2014 ist ein Jahr der Jubiläen, insbesondere jetzt im Herbst bieten uns die Medien viele Gelegenheiten in uns zu gehen und sich zu erinnern. Neben der Frage: “Wie war das damals?” stellt sich auch oft eine zweite ein: “Wo bin ich gewesen und was habe ich gemacht?”. So werde ich nie vergessen, wo ich mich an diesem historischen Tag, in dem Moment befand, als ich erfuhr: “Eduard Geyer ist nicht mehr der Trainer von Energie Cottbus!”.
Wie so viele begann mein Fan-Dasein in der Saison 1996/1997. Ich war noch ein Kind und erst durch den langanhaltenden Erfolg in der Aufstiegssaison wurde ich auf Energie aufmerksam. So wuchs ich mit Energie und Ede Geyer auf. Sieben Jahre lang war er für mich DER Trainer. Ich habe öfter überlegt, wie es wohl wäre, wenn Ede irgendwann nicht mehr unser Trainer ist. Aber diese Vorstellung war ähnlich undenkbar wie die Überlegung, wohin das Weltall expandiert oder was vor dem Urknall war. Ich dachte dann an all die Vereine, die in kurzen Intervallen den Trainer wechseln. Kann man sich daran gewöhnen? Wie soll ein “Auswärtiger” unseren FCE leiten? Nein, ich konnte und wollte mir das nicht ausmalen. Doch vor ziemlich genau zehn Jahren war die Entwicklung absehbar und die Regeln im Profifußballgeschäft sind dann doch für alle gleich. Ede musste gehen, das war dann doch keine Überraschung. Der Trainerwechsel war sogar halbwegs zu verkraften, da einer aus dem Verein Ede beerbte. Das undenkbare wurde Realität. Die jüngste Vergangenheit hat uns dann auch gezeigt, wie schnell man “einer dieser Vereine” wird, deren Chefsessel innerhalb weniger Jahre oder sogar nur Monate mehrfach neu besetzt wird.
Doch hin und wieder denke ich zurück an diese legendäre Zeit mit dem Dreigespann Geyer-Stabach-Krein, um die sich viele Geschichten ranken. Denn unbestritten ist und bleibt, dass insbesondere Ede Geyer der Vater des Erfolges des FC Energie ist. Für mich persönlich ist seine kämpferische Natur und seine klare Linie ein Vorbild. Die Verwirklichung seines Vorhabens: “Wenn mich die Bundesliga nicht will, dann komm ich halt zu ihr” verdeutlicht, dass man seine Ziele erreichen kann, wenn man einen festen Willen hat und hart dafür arbeitet. Diese Tugend ist eine, die Bestand hat, auch wenn seine Trainingsmethoden heute vielleicht nicht mehr so erfolgsbringend wären.
Eduard Geyer hat großes für den FCE und auch für mich persönlich geleistet. Und so hätte auch der Moment als ich die Nachricht erfuhr, dass der FCE und Ede sich getrennt haben, eigentlich ein großer sein müssen, einer über den man sich mit Freunden austauscht und sich gegenseitig zu übertrumpfen versucht. Doch leider war ich auf dem Klo.