Die Stadt Cottbus hatte die Bewerbungsunterlagen im Rahmen des Aufrufes „Modellprojekte Smart Cities” des Bundesministerium des Inneren (BMI) im Mai eingereicht. Als eines von 13 Modellprojekten konnte sich Cottbus bei rund hundert Bewerbungen durchsetzen. Da Cottbus bereits über eine Strategie „Digitale Stadt Cottbus” verfügt, konnte direkt die Förderung von Maßnahmen zur Umsetzung beantragt werden. Dabei werden Personal- und Sachkosten sowie die Investitionskosten für die Umsetzung der erarbeiteten Strategien, Ziele und Maßnahmen mit bis zu 15 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert. Die Bewerbung der Stadt Cottbus baut auf eine integrierte Herangehensweise auf und enthält Maßnahmen aus den sieben Handlungsfeldern der Digitalen Stadt Cottbus: Mobilität, Gesundheit, Bildung, Energie, Stadtentwicklung, Wirtschaft und Verwaltung.
Die Modellprojekte Smart Cities sind eine befristete Förderung des Bundes in Zusammenarbeit mit der KfW und ein Schwerpunktvorhaben des BMI in der Umsetzungsstrategie der Bundesregierung zur Gestaltung des digitalen Wandels. Für die erste Staffel stehen im Bundeshaushalt 2019 ca. 150 Millionen Euro für Smart City Konzepte und Umsetzungsmaßnahmen zur Verfügung. Sie verknüpfen Anforderungen der integrierten Stadtentwicklung mit den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales) und den neuen Chancen der Digitalisierung. Die Projekte zielen auf integrierte, sektorenübergreifende (mindestens drei Sektoren) Strategien der Stadtentwicklung und deren Umsetzung. Sie sollen die Lebensqualität verbessern und der Aufwertung des öffentlichen Raumes dienen. Auf Grundlage der „Smart City Charta” sollen Städte und Gemeinden unterstützt werden, die Digitalisierung im Sinne der integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung aktiv zu gestalten.
Cottbus steht vor großen Herausforderungen, die sich aus dem Strukturwandel, der Energie- und Mobilitätswende und der Digitalisierung ergeben. Die Akteure wollen diesen Entwicklungsprozess aktiv gestalten. Hierbei ist die Stadtentwicklung wichtiges Bindeglied und Impulsgeber.
Die Digitale Stadt Cottbus, ein von der Stadt im Jahr 2018 initiiertes Netzwerk, bündelt strategische Ansätze zur Digitalisierung der Stadt, um durch ein langfristig angelegtes Netzwerk fit für die digitale Zukunft zu werden. Ihren Ursprung hat die Strategie in der Teilnahme am Bitkom-Wettbewerb „Digitale Stadt” im Jahr 2017. Die dort entstandenen Konzepte und Maßnahmen wurden unter Einbindung eines Expertennetzwerkes weiterentwickelt und in der Strategie der Digitalen Stadt Cottbus konkretisiert.
Oberbürgermeister Holger Kelch freut sich über die Aufnahme der Stadt in das Modellvorhaben „Smart Cities“ des Bundes: „Cottbus wird Smart City. Darüber freue ich mich sehr. Die Aufnahme in den Kreis der Modellkommunen zeigt, dass es sich lohnt, beharrlich zu kämpfen und auf eigenes Risiko in Vorleistung zu gehen. Dank der Unterstützung durch den Bund können wir ausgehend von den bisherigen, eher kleinen Schritten zu größeren Sprüngen bei der Digitalisierung ansetzen. Der Strukturwandel erfordert auch eine effizient und modern arbeitende Verwaltung. Unternehmerinnen und Unternehmer erwarten zügige und gleichzeitig sorgfältige Entscheidungen, die Bürgerinnen und Bürger ebenso digitale Dienstleistungen ohne Wartezeiten – aber auch Transparenz und Datensicherheit.“
„Die Stadt erhält damit die einmalige Chance eine Vorreiterrolle im Bereich Smart Cities einzunehmen. Cottbus hat als Oberzentrum in Südbrandenburg eine herausragende Bedeutung für die gesamte Region. Die aktuelle Förderung stärkt somit nicht nur Cottbus, sondern verbessert auch die Ausgangsposition der Lausitz im Hinblick auf einen erfolgreichen Strukturwandel“, so der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Schulze.
pm/red