BRD 1929 89 Min
Regie: Carl-Ludwig Acház-Duisberg
Industriereportage, Stummfilm-Melodram und wiederentdeckte Archivperle „Strukturwandel anno 1929: Der Ingenieur Hartmann hat einen neuen Abraumbagger entwickelt, der zum Einsatz kommen soll, als unter seinem Dorf Braunkohle gefunden wird. Der Konflikt von Technikbegeisterung und Heimatverlust entspinnt sich als Dreiecksgeschichte zwischen ihm und zwei Frauen. Während Hartmanns Vorgesetzte und seine Assistentin den Bau des Baggers forcieren, widersetzen sich sowohl seine Verlobte als auch seine Mutter,welche eine seit Jahrhunderten in Familienbesitz befindliche Mühle betreibt, den Umsiedlungs- und Devastierungsplänen. Er muss sich entscheiden …Der im mitteldeutschen Revier und in den Leuna-Werken gedrehte Film beeindruckt vor allem durch die expressionistisch anmutenden Aufnahmen einer monströsen Maschinerie, die in ihrer Zerstörungskraft gezeigt wird, und die dynamische Montage. Zudem begegnen uns zwei starke, sehr moderne Frauenfiguren, deren Ebenbürtigkeit die Spannung zwischen kapitalistischer Expansion und Bewahrung von Landschaft und Heimat zuspitzt. Die Original-Partitur der
„Maschinenmusik“ für Kammerorchester, Sauerstoffflaschen, Werksirenen und Sprechchor („Kohle, Kohle!“) wurde 2011 für arte und den WDR neu eingespielt. Trotz eines überraschenden Resümees am tragischen Ende – ein avantgardistisches Dokument frühen ökologischen Bewusstseins.“ (Dr. Grit Lemke)
Do 11.04. 19.30 Uhr
Die Vorstellung findet im Obenkino/Jugendkulturzentrum Glad-House, Straße der Jugend 16, in Cottbus, statt.
Eine gemeinsame Veranstaltung von FilmFestival Cottbus und Obenkino
Foto: Deutsche Kinemathek
pm/red