Es gibt kaum einen Club, der in der Bundesliga so umstritten ist wie der RB Leipzig. In diesem Jahr findet sich die Mannschaft auf dem zweiten Platz der Bundesliga wieder. Sie kämpfen um die Spitzenposition, haben Sie noch eine Chance?
Leipziger Fußballverein mit umkämpfter Geschichte
Auf Fußball heute können die Fans die aktuellen Ergebnisse, Trends und Quoten verfolgen. Hier wird eines deutlich, Leipzig hat eine gute Saison hingelegt und hält sich hartnäckig hinter dem Spitzenreiter FC Bayern. Der Verein blickt auf eine elfjährige Geschichte zurück. Der Brausehersteller Red Bull gründete den Report im Club am 19. Mai 2009 aus der Oberliga Nordost. Das erste Bundesliga Jahr folgte 2016. Mittlerweile hat Leipzig einen festen Platz in der Champions League und konnte im zehnten Jahr des Bestehens in das DFB-Pokalfinale einziehen. Das ist eine beispiellose Geschichte, wenn sie auch nicht unbestritten ist.
Der fußballerische Weg dieses Clubs bleibt beeindruckend von der Oberliga 2009 geradlinig nach oben an die Spitze der ersten Bundesliga. So ist in kürzester Zeit aus Fünftligisten ein international anerkannter Verein geworden. Das macht sich nicht zuletzt an den zunehmenden Zuschauerzahlen fest. 2009 interessierten sich noch 1065 Zuschauer für den Verein und besuchten ein Punktspiel, dass Leipzig gegen Budissa Bautzen absolvierte. Das Spiel von damals fand in dem Vorort Leipzig Markranstädt statt. Es sollte 10 Jahre dauern, bis 40.000 Fans das Bundesligaspiel in der rundum erneuten Red Bull Arena im Herzen von Leipzig bejubelten.
Nun davon auszugehen, dass Leipzig eine unerschütterliche Siegesfahrt hingelegt hat, wäre aber auch falsch. Viele unvorhergesehene Zwischenstopps markierten den Erfolgsweg. Da wäre zum Beispiel die Freistellung vom Cheftrainer Tino Vogel. Er erreichte gemeinsam mit dem Verein einen Aufstieg in der ersten Saison und wurde dann an seinem Geburtstag freigestellt. Keine Frage, der Club kassierte helle Schadenfreude als es ihm über zwei Spielzeiten nicht gelang aus der Regionalliga den Aufstieg zu schaffen. Da halfen auch die vielen neuen Spieler nichts.
Chaos und Personalwechsel beim RB Leipzig
Blickt man hinter die Kulissen des RB Leipzig, lässt sich auch Chaos entdecken. Zunächst stiftete der Präsident Andreas Sadlo Unfrieden in der Oberliga Saison, in dem er zum Beispiel auch den Sportdirektor Joachim Krug freistellte. Ein Jahr später musste aber auch Sadlo das Schiff verlassen. Er nahm damals den Sportdirektor Thomas Linke mit, der gerade einmal drei Monate sein Amt inne hatte. Durch die vielen Wechsel und das Chaos in der Personalriege schlitterte der RB Leipzig schnell auf ein Abstellgleis und viele trauten ihm große Errungenschaften nicht mehr zu.
Eine Person hat dann aber das Ruder herum gerissen: Ralf Rangnick. Seine erste Handlung in dem Club war es, den damals für ihn konzeptlosen Trainer Peter Pacult durch Alexander Zorniger zu ersetzen. Zugegeben, der Trainer war damals ein unbeschriebenes Blatt und relativ unbekannt. Aber beide konnten in dem Verein für frischen Wind sorgen, der so notwendig war.
Fulminanter Aufstieg & Symbolwechsel
Auf einmal waren nicht nur im Verein sondern direkt auf dem Spielfeld vollkommen neue Strategien und Herangehensweisen zu entdecken. So fand sich der RB Leipzig direkt nach dem Wechsel auf dem ersten Rang der Regionalliga Nord Ost wieder. Durch die legendären Aufstiegsspiele gegen die Sportfreunde Lotte gelang Leipzig ein fulminanter Durchmarsch direkt in die zweite Bundesliga. An diesen Aufstieg waren aber strikte Voraussetzungen gebunden. Die Rechtmäßigkeit dieser Bedingungen wurde über lange Zeit angezweifelt.
RB entschied sich für einen Kompromiss und tauschte das Personal in der Führung des Vereins aus. Zusätzlich wurde das Vereinslogo geändert. Augenscheinlich sollte sich RB von dem Geldgeber Red Bull distanzieren. Inwiefern das gelungen ist, kann jeder für sich selbst entscheiden. Für kritische Stimmen war es bis dahin nur ein symbolischer Akt. Was bleibt ist eine Mannschaft, die aus der ersten Bundesliga und Champions League nicht mehr wegzudenken ist. Es bleibt abzuwarten, was RB Leipzig noch in dieser Saison gelingt. Die Position des Spitzenreiters dürfte aber an einen anderen Verein gehen. Eines ist gewiss: Spannende Spiele liefert dieser Verein bis zum Ende der Saison.