“Wenn alle Abschlussklassen in den Schulen eine Sonderregelung erhalten, fordern wir diese Sonderregelung bei geschlossenen Einrichtungen auch für die Kinder im letzten Kitajahr!” das fordern der Kreiselternrat und der Elternbeirat Cottbus. Weiterhin kritisieren sie den derzeit durchgeführten Distanzunterricht: “Auch der Distanzunterricht in den Schulen ist eine Sackgasse und wird seinem Namen absolut nicht gerecht! Distanzunterricht ist Unterricht auf Distanz und nicht das bloße Weiterreichen von Tages- oder Wochenplänen!”
Ausführlich heißt es von beiden:
Der Einstieg in das Schulleben ist für alle Kinder ein einschneidendes Erlebnis und ein sehr wichtiger Schritt, dessen erfolgreiches und motiviertes Ankommen essentiell für die nächsten 10 bis 13 Jahre ist! So viel Neues kommt auf die Kleinen zu – plötzlich ist Stillsitzen an der Reihe, einen Stift halten und führen, sich auf die eine Lehrkraft da vorne konzentrieren und nicht mehr impulsiv mit den Freunden toben. In Vorbereitung auf das Schulleben wird den Kindern all das und Vieles mehr spielerisch im letzten Kitajahr bereits beigebracht. Wenn alle Abschlussklassen in den Schulen eine Sonderregelung erhalten, fordern wir diese Sonderregelung bei geschlossenen Einrichtungen auch für die Kinder im letzten Kitajahr! Zeitgleich geben wir zu bedenken, dass es viele vollzeitarbeitende Eltern in „nichtsystemrelevanten Berufen“ gibt, die trotzdem arbeiten gehen müssen!
Auch der Distanzunterricht in den Schulen ist eine Sackgasse und wird seinem Namen absolut nicht gerecht! Distanzunterricht ist Unterricht auf Distanz und nicht das bloße Weiterreichen von Tages- oder Wochenplänen! Wir fordern einen echten Distanzunterricht, in dem die Lehrkräfte die Kinder täglich beschulen – unabhängig von Inzidenz oder Unterrichtsform! Die Kinder haben ein Recht auf Bildung! Dieser Bildungsauftrag kann nicht mehr an die Eltern weitergereicht werden, wir können auch unsere Arbeitspflicht nicht weiterreichen!!! Wir fordern, dass alle Schülerinnen und Schüler am Unterricht laut Stundentafel teilnehmen – sowohl vor Ort als auch zeitgleich daheim online dazu geschaltet. Bei den Großen funktioniert das doch auch teilweise. Bei den Kleineren sind verkürzte Unterrichtsstunden und längere Pausen empfehlenswert. Auch sind im Hort diese Gruppen vor Ort beizubehalten, um massenweise Quarantänen oder gar Schulschließungen wegen weniger Kinder zu umgehen. Im Frühjahr 2020 waren all die spontanen Notlösungen noch vertretbar, doch jetzt nicht mehr und schon gar nicht permanent – dafür ist unsere Arbeitswelt nicht ausgelegt. Wir sind keine Pädagogen! Welcher Arbeitgeber kann dauerhaft auf seine Arbeitnehmer verzichten? Welcher Arbeitnehmer kann dauerhaft volle Arbeitsleistung und Beschulung sowie Betreuung leisten? Sieben Monate sind genug!
Bund und Land entwickelten eine Teststrategie, die sichere Einrichtungen gewährleisten sollte! Geschlossene Einrichtungen sind absolut sicher – herzlichen Glückwunsch! Mit der Einführung der 165er Inzidenz schaffte man es, dieser Teststrategie keine Chance zu geben! Wie die Lausitzer Rundschau am 28.04.2021 berichtete, kann aktuell nur eine Woche in Brandenburg ausgewertet werden. Von 152.000 getesteten Schülerinnen und Schülern sind tatsächlich nur 67 positiv! Anstatt sich aber über das Funktionieren der eigenen Strategie zu freuen, zweifelt das Ministerium für Bildung, Jugend und Soziales (MBJS) nun die Testungen, die Ergebnisse, die Meldewege und die ehrliche Mitarbeit der Eltern an! Mit absolutem Graus schauen wir Eltern nun auf die Sommerferien in 8 Wochen! Das MBJS hofft aktuell (Stand 21.04.21) noch auf einen Regelbetrieb.
Wir fordern jetzt einen Plan B! Denn nur mit Hoffnung können wir unsere Kinder weder betreuen noch unsere Kollegeninnen und Kollegen sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber weiterhin vertrösten! Wir Familien pfeifen aus dem letzten Loch! Nach 13 Monaten Pandemie ist „Hoffen“ keine Option mehr!
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Red. / Presseinfo