Polizei, Vereine und Kommunen wollen in Brandenburg ihre Zusammenarbeit für mehr Sicherheit im Fußballsport verstärken. Dazu will man auf Spitzenebene künftig gemeinsam die Saison auswerten und über notwendige Maßnahmen beraten. Beim heutigen Auftakt in Potsdam waren rund 25 Verantwortliche aus Sport, Kommunen und Polizei der Einladung von Innenminister Dietmar Woidke zum Spitzengespräch „Sicherheit im Fußball“ gefolgt, an dem auch der Staatssekretär im Sport-Ministerium, Burkhard Jungkamp, teilnahm. Dem Dialog um sichere Fußballspiele in Brandenburg stellten sich unter anderem der Geschäftsführer des Fußball-Landesverbandes (FLB), Michael Hillmann, der Präsident des SV Babelsberg 03, Thomas Bastian, der Geschäftsführer des FC Energie Cottbus, Normen Kothe, der Cottbuser Bürgermeister, Holger Kelch, und Polizeipräsident Arne Feuring. Vertreten waren auch alle Direktionsleiter der brandenburgischen Polizei.
Woidke: „Gewalt grundsätzlich nicht dulden“
Auch in Brandenburg regiert „König Fußball“ die Sportwelt. Sein Landesverband zählt rund 100.000 Mitglieder. Brandenburger Vereine würden laut Woidke zwar „nicht um die Deutsche Meisterschaft spielen“, trotzdem fordere eine ganze Reihe von Spielen mit hoher Brisanz die Polizei auf den Plan. „Gewaltbereitschaft und Gewalttourismus gibt es nicht nur im bezahlten Fußball. Gegen diese Art ‚Fans’ muss klar Front gemacht werden, damit die große friedliche Fanfamilie des Fußballs ungestört ihre Begeisterung ausleben kann“, unterstrich Woidke. Hier sei nicht allein die Polizei gefordert, da viele Faktoren für die Sicherheit in und um die Stadien eine Rolle spielten. „Professionelle Sicherheitsdienste, Sicherheitsstandards der Stadien, eine konsequente Fantrennung, die Unterstützung von Fanprojekten, Stadionverbote, Alkoholregeln und ein enger Informationsaustausch der Verantwortlichen – hier müssen wir zusammen alle Register ziehen“, appellierte Woidke. „Es geht darum, in der Fanszene und den Stadien ein Klima zu schaffen, das Gewalt grundsätzlich nicht duldet. Gewalttätige Ausschreitungen schaden nicht nur den Vereinen, sondern dem Ansehen des ganzen Landes“, mahnte der Minister.
Abgelaufene Saison: 9.900 Polizisten im Einsatz
Brandenburgs Polizeipräsident Arne Feuring sagte, gewalttätige Ausschreitungen durch Fußballfans bewegten sich sei Jahren „bundesweit saisonal schwankend auf einem hohen Niveau“. Das Stadionumfeld und die Anreisewege der Fans stünden dabei besonders im Fokus der Aufmerksamkeit der Polizei. In der Saison 2010/2011 habe es in Brandenburg jedoch „keine gravierenden Probleme bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens gegeben“, sagte Feuring. „Das darf aber nicht dazu führen, sich in falscher Sicherheit zu wiegen.“ Allein in der vergangenen Saison waren bei 187 polizeilich relevanten Spielen insgesamt 9.900 Brandenburger Polizeibeamte über 63.000 Stunden im Einsatz. Es habe 46 Festnahmen gegeben, 11 Personen seien verletzt worden, darunter 3 Polizisten. Bewährt habe sich aus polizeilicher Sicht der Grundsatz der „strikten Fantrennung“ in- und außerhalb der Stadien.
