Die Festveranstaltung am vergangenen Samstag in Eichwalde war wieder einmal der Höhepunkt im Rahmen der brandenburgischen Seniorenwoche im Landkreis Dahme-Spreewald. Die an Berlin angrenzende Gemeinde Eichwalde war ein ausgezeichneter Gastgeber und begeisterte die etwa 150 aus dem ganzen Landkreis angereisten Gäste mit einem schwungvollen und sehenswerten Unterhaltungsprogramm.
Auch in diesem Jahr finden kreisweit viele Veranstaltungen im Rahmen der brandenburgischen Seniorenwoche statt.
Zur Auftaktveranstaltung des Landkreises trafen sich am 18. Juni 2016 Vertreterinnen und Vertreter aus allen Seniorenbeiräten des Kreises in der Radelandhalle in Eichwalde.
Wolfgang Grunert, Vorsitzender des Kreisseniorenbeirates, lobte in seinem Grußwort vor allem die Seniorinnen und Senioren, die sich durch persönlichen, selbstlosen Einsatz für das öffentliche Wohl ihrer Mitbürger einsetzen. „Als ernsthafte Verfechter des sozialen Engagements stärken Sie das Vertrauen in die Gemeinschaft, leisten viel Gutes und nutzen die Chance zum Mitgestalten und Einmischen“, bekräftigte er. Längst sei die Seniorenarbeit zur Querschnittsaufgabe in allen gesellschaftlichen Bereichen geworden.
Mit Blick auf das Motto der diesjährigen Seniorenwoche „Für ein lebenswertes Brandenburg – sicher und geborgen“, sei es wichtig, das gesamte Spektrum des Alters zu betrachten. Es gebe zwar immer mehr fitte und unternehmungslustige Seniorinnen und Senioren, aber auch diejenigen, die nicht mehr mithalten können mit der Leistungs- und Schönheitsgesellschaft, sagte Grunert. Man müsse jede Sicht auf das Alter respektieren und dafür die nötigen Rahmenbedingungen schaffen.
Den Anspruch auf ein sicheres und geborgenes Leben im Alter stellte auch Vizelandrat Chris Halecker in den Mittelpunkt seiner Festrede. Ziel der Senioren- und Fürsorgepolitik im Landkreis sei es, das Leben in der Gemeinschaft zu fördern und das Selbstwertgefühl der Älteren zu stärken. Dazu sei das friedliche Miteinander in solidarischen Hilfe-Netzwerken unerlässlich. „Wirkliche Lebensqualität entsteht nur da, wo man sich wohl fühlt, sich mit anderen austauschen und soziale Beziehungen aufbauen kann“, so Halecker. Als örtliche Begegnungsstätten haben sich die sieben Mehrgeneartionenhäuser im Landkreis bewährt. Hier werden wertvolle Erfahrungen weitergegeben und Brücken zum gegenseitigen Verständnis gebaut. „Nur, wenn wir uns umeinander kümmern und für unsere Mitmenschen da sind, wenn sie unsere Hilfe brauchen, bleibt eine Generation oder eine Stadt lebens- und liebenswert“, sagte er. Halecker dankte vor allem den Mitgliedern der Seniorenbeiräte für ihr ehrenamtliches engagiertes Mitwirken. Er ermutigte die Älteren zu Selbstvertrauen und Kreativität und forderte sie auf, auch manchmal unbequeme Wege zu gehen.
Mit der traditionellen Rosen-Urkunde wurden in diesem Jahr vier Seniorinnen und zwei Senioren ausgezeichnet. Sie stehen stellvertretend für die zahlreichen älteren Menschen, die sich mit ihren freiwilligen Diensten in das Geschehen in ihrer Gemeinde einbringen.
Vera Schrock aus Eichwalde
Sie gehörte zu den Mitbegründerinnen des Seniorenbeirates Eichwalde, der auf der Festveranstaltung in der Radelandhalle auch sein 20-jähriges Jubiläum feierte.
In ihrer über 20- jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit setzte sich die heute 78-Jährige besonders für die Aktionen Jung und Alt ein. So initiierte sie die Patenschaften mit den Schülern der Humboldt- Grundschule Eichwalde und hält die Fäden in der Hand für den von den Senioren angeleiteten Schülerzirkel „Kochen und Backen“ sowie den „Handarbeitszirkel“. In der Ortsgruppe der Volkssolidarität setzt sie sich tatkräftig für die Belange der Eichwalder Senioren ein.
Als Mitglied der Gemeindevertretung leitete Vera Schrock viele Jahre den Kultur- und Sozialausschuss. Auf Vorschlag des Seniorenbeirates der Gemeinde Eichwalde wurde sie auf der diesjährigen Senioren-Festveranstaltung für ihr langjähriges und verantwortungsvolles gesellschaftliches Engagement geehrt.
Fritz Simon aus Schulzendorf
Der Seniorenbeirat der Gemeinde Schulzendorf hat Fritz Simon für die Ehrung mit der „Rosenurkunde“ vorgeschlagen, weil der 81-Jährige seit über 15 Jahren das Gremium ehrenamtlich unterstützt.
