Im Kampf gegen den Waldbrand bei Frankenförde und Jüterbog hat der gestrigen Regen geholfen, Entwarnung gibt es aber noch nicht. Der Lankreis spricht weiterhin von einer Großschadenslage. Noch immer sind mehr als 100 Feuerwehrkräfte, das THW und weitere Helfer vor Ort, um Brände zu löschen und zu bekämpfen. Ebenso fliegt ein Löschhubschrauber der Bundespolizei und auch ein Pionierpanzer der Bundeswehr kommt zum Einsatz, um Waldwege zu beräumen und zu verbreitern. Wie der Landkreis Teltow-Fläming mitteilte, ist seit Montag eine Fläche von 758 Hektar in Mitleidenschaft gezogen worden. Weiterhin sind Anwohner aufgerufen, bei entsprechender Rauchentwicklung Fenster und Türen zu schließen. Allein gestern waren rund 180 Einsatzkräfte aus Teltow-Fläming, der Prignitz, Oberhavel, Potsdam und Cottbus zur Unterstützung vor Ort. Die Stadt Jüterbog hatte ihre Kräfte vorerst abgezogen, weil unklar war, ob chemische Gefahrenstoffe aus kontaminierten Gebieten austreten. Messungen konnten allerdings keine Gefahrenstoffe nachweisen. Seit Montagnachmittag sind Feuerwehren und Hilfskräfte unermüdlich im Einsatz. Anhaltende Hitze, drehende Winde und munitionsbelastete Flächen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz haben die Löscharbeiten immer wieder erschwert.
Der Landkreis teilte zudem mit:
Die Kreisstraße K 7218 zwischen Frankenförde und Felgentreu ist weiterhin gesperrt. Im Laufe des Tages ist, insbesondere durch die verstärkte Sonneneinstrahlung, wieder mit stärkerer Rauchentwicklung zu rechnen. Deshalb werden Anliegerinnen und Anlieger weiter geben sich entsprechend darauf einzustellen.
Der Brand in Altsorgefeld im Amt Dahme/Mark ist unter Kontrolle. Auch hier hat der Regen für Entlastung gesorgt. Im Brandbereich lodern keine offenen Flammen mehr. Glutnester existieren jedoch. Es sind insgesamt 25 Einsatzkräfte mit vier Fahrzeugen im Einsatz. Auch hier wird ein Hubschrauber der Bundespolizei die Löscharbeiten unterstützen. Die Bundesstraße 87 ist wieder freigegeben.
Bisher keine chemischen Gefahrenstoffe nachgewiesen
Dazu teilte der Landkreis gestern Abend mit:
Vor Ort war auch wieder der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg. Dessen Leiter Peter Ewler hält es für ausgeschlossen, dass sich uranangereicherte Munition auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes befindet. „Ein Verschuss dieser Munition hat unserer Kenntnis nach auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nicht stattgefunden“; so der Experte. Auch die Befürchtung, dass derartige Munition – so sie vorhanden wäre – explodieren könne, entkräftet er. „Das ist nicht möglich, weil es sich um einen reinen Stahlkern handelt“.
Vor Ort war die Analytische TaskForce des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die ATF war mit einem Messwagen präsent, der mit einem Fernerkennungssystem über große Entfernungen chemische Gefahren ausmachen kann. Dieser Wagen hat den nördlichen Waldrand abgefahren und konnte, so Experte Robert Mandfeld, aktuell keine chemischen Gefahrstoffe nachweisen.
red/Presseinfo
Bild: Landkreis Teltow-Fläming