Fußball-Landesverband: Stadienordnung und Sicherheitsrichtlinie werden überarbeitet
Der Geschäftsführer des Fußball-Landesverbandes (FLB), Michael Hillmann, sagte, es gebe im Fußball erfreulicherweise kein flächendeckendes Problem von Gewalt und Rassismus: „Aber jeder Einzelfall ist ein Fall zu viel.“ In der zurückliegenden Saison 2010/2011 habe es im Landesspielbetrieb in Brandenburg drei Spielabbrüche gegeben, davon einen wegen des Einsatzes von Pyrotechnik und zwei wegen Angriffen auf Schiedsrichter. Hillmann wies darauf hin, dass der FLB einen Sicherheitsausschuss installiert habe; bei allen Vereinen und Fußballkreisen gebe es mittlerweile Sicherheitsbeauftragte. Er kündigte an, dass die Muster-Stadienordnung aktualisiert werde. Auch die Sicherheitsrichtlinie des Verbandes solle zum Spieljahr 2012/2013 überarbeitet und erweitert werden. Von entscheidender Bedeutung sei die enge Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Verband, Kommunen und Polizei, unterstrich Hillmann. Dem stimmte SV Babelsberg-Präsident Thomas Bastian ausdrücklich zu: „Kommunikation ist alles.“
Sportstaatssekretär Burkhard Jungkamp sagte, in den letzten Jahren sei „eine eher positive Entwicklung“ in den Fanszenen und Stadien festzustellen. Gleichwohl komme es darauf an, die Zusammenarbeit aller Partner weiter zu verbessern. Jungkamp wies insbesondere auf das Problem der Ordnungsdienste hin. Es dürften nicht die Falschen zu Hütern über Sicherheit und Ordnung in den Stadien gemacht werden. „Hier müssen wir noch besser werden“, erklärte Jungkamp.
Nächste Spitzenrunde Anfang 2012
Innenminister Woidke erinnerte an den in der Innenministerkonferenz diskutierten Trend einer Verdrängung gewalttätiger Fan-Ausschreitungen in die unteren Ligen des Amateurbereiches. Dies könne für Brandenburg so nicht vollständig bestätigt werden. „Trotzdem müssen auch wir angesichts aktueller Entwicklungen über Maßnahmen nachdenken“, mahnte der Innenminister. Ausdrücklich begrüßt wurde Woidkes Entscheidung, an der 4. Einsatzhundertschaft der Polizei zunächst festzuhalten. Die Teilnehmer des Gesprächs vereinbarten zudem, sich nach Ablauf der Hinrunde der aktuellen Spielsaison Anfang 2012 erneut zu treffen.
Quelle: Ministerium des Innern
Foto © Uwe Kneschk
Polizei, Vereine und Kommunen wollen in Brandenburg ihre Zusammenarbeit für mehr Sicherheit im Fußballsport verstärken. Dazu will man auf Spitzenebene künftig gemeinsam die Saison auswerten und über notwendige Maßnahmen beraten. Beim heutigen Auftakt in Potsdam waren rund 25 Verantwortliche aus Sport, Kommunen und Polizei der Einladung von Innenminister Dietmar Woidke zum Spitzengespräch „Sicherheit im Fußball“ gefolgt, an dem auch der Staatssekretär im Sport-Ministerium, Burkhard Jungkamp, teilnahm. Dem Dialog um sichere Fußballspiele in Brandenburg stellten sich unter anderem der Geschäftsführer des Fußball-Landesverbandes (FLB), Michael Hillmann, der Präsident des SV Babelsberg 03, Thomas Bastian, der Geschäftsführer des FC Energie Cottbus, Normen Kothe, der Cottbuser Bürgermeister, Holger Kelch, und Polizeipräsident Arne Feuring. Vertreten waren auch alle Direktionsleiter der brandenburgischen Polizei.
Woidke: „Gewalt grundsätzlich nicht dulden“
Auch in Brandenburg regiert „König Fußball“ die Sportwelt. Sein Landesverband zählt rund 100.000 Mitglieder. Brandenburger Vereine würden laut Woidke zwar „nicht um die Deutsche Meisterschaft spielen“, trotzdem fordere eine ganze Reihe von Spielen mit hoher Brisanz die Polizei auf den Plan. „Gewaltbereitschaft und Gewalttourismus gibt es nicht nur im bezahlten Fußball. Gegen diese Art ‚Fans’ muss klar Front gemacht werden, damit die große friedliche Fanfamilie des Fußballs ungestört ihre Begeisterung ausleben kann“, unterstrich Woidke. Hier sei nicht allein die Polizei gefordert, da viele Faktoren für die Sicherheit in und um die Stadien eine Rolle spielten. „Professionelle Sicherheitsdienste, Sicherheitsstandards der Stadien, eine konsequente Fantrennung, die Unterstützung von Fanprojekten, Stadionverbote, Alkoholregeln und ein enger Informationsaustausch der Verantwortlichen – hier müssen wir zusammen alle Register ziehen“, appellierte Woidke. „Es geht darum, in der Fanszene und den Stadien ein Klima zu schaffen, das Gewalt grundsätzlich nicht duldet. Gewalttätige Ausschreitungen schaden nicht nur den Vereinen, sondern dem Ansehen des ganzen Landes“, mahnte der Minister.