In seiner Begründung für die Auszeichnung schreibt der Vorsitzende des Seniorenbeirates Schulzendorf: „Obwohl er selbst kein Mitglied des Seniorenbeirates ist, unterstützt er diese Arbeit aktiver als so manches Mitglied“. Sein Hobby – der Computer- stehe ihm dabei hilfreich zur Seite. Jährlich gestaltet er selbst etwa 35 Glückwunschkarten für die Geburtstage und Ehejubiläen betagter Senioren. Darüber hinaus hilft er tatkräftig bei der Organisation zahlreicher Seniorenveranstaltungen in Schulzendorf wie beispielsweise das Treffen der älteren Schulzendorfer im Rahmen der Brandenburgischen Seniorenwoche, die jährliche Seniorenweihnachtsfeier oder Veranstaltungen des Seniorenbeirates Schulzendorf in der „Butze“. Besonders aktiv ist Fritz Simon im Schulzendorfer „Verein der Gartenfreunde und Siedler“. Für seine besonderen Verdienste bei der Anfertigung von Urkunden, Festschriften und Chroniken erhielt er bereits die „Ehrennadel des Kreisverbandes in Gold“.
Sabine Oehlsen aus Königs Wusterhausen
Sabine Oehlsen arbeitet bereits in der zweiten Wahlperiode im Seniorenbeirat der Stadt Königs Wusterhausen mit.
In der Vorschlagsbegründung heißt es von der Vorsitzenden des Seniorenbeirates Königs Wusterhausen: „Durch ihre sachliche und ausgewogene Argumentation in den Vorstandssitzungen ist Sabine Oehlsen eine wertvolle Hilfe bei den Entscheidungsfindungen“.
Die 69-Jährige engagiert sich ehrenamtlich im Heimat- und Museumsverein. Aufgrund ihrer früheren Tätigkeit in der Schule für Blinde und Sehbehinderte in Königs Wusterhausen ist sie eine kompetente Vermittlerin zwischen dem Seniorenbeirat und anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen der Stadt. Dadurch konnte der Seniorenbeirat bei vielfältigen Höhepunkten in der Stadt wie der Durchführung der Stadtexkursion „Was gibt es Neues in KW?“ oder „Wie erschließen sich Blinde und Sehbehinderte die Welt?“, aber auch „Zur Stadtgeschichte von KW“ aktiv mitwirken.
Aber auch bei anderen Informationsveranstaltungen , wie z. B. zum Thema Wohnen im Alter, der Mobilität, dem Tag der Altenpflege und viele andere Aktivitäten des Seniorenbeirates Königs Wusterhausen leistet Sabine Oehlsen wertvolle und verlässliche Hilfe.
Darüber hinaus vertritt sie den Seniorenbeirat Königs Wusterhausen im Ausschuss für Soziales, Familie, Jugend, Sport und Bildung der Stadtverordnetenversammlung.
Anneliese Jesse aus Märkische Heide/ OT Glietz
Auch Anneliese Jesse wird für ihr aktives Mitwirken im Seniorenbeirat der Gemeinde Märkische Heide, den sie im Jahr 2004 mitgegründet hat, ausgezeichnet. Ein Herzensbedürfnis von ihr ist es, mit ihren Ideen, ihrer Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit zum Gelingen von Fahrten und Veranstaltungen beizutragen und dadurch die Senioren zur Teilnahme zu begeistern.
Sie hat die Seniorentanzgruppe „Märkische Hupfdohlen“ mit aus der Taufe gehoben und ist seit nunmehr sieben Jahren bei allen Auftritten zum Seniorenfasching, dem Sommerfest sowie der Seniorenkirmes dabei. Bei der Organisation von Proben und Auftritten ist auf die 78-Jährige stets Verlass. In ihrem Heimatort Glietz engagiert sie sich bei Dorffesten und im Chor. Sie ist immer zur stelle, wenn ihre Mitmenschen Hilfe benötigen.
Winfried Liepe aus Zeuthen
Für die Auszeichnung vorgeschlagen, wurde der 74-Jährige vom Seniorenbeirat der Stadt Wildau. Seit sieben Jahren leitet Winfried Liepe einmal wöchentlich ehrenamtlich einen Computerkurs im Seniorentreff in Wildau.
An den beiden Kursen nehmen 25 Seniorinnen und Senioren teil. Das Interesse für die Vermittlung von Grundwissen zur Computerbedienung, der Nutzung des Internets und der Text- und Bildbearbeitung nimmt bei den Älteren deutlich zu.
Winfried Liepe unterstützt den Seniorenbeirat aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel bei der Gestaltung von Flyern und Aushängen.
Bärbel Gaidies aus Eichwalde
Bärbel Gaidies hat bereits vor zwanzig Jahren den Seniorenbeirat Eichwalde mitgegründet und arbeitet seitdem in dem Gremium mit.
Darüber hinaus engagiert sich die 68-Jährige ehrenamtlich in der Ortsgruppe der Volkssolidarität und ist seit vielen Jahren Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Eichwalde e.V. Als gewählte Gemeindevertreterin setzte sie sich als sachkundige Einwohnerin stets mit kritischem Blick für die Seniorenpolitik ein.
Foto: LDS-Pressestelle
Vizelandrat Ch. Halecker (links), Kreistagsvorsitzender M. Wille(2.v.l.) und W. Grunert, Vorsitzender des Kreisseniorenbeirates (links) ehrten engagierte Senioren:
B. Gaidies (3.v.l.), W. Liepe (4.v.l.), A. Jesse (Mitte), S. Oehlsen (4.v.r.), F. Simon (3.v.r.), U. Schrock (2.v.r.)