Die Tarifverhandlungen für die insgesamt 740 nichtärztlichen Beschäftigen im Elbe-Elster Klinikum gehen heute in die vierte Verhandlungsrunde. Die Gewerkschaft Verdi fordert die Erhöhung der Tabellenentgelt, eine neu einzuführende monatliche Pflegezulage in Höhe von 70,00 Euro, die Erhöhung der monatlichen Wechselschichtzulage um 50,00 Euro und der monatlichen Zulage für die Intensivstation um 64,00 Euro, mehr Zusatzurlaub für Schicht- und Wechselschichtarbeit sowie die Erhöhung des Weihnachtsgeldes in Form einer Jahressonderzahlung. Außerdem sollen die Beschäftigten ihre wöchentliche Arbeitszeit bei gleichem Entgelt schrittweise von heute 40 Stunden auf 38,5 Stunden pro Woche ab 2025 reduzieren.
Die Gewerkschaft Verdi teilte dazu mit:
Die Tarifverhandlungen für die 740 nichtärztlichen Beschäftigten des kreiseigenen Elbe-Elster Klinikums, die am 25. März 2021 aufgenommen wurden, gehen am 3. Juni 2021 in die vierte Verhandlungsrunde. Die ver.di-Tarifkommission fordert die schrittweise Angleichung an die Arbeitsbedingungen des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD). Dabei soll spätestens zum 1. Juni 2021 das Tabellenentgelt auf 90 Prozent des TVöD und zum 1. April 2022 auf 92 Prozent des TVöD abgehoben werden.
Eine Pflegefachkraft auf einer normalen Station in Wechselschicht erhält für die gleiche Arbeit seit April 2021 monatlich gut 530 Euro brutto weniger als eine Pflegefachkraft, die nach dem TVöD bezahlt wird. Sie verdient damit mehr als zwanzig Prozent unter dem Niveau des TVöD. Um den Anpassungsprozess an den TVöD für die kreiseigene Klinik einfacher zu machen, will ver.di diesen Weg Schritt für Schritt gehen.
Forderung der Gewerkschaft
Die ver.di-Tarifkommission fordert neben der Erhöhung der Tabellenentgelte eine neu einzuführende monatliche Pflegezulage in Höhe von 70,00 Euro, die Erhöhung der monatlichen Wechselschichtzulage um 50,00 Euro und der monatlichen Zulage für die Intensivstation um 64,00 Euro, mehr Zusatzurlaub für Schicht- und Wechselschichtarbeit sowie die Erhöhung des Weihnachtsgeldes in Form einer Jahressonderzahlung. Weiterhin sollen die alten Eingruppierungsregelungen aus dem alten nicht mehr gültigen Bundesangestelltentarifvertrag (BAT) aus dem Jahr 1991 endlich durch eine neue zeitgemäße Entgeltordnung, vergleichbar mit der Entgeltordnung zum TVöD abgelöst werden.
Außerdem sollen die Beschäftigten ihre wöchentliche Arbeitszeit bei gleichem Entgelt schrittweise von heute 40 Stunden auf 38,5 Stunden pro Woche ab 2025 reduzieren. Für die Auszubildenden am Elbe-Elster Klinikum soll der Tarifvertrag für die Auszubildenden im öffentlichen Dienst zur Anwendung kommen, der für die Auszubildenden der Kreisverwaltung und anderer Krankenhäuser gilt.
„Der TVöD ist der einzige Weg, um die Beschäftigten in Krankenhäusern angemessen zu bezahlen“, sagt Ralf Franke, Verhandlungsführer für ver.di. „Alle Krankenhäuser erhalten die gleichen Zahlungen von den Krankenkassen. Daher gibt es keinen Grund, die eigenen Beschäftigten schlechter zu bezahlen.“ Die benachbarten Kliniken wie das Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann, die städtischen Kliniken Brandenburg und Dresden, die Vivantes-Krankenhäuser und die Charité in Berlin vergüten ihre Beschäftigten nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD).
Die kreiseigene Elbe-Elster-Klinikum GmbH betreibt im Landkreis Elbe-Elster in Finsterwalde, Elsterwerda und Herzberg drei Krankenhäuser mit insgesamt rund 480 Krankenhausbetten und 860 Beschäftigten, darunter 120 Ärzten. Bis zum Jahr 2006 bezahlte das Elbe-Elster Klinikum nach TVöD. Das Krankenhaus trat 2007 aus der Tarifbindung aus, seit 2009 gilt ein Haustarifvertrag mit ver.di.
Red. / Presseiinfo