Abgelaufene Saison: 9.900 Polizisten im Einsatz
Brandenburgs Polizeipräsident Arne Feuring sagte, gewalttätige Ausschreitungen durch Fußballfans bewegten sich sei Jahren „bundesweit saisonal schwankend auf einem hohen Niveau“. Das Stadionumfeld und die Anreisewege der Fans stünden dabei besonders im Fokus der Aufmerksamkeit der Polizei. In der Saison 2010/2011 habe es in Brandenburg jedoch „keine gravierenden Probleme bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens gegeben“, sagte Feuring. „Das darf aber nicht dazu führen, sich in falscher Sicherheit zu wiegen.“ Allein in der vergangenen Saison waren bei 187 polizeilich relevanten Spielen insgesamt 9.900 Brandenburger Polizeibeamte über 63.000 Stunden im Einsatz. Es habe 46 Festnahmen gegeben, 11 Personen seien verletzt worden, darunter 3 Polizisten. Bewährt habe sich aus polizeilicher Sicht der Grundsatz der „strikten Fantrennung“ in- und außerhalb der Stadien.
Fußball-Landesverband: Stadienordnung und Sicherheitsrichtlinie werden überarbeitet
Der Geschäftsführer des Fußball-Landesverbandes (FLB), Michael Hillmann, sagte, es gebe im Fußball erfreulicherweise kein flächendeckendes Problem von Gewalt und Rassismus: „Aber jeder Einzelfall ist ein Fall zu viel.“ In der zurückliegenden Saison 2010/2011 habe es im Landesspielbetrieb in Brandenburg drei Spielabbrüche gegeben, davon einen wegen des Einsatzes von Pyrotechnik und zwei wegen Angriffen auf Schiedsrichter. Hillmann wies darauf hin, dass der FLB einen Sicherheitsausschuss installiert habe; bei allen Vereinen und Fußballkreisen gebe es mittlerweile Sicherheitsbeauftragte. Er kündigte an, dass die Muster-Stadienordnung aktualisiert werde. Auch die Sicherheitsrichtlinie des Verbandes solle zum Spieljahr 2012/2013 überarbeitet und erweitert werden. Von entscheidender Bedeutung sei die enge Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Verband, Kommunen und Polizei, unterstrich Hillmann. Dem stimmte SV Babelsberg-Präsident Thomas Bastian ausdrücklich zu: „Kommunikation ist alles.“
Sportstaatssekretär Burkhard Jungkamp sagte, in den letzten Jahren sei „eine eher positive Entwicklung“ in den Fanszenen und Stadien festzustellen. Gleichwohl komme es darauf an, die Zusammenarbeit aller Partner weiter zu verbessern. Jungkamp wies insbesondere auf das Problem der Ordnungsdienste hin. Es dürften nicht die Falschen zu Hütern über Sicherheit und Ordnung in den Stadien gemacht werden. „Hier müssen wir noch besser werden“, erklärte Jungkamp.
Nächste Spitzenrunde Anfang 2012
Innenminister Woidke erinnerte an den in der Innenministerkonferenz diskutierten Trend einer Verdrängung gewalttätiger Fan-Ausschreitungen in die unteren Ligen des Amateurbereiches. Dies könne für Brandenburg so nicht vollständig bestätigt werden. „Trotzdem müssen auch wir angesichts aktueller Entwicklungen über Maßnahmen nachdenken“, mahnte der Innenminister. Ausdrücklich begrüßt wurde Woidkes Entscheidung, an der 4. Einsatzhundertschaft der Polizei zunächst festzuhalten. Die Teilnehmer des Gesprächs vereinbarten zudem, sich nach Ablauf der Hinrunde der aktuellen Spielsaison Anfang 2012 erneut zu treffen.
