Linolschnitte in meisterhafter Ausführung zeigt die neue Ausstellung am Studiengang Soziale Arbeit der BTU Cottbus–Senftenberg. Im Lichthof des Gebäudes 10 auf dem Campus Cottbus-Sachsendorf werden Arbeiten des Cottbuser Malers, Grafikers und Grafikdesigners Rudolf Sittner zum Thema „Figürliches“ präsentiert.
Bereits seit mehr als zehn Jahren ist es am Studiengang Soziale Arbeit Tradition, die Studierenden, aber auch die Öffentlichkeit mit Kunst in Form solch anspruchsvoller Ausstellungen vertraut zu machen. Diesen Umstand würdigte die Figurenbauerin Barbara Seidl-Lampa kürzlich in ihrer Laudatio anlässlich der Ausstellungseröffnung. Sie erinnerte daran, dass ihr vor vier Jahren verstorbener Mann, der Maler, Grafiker und Bildhauer Gerhart Lampa – Honorarprofessor der damaligen Hochschule Lausitz – eine der ersten Ausstellungen an dieser Stelle gestaltet hatte. Insbesondere würdigte die Laudatorin den unermüdlichen Einsatz von Prof. Dr. Agnes Saretz für diese Ausstellungstätigkeit.
Den zahlreich anwesenden Studierenden sowie rumänischen Kooperationspartnern des Studiengangs Soziale Arbeit und Cottbuser Bürgern stellte sie Rudolf Sittner als einen sehr bedeutenden Grafiker und Maler der Region und darüber hinaus vor. Der 1944 in Köslin, der zweitgrößten Stadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern, geborenen Rudolf Sittner war zunächst in dem von ihm erlernten den Beruf eines Schrift- und Plakatmalers tätig. Von 1967 bis 1970 absolvierte er ein Studium an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin, und seit 1979 wirkt er freischaffend in Cottbus als Grafikdesigner, Maler und Grafiker.
„Was hat die Arbeit Rudolf Sittners besonders geprägt?“, fragte Barbara Seidl-Lampa und führte hier die exzellente Ausbildung an, die den Künstler befähigt, Darstellungsmöglichkeiten grafisch gekonnt auf höchstem Niveau auszuschöpfen, aber auch die Bedeutung der eigenen Intentionen: „Das Studium der menschlichen Form, des weiblichen Körpers und die besondere Liebe seiner Darstellung, die Natur, mit ihren vielfältigen Strukturen, das Eindringen in Prozesse, das Hinterfragen und insbesondere die Studienreisen nach Finnisch-Lappland, nach Chile und Mexiko, aber auch die Lausitz und der Norden Deutschlands geben neue Impulse.“ Für die nähere Betrachtung wählte die Laudatorin vier Arbeiten in meisterhafter Ausführung aus dem großen Angebot der gezeigten Werke und ging gemeinsam mit dem Künstler auf die Linolschnitte „Die Berührung, „Die Flut“, „Zug der Wasserträgerinnen“ und „Der Garten Eden“ und die anspruchsvollen Techniken, in denen diese entstanden, ein.
Arbeiten von Rudolf Sittner wurden bisher in einer großen Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen sowohl in der Region als zum Beispiel auch in Bonn, Berlin oder Nürnberg und sogar in Japan, Finnland und Chile gezeigt.
Die Linolschnitte der Ausstellung „Figürliches“ am Standort Cottbus-Sachsendorf der BTU Cottbus–Senftenberg können Interessierte noch bis zum Freitag, den 1. August 2014, wochentags jeweils von 8 bis 18 Uhr betrachten.