Cannabis-Befürworter, Schmerzpatienten und Kiffer fordern es seit Jahrzehnten: Die Entkriminalisierung und Legalisierung von Cannabis. Aber wer würde eigentlich alles von legalem Marihuana profitieren?
Die Debatte um die Cannabis-Legalisierung blühte zuletzt bei der Jamaika-Sondierung von CDU, CSU, FDP und den Grünen kurz auf. Im Sondierungspapier der CDU, CSU und SPD hingegen findet dieses Thema überhaupt nicht statt. Entsprechend ruhig ist es in den letzten Monaten um die Legalisierung geworden. Das hat mehrere Gründe. Das Cannabis Verbot existiert seit den 1920er Jahren. Für den Großteil der Bevölkerung stellt sich deshalb gar nicht mehr die Frage: Warum ist Cannabis eigentlich illegal? Und auch die angestrebte Große Koalition sieht das nicht als entscheidende Frage für die nächsten vier Jahre in Deutschland. Damit liegt Deutschland bei der Legalisierung und Entkriminalisierung von Hanf sogar hinter den USA. In immer mehr US-Staaten ist Cannabis mittlerweile legal und das nicht nur für den medizinischen Gebrauch. In diesem Jahr kam der Sonnenstaat Kalifornien dazu, der von vielen Ökonomen als Vorbild für Deutschland betrachtet wird.
Die Vorteile einer Legalisierung
Von einer Legalisierung würde zu aller erst die Polizei und Justiz profitieren. Strafverfolgungsbehörden und Gerichte müssen sich mit einer Unzahl von Verfahren herumschlagen, die zum Großteil wegen Geringfügigkeit nach kurzer Zeit wieder eingestellt werden. Laut dem Deutschen Hanfverbands waren das alleine 2017 140.000 Strafverfahren wegen des Besitzes von geringen Mengen Cannabis. Zu Verurteilungen gegen Kiffer laufen dabei gegen Null. Was also bleibt ist ein Verwaltungsmonster, dass Ressourcen von Polizei und Justiz frisst, die an anderer Stelle fehlen. Ein legaler Cannabis Markt käme auch dem Jugend- und Verbraucherschutz zu Gute. Es könnten Qualitätskontrollen durchgeführt werden, Aufklärungsmaßnahmen sowie das Arbeiten mit Suchterkrankten würden wesentlich einfacher werden. Auch der wirtschaftliche Faktor von Cannabis ist nicht zu unterschätzen. Ökonomen gehen alleine bei Mehrwert- und Einkommenssteuereinnahmen von jährlich 3,5 Milliarden Euro aus. Kalifornien hat die Legalisierung dieses Jahr 3000 neue Jobs beschert.
Solange sich die Gesetzlage in Deutschland nicht ändert, gibt es nur eine Möglichkeit an Cannabis zu kommen: in Form von Hanfsamen, die man Online bestellen kann. Diverse Samenbanken bieten dafür Hanfsamen aus EU-Ländern an, in denen der Handel mit den Cannabis Samen legal ist. Aufgrund des Handelsabkommens innerhalb der EUs ist der Erwerb legal, der Anbau und der Konsum jedoch weiterhin verboten!
Die Zukunft der Cannabis Legalisierung in Deutschland
Die Grünen, die FDP und weite Teile der SPD befürworten eine Entkriminalisierung bis hin zu einer Legalisierung von Cannabis. Nach einer Umfrage von Infratest Dimap von Oktober 2017 sind 52 Prozent der Bevölkerung damit einverstanden, dass der Besitz geringer Mengen Cannabis zum Eigenkonsum strafrechtlich nicht verfolgt werden soll. Für eine vollständige Legalisierung sind 39 Prozent.
Auch wenn es die Legalisierung nicht in die Sondierungspapiere der GroKo geschafft hat, verraten diese Zahlen, dass das Thema Cannabis Legalisierung in den nächsten vier Jahren nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird.