Fachkräfte- und Baustoffmangel sowie explodierende Energie- und Rohstoffpreise. Zwar zeigt der neueste Konkunkturbericht der Handwerkskammer Cottbus wieder mehr Zufriedenheit unter den Betrieben, allerdings sind die aktuellen Herausforderungen groß. Nach der harten Phase der Corona-Krise machen neben dem schon vorhandenen Fachkräftemangel und dem hohen Bürokraftieaufwand derzeit die steigenden Kosten und teils Baumaterialmangel ernsthafte Sorgen. Dementsprechend sind die Erwartungen an eine neue Bundesregierung. Mit Blick auf den Fachkräfte- bzw. Nachwuchsmangel wird die Handwerkskammer Cottbus zudem nicht müde, sich weiter für eine bessere Berufsorientierung und mehr Praxisbezug im Bildungssystem stark zu machen. Mehr zur aktuellen Konjunktur erfahrt ihr im kurzen Videotalk –>> Hier anschauen.
Die Handwerkskammer teilte dazu mit:
Nach einem pandemiebedingten Rekordtief im vergangenen Jahr entspannt sich die Konjunkturlage im südbrandenburgischen Handwerk etwas. 87,5 Prozent (Vorjahr: 80,6 Prozent) der Betriebe sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Das zeigt die aktuelle Umfrage der Handwerkskammer Cottbus (HWK). Das Niveau von 2019 ist jedoch noch längst nicht wieder erreicht. Neben der angespannten Fachkräftesituation bereiten den Betrieben vor allem steigende Energiepreise sowie Lieferprobleme und Preisexplosionen von Produkten große Sorgen.
Die Geschäftssituation hat sich über alle Gewerke hinweg verbessert. Treiber der positiven Entwicklung sind jedoch das Bauhaupt- und Ausbauhandwerk als auch das Lebensmittelhandwerk mit Zufriedenheitswerten von über 90 Prozent, gefolgt von den Handwerkern des Gewerblichen Bedarfs und den Gesundheitsgewerken.
Dagegen wächst der Wettbewerb um die Fachkräfte und Beschäftigten im Handwerk weiter. Fehlendes Personal wird immer mehr zu einer Wachstumsbremse und einer großen Herausforderung für die Unternehmen. Nur 12,5 Prozent der Unternehmen (Vorjahr: 16,7 Prozent) konnten ihren Personalbestand aufbauen, 82,2 Prozent (Vorjahr: 81,7 Prozent) unverändert halten. 17,5 Prozent der Unternehmen mussten mit einem sinkenden Personalbestand arbeiten. 38,8 Prozent (Vorjahr: 24,3 Prozent) der Unternehmen haben offene Stellenangebote.Die sich verschärfende Fachkräftesituation wirkte sich entsprechend auf die Betriebsauslastung aus. Bei unverändert gebliebenem (49,7 Prozent) oder sogar gestiegenem (36,3 Prozent) Auftragsbestand erreichten 35 Prozent (Vorjahr: 29 Prozent) der Unternehmen ihre Kapazitätsgrenze, weitere 14,1 Prozent (Vorjahr: 8,7 Prozent) haben diese bereits überschritten.
Gestiegene Auftragsvolumina bei gleichzeitig weniger Personal sorgten außerdem für einen Anstieg der durchschnittlichen Auftragsreichweite auf nunmehr 11,6 Wochen (Vorjahr: 9,1 Wochen).Mit der verbesserten Auftragslage ging bei 30,6 Prozent der Unternehmen ein Umsatzwachstum einher, bei 50,6 Prozent der Betriebe blieben die Umsätze auf unverändertem Niveau. Auf die kommenden Monate blicken die Handwerksunternehmen verhalten optimistisch: Zwei Drittel erwarten eine unveränderte und immerhin jedes fünfte Unternehmen eine sich verbessernde Geschäftslage.
Red. / Presseinfo