Ab einem gewissen Lebensalter kann das Treppensteigen zur Qual werden. Die Gelenke wollen nicht mehr so richtig und der Bewegungsapparat ist nicht mehr voll belastbar. Oft muss deshalb der Wohnraum an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, damit der wohlverdiente Lebensabend in der vertrauten Umgebung verbracht werden kann.
In diesen Fällen bietet ein Treppenlift Abhilfe. Eine solche Installation gibt es in zahlreichen Ausführungen und in vielen Fällen unterstützt der Staat die Betroffenen über seine Programme für Altersgerechtes Wohnen.
Was genau ist ein Treppenlift?
Unter einem Treppenlift wird ein Liftsystem verstanden, das mit einem Sitz oder einer Plattform ausgestattet ist. Er dient bewegungseingeschränkten Menschen und befördert sie zwischen den unterschiedlichen Stockwerken ihres Wohngebäudes.
Der Lift kann sowohl innen am Treppengeländer als auch an der Außenwand der Immobilie befestigt werden. Dabei gibt es Modelle für gerade und für kurvige Treppen. Die Pflegekasse fördert Projekte zur altersgerechten Wohnraumanpassung mit bis zu 4.000 Euro.
Verschiedene Arten von Treppenliften
Einen Treppenlift gibt es nicht “von der Stange”. Jede Immobilie hat ihre eigene Architektur und Statik, sodass jede Einbausituation einer gewissen Planung bedarf. In der Regel sind Treppenlifte fest installiert, sie richten sich nach dem Treppenverlauf und deren Drehungen und Neigungen.
Die Fahrbahn wird an der Wand oder auf den Treppenstufen fixiert und die Bedienung erfolgt über eine Konsole oder eine Fernbedienung. Folgende Modelle von Treppenliften sind die geläufigsten:
Sitzlift
Der Sitzlift eignet sich für Personen, denen das selbstständige Aufstehen und Hinsetzen noch möglich ist. Er ist üblicherweise mit einem Klappsitz ausgestattet. Dadurch benötigt er sehr wenig Platz, sodass er sich auch für enge und kurvige Stiegen eignet. Zudem bleibt die Treppe für die anderen Bewohner nutzbar.
Stehlift
Bei vielen Menschen mit Gelenkbeschwerden sind die Knie oder die Hüfte betroffen. Sie können sich nur unter Schmerzen hinsetzen und aufstehen. Für diese Fälle eignet sich ein Stehlift. Dieser unterscheidet sich vom Sitzlift dahin gehend, dass anstatt einer Sitzfläche eine Plattform angebracht ist. Er ist mit zwei Armlehnen und einem Sicherheitsbügel in Hüfthöhe ausgestattet, die einen sicheren Transport gewährleisten.
Stehlifte kommen mit noch weniger Platz aus als Sitzlifte, weshalb sie sich besonders für schmale und enge Treppen eignen. Auch bei diesen Modellen lässt sich die Plattform einklappen.
Außenlift
Sollte im Inneren des Gebäudes kein Platz sein, um einen Lift anzubringen, kann ein solcher an der Außentreppe oder vertikal an der Außenwand angebracht werden. Solche Installationen können mehrere Stockwerke anfahren und eignen sich deshalb auch für größere Häuser. Außenlifte sind überdies in Design und Größe sehr flexibel. Von der Kabine aus Panoramaglas bis hin zur vollständig geschlossenen Variante gibt der Markt alles her.
Gute Erfahrungen haben diejenigen gemacht, die sich für den Außenlift von Lift-Experten entschieden haben. Eine ausführliche Beratung sollten Sie hier unbedingt in Anspruch nehmen. So benötigen manche Ausführungen ein eigenes, bis zu 3 Metern tiefes, Fundament zur Stabilisierung. Zudem sind Vorgaben der Statik und des Denkmalschutzes zu berücksichtigen.
Plattformlift
Plattform- bzw. Rollstuhllifte ähneln den Stehliften. Dabei bewegt ein Elektromotor eine Plattform entlang der Treppe. Ein Plattformlift ist stabiler als ein Stehlift und besitzt eine höhere Lastkraft.
Er ist ausgelegt für 300 kg und eignet sich für Menschen, die im Rollstuhl sitzen, auf einen Rollator angewiesen sind oder medizinische Geräte mit sich führen. Die Plattform hat Ausmaße von 80 x 100 cm. Die Treppe muss also eine entsprechende Breite aufweisen.
Hublift
Ein Hebe- oder auch Hublift kann sowohl innen als auch außen angebracht sein. Er ist mit einer Hebeanlage für Rollstühle ausgerüstet und kann Höhenunterschiede bis zu 3 Metern bewältigen. Im Gegensatz zum Plattformlift transportiert ein Hublift die Plattform nicht entlang der Treppenführung, sondern senkrecht auf und ab. Daher kommen Hublifte oft im Eingangsbereich zum Einsatz. Sie besitzen eine große Tragkraft und werden gerne auch als Lastenaufzug genutzt.
Homelift / Senkrechtlift
Ein Homelift ist ein normaler Aufzug für den Einbau in Privathäusern. Er wird mit Schacht geliefert, die Technik ist in die Verkleidung integriert.
Kurvenlift
Ein Kurvenlift ist eine spezielle Form des Stehliftes. Er ist besonders platzsparend konstruiert und eignet sich für Wendeltreppen und verwinkelte Treppenhäuser.