Landesliga Süd: SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz – VfB 1921 Krieschow 3:0 (2:0)
„Ohne Zweikämpfe und fast nur mit Querpass-Spielerei läuft eben nichts, schon gar nicht bei Wackers bekannter Konterstärke“. Auf diesen simplen Nenner brachte Krieschows Trainer Holger Fandrich (48) die jetzt schon dritte Niederlage seines Teams in Folge – nach der 0:3-Heimpleite gegen Rüdersdorf und dem Auswärts-0:1 in Burg.
Vor offiziell 150 zahlenden Zuschauern beim dritten Sportfesttag „Auf Wacker“ hatten die Cottbuser mit ihrem 4-4-2-System losgelegt wie die Feuerwehr. Enrico Schrobback konnte bereits in der 3. Minute zur 1:0-Führung verwandeln, nachdem Matthias Geisler mit hohem Tempo die VfB-Abwehrkette überlaufen und den Torschützen mit genauem Zuspiel in Szene gesetzt hatte. Das 2:0 (14. Min.) entstand nach dem gleichen Schema, allerdings aus abseitsverdächtiger Position. Erneut enteilte Geisler der gesamten Krieschower Defensive und schoss gleich selbst ins Gehäuse von Keeper Peter Behnisch. Und weil vermutlich die rechte Außenbahn von den Platzherren so gut eingelaufen war, trat Geisler kurz danach zum dritten Sturmlauf an, schüttelte seine Verfolger ab, überlief den heraus geeilten Torwart Behnisch weit vor dem Strafraum und visierte den leeren Kasten an. Doch diesmal rettete Fabian Lieschka (Nr. 4) in letzter Sekunde kurz vor der Torlinie.
Während sich die Wackeraner bis zur Halbzeitpause weitere Möglichkeiten erarbeiteten, fand der VfB Krieschow in dieser Zeit so gut wie gar nicht statt. Es summierten sich auffallend viele Fehlabspiele in allen Mannschaftsteilen. Statt vertikal passte man oft ohne Raumgewinn horizontal. Und Bälle, die sich dann doch ab und zu in den Wacker-Strafraum verirrten, waren eine sichere Beute für Torwart Stephan Choschzick (siehe Foto oben). Sein Trainer Tino Kandlbinder (48) lobte: „Für mich lief unser Spiel in den ersten 45 Minuten nahezu perfekt, ja fast sensationell“.
Erst als Trainer Fandrich seine Mannschaft taktisch umformierte (auf ein 4-3-1-2-System) agierten die Krieschower eine halbe Stunde lang zwingender und aggressiver, aber der Anschlusstreffer gelang einfach nicht. U. a vergaben Toby Joe Weber und Tim Richter mehrmals in aussichtsreicher Position oder fanden in Stephan Choschzick ihren Meister. Zugleich musste man stets vor weiteren Wacker-Kontern auf der Hut sein. In der 82. Minute war es dann auch so weit: Nach einem neuerlichen Angriff über die rechte Seite und einem Gewühl im Strafraum, hämmerte der eingewechselte Oldie Karsten Kurth (42) mit Vollspann aus acht Metern zu seinem vierten Saisontreffer ein. Mit dem 3:0-Heimsieg im vorletzten Match des Spieljahrs 2013/2014 verbesserte sich die am Ende jubelnde und tanzende Wacker-Truppe auf Tabellenplatz fünf. Krieschow-Trainer Holger Fandrich resümierte: „Trotz der jüngsten Niederlagen haben wir mit Rang vier in der Tabelle eine tolle Serie gespielt. Nächste Woche wollen wir dem heimischen Publikum gegen den EFC Stahl Eisenhüttenstadt einen guten Abschluss präsentieren, zumal dieses Resultat ja sogar noch mit entscheidend für den Aufstieg sein kann…“.
Bericht und Fotos: Rudolf Neuland