In der Blütezeit des Absolutismus herrschte Herzog Karl Eugen von 1744 bis 1793 in Württemberg.
Der Sohn von Karl Alexander und Maria Augusta von Thurn und Taxis war
verschwendungs- und ruhmsüchtig. Prachtvolle Schlösser, rauschende Bälle, teure Kurtisanen, Jagd auf Edelwild bestimmten sein Leben.
Der Despot hielt sich zahlreichen Mätressen. In Lohn und Brot des aufgeblähten Hofes standen außerdem Heerscharen von Dienern, Hausmädchen, Kutschern, Stallburschen, Köche…
Die maßlose Verschwendung trieb Württemberg in den Ruin.
Geldmangel machte sich breit, obwohl rigeros Bürgertum und Landvolk geplündert wurden.
Dem egozentrischen Herzog kam zupass, dass in Amerika der Kolonialkrieg tobte.
Da es für das Gemetzel in Übersee nicht genug Freiwillige gab, kam er auf die Idee, Soldaten zu verkaufen.
Häscher zogen durch’s Land, die wehrtaugliche Männer gegen Kopfgeld aushoben. Wer Widerstand leistete, wurde mit Branntwein betäubt, in Eisen geschlagen und per Schiff zum Kriegsschauplatz verfrachtet.
Gleichzeitig erließ der Hof drakonische Gesetze:
Flüchtige erwartete der Tod. Jemand, der desertierten Soldaten half, kam ins Zuchthaus und verlor das Bürgerrecht.
In fünf Jahren nahm Karl Eugen, der sich selbstgefällig nur “Carl” nannte, dank des florierenden Menschenhandels, Millionen Gulden ein.
Die Verluste waren hoch: bei den Überfahrten starben durch Unwetter, verdorbene Lebensmittel, Seuchen und Drangsalierungen an Bord ein Viertel der Rekruten.
Kein Problem: Württemberg lieferte “Nachschub”.
Friedrich Schiller hat davon berichtet:
….so erfährt Lady Milford im zweiten Akt des Dramas “Kabale und Liebe” vom Kammerdiener, dass die ihr geschenkten, wertvolle Steine vom Herzog, mit Blut bezahlt sind. Sie zeigt Mitleid mit dem gramgebeugten Diener, dessen Söhne nach Amerika verkauft wurden, und dort den Tod fanden.
…. “Kabale und Liebe” wurde am 13. April 1784 uraufgeführt ….
…. am 14. Dezember 2012 beschloss der deutsche Bundestag 400 Soldaten in die Türkei zu schicken. Die zwei Staffeln sollen mit “Patriot”-Raketenabwehrsystemen den Nato-Partner vor Luft-Angriffen aus Syrien schützen.
Bisher feuerte jedoch Damaskus keine einzige Rakete gegen seinen nördlichen Nachbarn ab.
Insgesamt befinden sich zur Zeit ca. 6600 Soldaten der Bundeswehr im Ausland: unter anderem im Sudan , Libanon , Afghanistan und am Horn von Afrika. Über 50 junge Deutsche in Uniform starben bisher auf fremden Boden.
Die Soldaten der “Patriot”-Staffeln dürfen die Feiertage noch zu Hause verbringen.
Hat Baschar al-Assad vielleicht versprochen, vor Weihnachten keine Raketen in Richtung Türkei zu schießen?
Pazifisten, linke Presse und “Nörgler” behaupten in dem Zusammenhang, dass “Patriots” und “Awacs” eigentlich gegen den Iran in Stellung gebracht werden. Dort wird der nächste Krieg erwartet. Vorwand ist das umstrittene Atomprogramm der Perser.
Es ist viel Geld zu verdienen in fernen Kolonialkriegen. Schon Herzog “Carl” war sich dessen bewusst.
Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur in der Welt. Soldaten werden heute nicht mehr verkauft sondern ausgeliehen.