Das 29. Filmfestival in Cottbus steht in den Startlöchern, die Filme sind ausgesucht, die Zeitpläne in den zahlreichen Spielstätten stehen fest. Insgesamt 226 Stunden Film werden in der Woche vom 5. bis 10. November 2019 in 210 Filmen vor allem Aus Mittel- und Osteuropa gezeigt. Besonderer Fokus dieses Mal liegt auf 30 Jahren Mauerfall, den Erwartungen und Hoffnungen und verschiedenen Sichtweisen. Aber auch die Aufarbeitung der Geschichte verschiedener Ereignisse in Osteuropa werden gezeigt, so beispielsweise ein kroatisches Konzentrationslager mit Kindern im zweiten Weltkrieg, eine serbische Frau rettete hunderte Kinder vor dem Tod.
Im Titelinterview geben Andreas Stein, Chef des Filmfestivals Cottbus und Bernd Buder, Programmdirektor einen Ausblick auf das Festival.
Der Stellenwert des Filmfestivals zeigt sich auch in der diesjährigen Schirmherrschaft Vizekanzler Olaf Scholz. “Das Ende des sogenannten Eisernen Vorhangs war der Anfang für das Filmfestival Cottbus, das sich seit 1991 zu einem der weltweit führenden Festivals des osteuropäischen Films entwickelt hat. Die Filme der nunmehr 29 Jahrgänge spiegeln seither auch die gewaltige Transformation in den osteuropäischen Staaten wieder. Sie nehmen uns mit in die Lebenswirkllichkeit vor Ort und lassen uns über ihre Charaktere fühlen, was der Wandel für jede und jeden Einzelnen bedeutet.”, sagt Olaf Scholz. Der Mauerfall wird mit der Sektion “Bleibt alles anders?!” und sieben Filmen, die zwischen 1990 und und 2019 produziert wurden, präsent sein.
Filmisch gibt es wieder verschiedene Premieren während des Festivals. Der georgische Film Gori – Das Schwein zum Beispiel feiert seine Weltpremiere und tritt im Wettbewerb Spielfilm an. Weiterhin feiert Full Moon aus Bosnien Herzegeovina am 8.11. in der Stadthalle Weltpremiere. Erstmals wird auch ein türkischer Film gezeigt. Die Abenteuer von Sukran der Lahmen von Onur Ünlü zeigt das Leben von Sukran, der nach einem Unfall mit einem steifen Bein den Alltag meistern muss. Weiterhin feiern erstmals die Filmländer Finnland und Griechenland Premiere in Cottbus. 500 Branchengäste wie Regisseure, Produzenten und Schauspieler aus mehr als 40 Ländern werden erwartet.
Andreas Stein, Geschäftsführer des Filmfestivals, betonte: “Das Filmfestival Cottbus ist einer der bedeutendsten Leuchttürme in Brandenburg. Im Herzen der Lausitz gegründet und beheimatet, befördert das Festival seit 1991 die kulturelle Vielfalt, fokussiert insbesondere mit seinen Sonderreihen auf gesellschaftliche und politische Umbrüche, Entwicklungen und Trends. Beim Filmfestival Cottbus treffen Kinogänger auf Cineasten, Politiker und Bürger. Das Festival präsentiert nicht nur Diversität, sondern steht für ein buntes und weltoffenes Cottbus. Es trägt zum positiven Image unserer Region bei und kurberlt die Wirtschaft in unserer Heimatstadt an.
Als Spielstätten stehen wieder die Stadthalle, der Weltspiegel, die Kammerbühne des Staatstheaters Cottbus und das Gladhouse zur Verfügung. Weiterhin werden wieder FullDomeFilme im Planetarium sowie weitere Beiträge im Menschenrechtszentrum gezeigt.
2018 besuchten das Filmfestival rund 22.000 Zuschauer, insgesamt werden 18 Preise im Gesamtwert von 75.000 Euro ausgelobt. Bereits am 04.11. findet im Weltspiegel die Lausitzer Filmschau statt. Zur offiziellen Eröffnung am 05.11. im Staatstheater Cottbus wird die grenzüberschreitende Komödie “Smuggling Hendrix” gezeigt, die bereits zahlreiche internationale Auszeichnungen einsammelte. Der Film spielt auf der griechischen und türkischen Seite Zyperns.
Alle Filme und Spielzeiten sowie Tickets zum Filmfestival Cottbus 2019 gibt es auf www.filmfestival-cottbus.de