Quelle: Ministerium des Innern
Foto © Uwe Kneschk
Polizei, Vereine und Kommunen wollen in Brandenburg ihre Zusammenarbeit für mehr Sicherheit im Fußballsport verstärken. Dazu will man auf Spitzenebene künftig gemeinsam die Saison auswerten und über notwendige Maßnahmen beraten. Beim heutigen Auftakt in Potsdam waren rund 25 Verantwortliche aus Sport, Kommunen und Polizei der Einladung von Innenminister Dietmar Woidke zum Spitzengespräch „Sicherheit im Fußball“ gefolgt, an dem auch der Staatssekretär im Sport-Ministerium, Burkhard Jungkamp, teilnahm. Dem Dialog um sichere Fußballspiele in Brandenburg stellten sich unter anderem der Geschäftsführer des Fußball-Landesverbandes (FLB), Michael Hillmann, der Präsident des SV Babelsberg 03, Thomas Bastian, der Geschäftsführer des FC Energie Cottbus, Normen Kothe, der Cottbuser Bürgermeister, Holger Kelch, und Polizeipräsident Arne Feuring. Vertreten waren auch alle Direktionsleiter der brandenburgischen Polizei.
Woidke: „Gewalt grundsätzlich nicht dulden“
Auch in Brandenburg regiert „König Fußball“ die Sportwelt. Sein Landesverband zählt rund 100.000 Mitglieder. Brandenburger Vereine würden laut Woidke zwar „nicht um die Deutsche Meisterschaft spielen“, trotzdem fordere eine ganze Reihe von Spielen mit hoher Brisanz die Polizei auf den Plan. „Gewaltbereitschaft und Gewalttourismus gibt es nicht nur im bezahlten Fußball. Gegen diese Art ‚Fans’ muss klar Front gemacht werden, damit die große friedliche Fanfamilie des Fußballs ungestört ihre Begeisterung ausleben kann“, unterstrich Woidke. Hier sei nicht allein die Polizei gefordert, da viele Faktoren für die Sicherheit in und um die Stadien eine Rolle spielten. „Professionelle Sicherheitsdienste, Sicherheitsstandards der Stadien, eine konsequente Fantrennung, die Unterstützung von Fanprojekten, Stadionverbote, Alkoholregeln und ein enger Informationsaustausch der Verantwortlichen – hier müssen wir zusammen alle Register ziehen“, appellierte Woidke. „Es geht darum, in der Fanszene und den Stadien ein Klima zu schaffen, das Gewalt grundsätzlich nicht duldet. Gewalttätige Ausschreitungen schaden nicht nur den Vereinen, sondern dem Ansehen des ganzen Landes“, mahnte der Minister.
Abgelaufene Saison: 9.900 Polizisten im Einsatz
Brandenburgs Polizeipräsident Arne Feuring sagte, gewalttätige Ausschreitungen durch Fußballfans bewegten sich sei Jahren „bundesweit saisonal schwankend auf einem hohen Niveau“. Das Stadionumfeld und die Anreisewege der Fans stünden dabei besonders im Fokus der Aufmerksamkeit der Polizei. In der Saison 2010/2011 habe es in Brandenburg jedoch „keine gravierenden Probleme bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens gegeben“, sagte Feuring. „Das darf aber nicht dazu führen, sich in falscher Sicherheit zu wiegen.“ Allein in der vergangenen Saison waren bei 187 polizeilich relevanten Spielen insgesamt 9.900 Brandenburger Polizeibeamte über 63.000 Stunden im Einsatz. Es habe 46 Festnahmen gegeben, 11 Personen seien verletzt worden, darunter 3 Polizisten. Bewährt habe sich aus polizeilicher Sicht der Grundsatz der „strikten Fantrennung“ in- und außerhalb der Stadien.
