Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg fordert die Verantwortlichen im Land auf, Vertragsärzten deutlich mehr Impfdosen zur Verfügung zu stellen. Demzufolge sollen die bisher nicht verplanten Impfdosen an die Arztpraxen gegeben werden. Die von der Bundesebene angekündigten 20 Dosen pro Praxis und Woche sind laut dem Vorstandsvorsitzenden Peter Noack bei Weitem nicht ausreichend, um der Impfkampagne den dringend benötigten Schub zu verleihen. Demzufolge seien bis zu 200.000 Impfungen pro Woche in den Praxen möglich.
Die KVBB teilte dazu mit:
Das Modellprojekt der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) „Impfen in den Arztpraxen“ läuft reibungslos und erfolgreich. Die 43 in der vergangenen Woche beteiligten Praxen impften insgesamt 4.241 Personen mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Damit wurden alle Impfdosen, die das Land den Vertragsärzten in der vergangenen Woche zur Verfügung gestellt hatte, gemäß der geltenden Vorgaben zur Priorisierung verimpft.
Ab heute beteiligen sich nun insgesamt 87 Praxen an dem Modellvorhaben und werden in dieser Woche rund 8.300 Impfungen flächendeckend und wohnortnah durchführen.
Gleichzeitig bieten die niedergelassenen Ärzte an, nicht genutzte AstraZeneca-Impfdosen kurzfristig in ihren Praxen zu verimpfen.
MUDr./ČS Peter Noack, Vorstandsvorsitzender der KVBB:
„Im Land Brandenburg impfen rund 2.200 Praxen regelmäßig. Sobald ausreichend Impfstoff verfügbar ist, muss dieses große Potential schnellst- und größtmöglich in die Impfkampagne einbezogen werden. Die von der Bundesebene angekündigten 20 Dosen pro Praxis und Woche sind bei Weitem nicht ausreichend, um der Impfkampagne den dringend benötigten Schub zu verleihen. Wir wollen kein ‚Show-Impfen‘ in den Praxen! Ich halte bis zu 200.000 Impfungen pro Woche in den Praxen für möglich.
Wir stehen in dieser schwierigen Zeit zu unserer Verantwortung als Ärztinnen und Ärzte und wollen aktiv unseren Beitrag dazu leisten, die Pandemie zu besiegen. Daher fordern wir die Verantwortlichen im Land auf, uns Vertragsärzten schon jetzt deutlich mehr Impfdosen zur Verfügung zu stellen. Bisher nicht verplante Impfdosen sollte das Land an die Arztpraxen geben. In der vergangenen Woche haben die Kolleginnen und Kollegen gezeigt, dass für eine effiziente Impfkampagne keine gesonderte Strukturen notwendig sind, sondern wir landesweit über die Arztpraxen die Impfungen wohnortnah und gesichert zu den Menschen bringen.“
Modellprojekt Impfen in den Arztpraxen
Die aktuell 87 beteiligten Praxen impfen vor allem ihre eigenen Patienten. Hintergrund hierfür ist die begrenzte Menge an Impfstoff je Praxis. Die in der Corona-Impfverordnung vorgegebene Priorisierung gilt selbstverständlich auch bei Impfungen in den Arztpraxen. Die Ärztinnen und Ärzte sind angehalten, Personen mit schweren Vorerkrankungen sowie auch schwerpunktmäßig immobile Patientinnen und Patienten in der eigenen Häuslichkeit zu impfen.
Aktuelle Impfangebote (Stand 22. März 2021)
Wer | Terminbuchung |
Personen über 70 Jahren | Online unter www.impfterminservice.de Personen über 80 Jahren erhalten zudem eine persönliche Impfeinladung per Post und können telefonisch über eine Sonderrufnummer Termine vereinbaren |
Personen über 18 mit Arbeitgeberbescheinigung | Online unter www.impfterminservice.de |
Personen mit ärztlichem Zeugnis bei Vorerkrankungen gemäß aktueller Impfverordnung | Online unter www.impfterminservice.de |
Ansprechpartner: Christian Wehry, Pressesprecher der KVBB, 0331/23 09 196, E-Mail: [email protected]
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Red. / Presseinfo