Nach der sicher eingefahrenen Vizemeisterschaft in der Brandenburgliga zwei Spieltage vor Saisonabschluss traf die erste Männermannschaft des HC Spreewalds beim letzten Heimspiel auf den Tabellenführer HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf. Mit 34:6 Punkten rangierten die Gäste vor dem Spiel drei Punkte vor dem HC (31:9). Eine der drei HSG-Niederlagen resultierte aus dem Hinspiel (22:26). Bei einem Punktgewinn hätten die Randberliner die vorzeitige Meisterschaft feiern können. Die Gurkentruppe zeigte jedoch eine der besten Saisonleistungen. Die junge Mannschaft wurde vom Trainergespann Wolschke/Zwieb blendend auf die beiden HSG-Leistungsträger Enrico Bolduan und Sascha Klimczak eingestellt. Ein hervorragend aufgelegter Florian Kleindienst im HC-Tor, sowie der breitere Kader, bei dem alle Spieler ihr Leistungspotential in Angriff und Abwehr abriefen, ermöglichten letztlich einen sicheren 27:23 Heimsieg. Damit bewahrt der HC in diesem Jahr im heimischen Blauen Wunder seine weiße Weste. Die Meisterschaft wird zudem erst am letzten Spieltag entschieden. Die HSG hat dabei jedoch weiterhin alle Trümpfe in den eigenen Händen.
In das mit Spannung erwartete Spitzenspiel gingen beide Mannschaften in Bestbesetzung. Der HC startete mit der Aufstellung der vergangenen Spiele und erzielte durch Kapitän Nils Werner das 1:0 (1.). Im Gegenangriff glich Sascha Klimczak zum 1:1 (3.) aus. Bis zur achten Spielminute ließen beide Mannschaften bereits mehrere Chancen aus (2:2). Die Abwehrreihen standen kompakt und zwangen den Angriff immer wieder ins Zeitspiel. Beim 2:3 (9.) durch Teltows Toptorschützen Enrico Bolduan (10 Tore) gingen die Gäste erst- und letztmalig in Führung. Der HC erhöhte nun die Schlagzahl und nutzte den Angriff-Abwehr-Wechsel im Deckungszentrum der HSG konsequent aus. Chris Guhrenz fand hier immer wieder die Lücke und war nur durch Fouls zu stoppen. Die fälligen Strafwürfe verwandelte Jens Kranick (2) sicher (4:3, 11.). Nach dem 5:4 (12.) und 7:5 (17.) ging die Gurkentruppe durch Pascal Freund nach 20 Spielminuten mit 9:5 in Führung. Florian Kleindienst trieb zu diesem Zeitpunkt vor allem die Außenspieler der Gäste zur Verzweiflung und ermöglichte zudem ein schnelles Umschaltspiel. Nach einer unnötigen Zeitstrafe gegen den HC (21.) spielte die junge Gurkentruppe abgeklärt die Zeit herunter und netzte bei jeweils angezeigtem Zeitspiel durch Nils Werner und Erik Handke (12:7, 24.) ein. Den Fünf-Tore-Vorsprung hätten die Spreewälder in dieser Phase noch weiter ausbauen können. Der Deckungsblock um Florian Beyer, Erik Handke und Pascal Freund erarbeitete sich mehrmals den Ball, der wiederum beim nach vorne Tragen gleich doppelt hergeschenkt wurde. Dadurch blieben die Gäste bis zur Halbzeitpause auf Tuchfühlung (14:10).
Bei eigenem Anwurf verkürzte die HSG nach dem Seitenwechsel direkt auf 14:11 (31.). Florian Beyer stellte jedoch postwendend den alten Abstand wieder her (15:11, 32.). Die Gäste nutzten in der Folge klare Einwurfmöglichkeiten nicht, was durch Chris Guhrenz und Jens Kranick bestraft wurde (17:11, 35.). Der Tabellenführer gibt sich jedoch noch nicht geschlagen. Die Routiniers verkürzen schnell auf 18:15 (43.) und sind nun eigentlich am Drücker. Zwei berechtigte Zeitstrafen bringen die HSG jedoch zwischen der 44. und 48. Spielminute in Unterzahl. Der HC nutzt seine Chance, spielt clever die Überzahl aus und sucht den besserplatzierten Mitspieler, sodass durch einen 5:2-Lauf erneut ein beruhigender Sechs-Tore-Vorsprung (23:17) erspielt werden kann. Der breitere Kader der Spreewälder entscheidet nun das Spiel. Die älteren Spieler der HSG spielen am konditionellen Maximum, die Außen scheitern immer wieder am Spreewälder Torsteher und die gesamte Last liegt im Angriff auf Enrico Bolduan, der zwischen der 45. und 55. Spielminute alle fünf Teltower Treffer erzielt. Als vier Minuten vor Schluss der Sechs-Tore-Vorsprung nach einem Treffer von Danilo Wendt weiterhin aufrechterhalten werden kann, war dem HC der Sieg nicht mehr zu nehmen. Zwar können die Gäste noch einmal verkürzen (26:22, 58.), betreiben damit aber nur noch Ergebniskosmetik. Jörn Grötschel setzt in der 59. Spielminute den Schlusspunkt unter die erfolgreiche Heimspielsaison des HC Spreewalds und verabschiedet sich mit diesem Treffer von den zahlreich erschienenen Fans. Als beim 27:23 der Schlusspfiff erklang, kannte der Jubel auf dem Parkett und der Tribüne keine Grenzen. Das vermeintliche Spitzenspiel avancierte damit zu einem gelungenen Saisonabschluss. Beide Mannschaften zeigten fairen Handballsport, Kampf und Leidenschaft. Am Ende war der breitere Kader des HC ausschlaggebend. Das Tempo konnte durch ein permanentes Durchwechseln hochgehalten werden. Den Routiniers aus Teltow wurde somit keine Verschnaufpause gegönnt.
Trotz dessen, dass für den HC nur noch eine geringe Restchance besteht, dass die Meisterschaft in der Brandenburgliga doch noch in den Spreewald geht, feierten Fans, Mannschaft und Verantwortliche bis in die Nacht überschwänglich bei Freibier – gesponsert von Getränke Grassmann – den erfolgreichen Saisonabschluss.
Am kommenden Wochenende kommt es zur internen Meisterschaft im Landkreis Dahme-Spreewald. Gegner ist der HSV Wildau, der nach der deutlichen Hinspielniederlage (33:19) sicherlich noch eine Rechnung mit den Spreewäldern offen hat. Anpfiff ist am Samstag, den 06.05., um 18:30 Uhr.
Es spielten für den HC Spreewald: Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Danilo Wendt (4/2), Florian Beyer (1), Tim Glowinkowski, Toni Koppatz, Erik Handke (2), Jörn Grötschel (1/1), Pascal Würfel, Nils Werner (7), Jens Kranick (5/3), Chris Guhrenz (3), Pascal Freund (4) und Steven Schnitzer. [CG]
Bildautor: Robert W. Naase