Fußball-Landesverband: Stadienordnung und Sicherheitsrichtlinie werden überarbeitet
Der Geschäftsführer des Fußball-Landesverbandes (FLB), Michael Hillmann, sagte, es gebe im Fußball erfreulicherweise kein flächendeckendes Problem von Gewalt und Rassismus: „Aber jeder Einzelfall ist ein Fall zu viel.“ In der zurückliegenden Saison 2010/2011 habe es im Landesspielbetrieb in Brandenburg drei Spielabbrüche gegeben, davon einen wegen des Einsatzes von Pyrotechnik und zwei wegen Angriffen auf Schiedsrichter. Hillmann wies darauf hin, dass der FLB einen Sicherheitsausschuss installiert habe; bei allen Vereinen und Fußballkreisen gebe es mittlerweile Sicherheitsbeauftragte. Er kündigte an, dass die Muster-Stadienordnung aktualisiert werde. Auch die Sicherheitsrichtlinie des Verbandes solle zum Spieljahr 2012/2013 überarbeitet und erweitert werden. Von entscheidender Bedeutung sei die enge Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Verband, Kommunen und Polizei, unterstrich Hillmann. Dem stimmte SV Babelsberg-Präsident Thomas Bastian ausdrücklich zu: „Kommunikation ist alles.“
Sportstaatssekretär Burkhard Jungkamp sagte, in den letzten Jahren sei „eine eher positive Entwicklung“ in den Fanszenen und Stadien festzustellen. Gleichwohl komme es darauf an, die Zusammenarbeit aller Partner weiter zu verbessern. Jungkamp wies insbesondere auf das Problem der Ordnungsdienste hin. Es dürften nicht die Falschen zu Hütern über Sicherheit und Ordnung in den Stadien gemacht werden. „Hier müssen wir noch besser werden“, erklärte Jungkamp.
Nächste Spitzenrunde Anfang 2012
Innenminister Woidke erinnerte an den in der Innenministerkonferenz diskutierten Trend einer Verdrängung gewalttätiger Fan-Ausschreitungen in die unteren Ligen des Amateurbereiches. Dies könne für Brandenburg so nicht vollständig bestätigt werden. „Trotzdem müssen auch wir angesichts aktueller Entwicklungen über Maßnahmen nachdenken“, mahnte der Innenminister. Ausdrücklich begrüßt wurde Woidkes Entscheidung, an der 4. Einsatzhundertschaft der Polizei zunächst festzuhalten. Die Teilnehmer des Gesprächs vereinbarten zudem, sich nach Ablauf der Hinrunde der aktuellen Spielsaison Anfang 2012 erneut zu treffen.
Quelle: Ministerium des Innern
Foto © Uwe Kneschk
Polizei, Vereine und Kommunen wollen in Brandenburg ihre Zusammenarbeit für mehr Sicherheit im Fußballsport verstärken. Dazu will man auf Spitzenebene künftig gemeinsam die Saison auswerten und über notwendige Maßnahmen beraten. Beim heutigen Auftakt in Potsdam waren rund 25 Verantwortliche aus Sport, Kommunen und Polizei der Einladung von Innenminister Dietmar Woidke zum Spitzengespräch „Sicherheit im Fußball“ gefolgt, an dem auch der Staatssekretär im Sport-Ministerium, Burkhard Jungkamp, teilnahm. Dem Dialog um sichere Fußballspiele in Brandenburg stellten sich unter anderem der Geschäftsführer des Fußball-Landesverbandes (FLB), Michael Hillmann, der Präsident des SV Babelsberg 03, Thomas Bastian, der Geschäftsführer des FC Energie Cottbus, Normen Kothe, der Cottbuser Bürgermeister, Holger Kelch, und Polizeipräsident Arne Feuring. Vertreten waren auch alle Direktionsleiter der brandenburgischen Polizei.
Woidke: „Gewalt grundsätzlich nicht dulden“
Auch in Brandenburg regiert „König Fußball“ die Sportwelt. Sein Landesverband zählt rund 100.000 Mitglieder. Brandenburger Vereine würden laut Woidke zwar „nicht um die Deutsche Meisterschaft spielen“, trotzdem fordere eine ganze Reihe von Spielen mit hoher Brisanz die Polizei auf den Plan. „Gewaltbereitschaft und Gewalttourismus gibt es nicht nur im bezahlten Fußball. Gegen diese Art ‚Fans’ muss klar Front gemacht werden, damit die große friedliche Fanfamilie des Fußballs ungestört ihre Begeisterung ausleben kann“, unterstrich Woidke. Hier sei nicht allein die Polizei gefordert, da viele Faktoren für die Sicherheit in und um die Stadien eine Rolle spielten. „Professionelle Sicherheitsdienste, Sicherheitsstandards der Stadien, eine konsequente Fantrennung, die Unterstützung von Fanprojekten, Stadionverbote, Alkoholregeln und ein enger Informationsaustausch der Verantwortlichen – hier müssen wir zusammen alle Register ziehen“, appellierte Woidke. „Es geht darum, in der Fanszene und den Stadien ein Klima zu schaffen, das Gewalt grundsätzlich nicht duldet. Gewalttätige Ausschreitungen schaden nicht nur den Vereinen, sondern dem Ansehen des ganzen Landes“, mahnte der Minister.
Abgelaufene Saison: 9.900 Polizisten im Einsatz
Brandenburgs Polizeipräsident Arne Feuring sagte, gewalttätige Ausschreitungen durch Fußballfans bewegten sich sei Jahren „bundesweit saisonal schwankend auf einem hohen Niveau“. Das Stadionumfeld und die Anreisewege der Fans stünden dabei besonders im Fokus der Aufmerksamkeit der Polizei. In der Saison 2010/2011 habe es in Brandenburg jedoch „keine gravierenden Probleme bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens gegeben“, sagte Feuring. „Das darf aber nicht dazu führen, sich in falscher Sicherheit zu wiegen.“ Allein in der vergangenen Saison waren bei 187 polizeilich relevanten Spielen insgesamt 9.900 Brandenburger Polizeibeamte über 63.000 Stunden im Einsatz. Es habe 46 Festnahmen gegeben, 11 Personen seien verletzt worden, darunter 3 Polizisten. Bewährt habe sich aus polizeilicher Sicht der Grundsatz der „strikten Fantrennung“ in- und außerhalb der Stadien.
Fußball-Landesverband: Stadienordnung und Sicherheitsrichtlinie werden überarbeitet
Der Geschäftsführer des Fußball-Landesverbandes (FLB), Michael Hillmann, sagte, es gebe im Fußball erfreulicherweise kein flächendeckendes Problem von Gewalt und Rassismus: „Aber jeder Einzelfall ist ein Fall zu viel.“ In der zurückliegenden Saison 2010/2011 habe es im Landesspielbetrieb in Brandenburg drei Spielabbrüche gegeben, davon einen wegen des Einsatzes von Pyrotechnik und zwei wegen Angriffen auf Schiedsrichter. Hillmann wies darauf hin, dass der FLB einen Sicherheitsausschuss installiert habe; bei allen Vereinen und Fußballkreisen gebe es mittlerweile Sicherheitsbeauftragte. Er kündigte an, dass die Muster-Stadienordnung aktualisiert werde. Auch die Sicherheitsrichtlinie des Verbandes solle zum Spieljahr 2012/2013 überarbeitet und erweitert werden. Von entscheidender Bedeutung sei die enge Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Verband, Kommunen und Polizei, unterstrich Hillmann. Dem stimmte SV Babelsberg-Präsident Thomas Bastian ausdrücklich zu: „Kommunikation ist alles.“
Sportstaatssekretär Burkhard Jungkamp sagte, in den letzten Jahren sei „eine eher positive Entwicklung“ in den Fanszenen und Stadien festzustellen. Gleichwohl komme es darauf an, die Zusammenarbeit aller Partner weiter zu verbessern. Jungkamp wies insbesondere auf das Problem der Ordnungsdienste hin. Es dürften nicht die Falschen zu Hütern über Sicherheit und Ordnung in den Stadien gemacht werden. „Hier müssen wir noch besser werden“, erklärte Jungkamp.
Nächste Spitzenrunde Anfang 2012
Innenminister Woidke erinnerte an den in der Innenministerkonferenz diskutierten Trend einer Verdrängung gewalttätiger Fan-Ausschreitungen in die unteren Ligen des Amateurbereiches. Dies könne für Brandenburg so nicht vollständig bestätigt werden. „Trotzdem müssen auch wir angesichts aktueller Entwicklungen über Maßnahmen nachdenken“, mahnte der Innenminister. Ausdrücklich begrüßt wurde Woidkes Entscheidung, an der 4. Einsatzhundertschaft der Polizei zunächst festzuhalten. Die Teilnehmer des Gesprächs vereinbarten zudem, sich nach Ablauf der Hinrunde der aktuellen Spielsaison Anfang 2012 erneut zu treffen.
Quelle: Ministerium des Innern
Foto © Uwe Kneschk