Gubens amtierender Bürgermeister Fred Mahro und das Gubiner Stadtoberhaupt Bartłomiej Bartczak haben am Freitagabend, 26. Januar 2018, rund 160 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Vereinsleben und Gesellschaft zum gemeinsamen Neujahrsempfang der deutsch-polnischen Eurostadt im Gubiner Kulturhaus begrüßt. Die Festveranstaltung über Grenzen hinweg stand im Zeichen der Zusammenarbeit in der Doppelstadt – auf sämtlichen Ebenen. Persönlichbegrüßt wurden die Festgäste durch die Vorsitzende der Gubener Stadtverordnetenversammlung Kerstin Nedoma und ihren Gubiner Amtskollegen Edward Patek sowie die beidenRathauschefs. Mit einer Schweigeminute gedachten die Gäste zunächst dem erst im Dezember 2017 verstorbenen, hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt Guben, Klaus-DieterHübner.
Den Auftakt zum zweisprachigen Empfang bot ein Film zur Stadt Gubin. Gubins Bürgermeister Bartczak blickte in seiner Eröffnungsrede vor allem auf gemeinsame EU-Förderprojekteund städtische Investitionen im Jahr 2017, wie den Ausbau des Kindergartens Nr. 3 oder denBaustart zur Galeria Hosso – in dem Einkaufszentrum sollen zirka 300 Arbeitsplätze entstehen. „Wir freuen uns über eine steigende Bevölkerungszahl und wollen auch in 2018 weiterinvestieren, unter anderem in die Straßeninfrastruktur“. Gubens amtierender BürgermeisterFred Mahro ging in seiner Rede unter anderem auf den um rund hundert Arbeitsplätze gewachsenen Standort des Industriegebiets-Süd und die gelebte Partnerschaft mit den StädtenGubin und Laatzen (Niedersachen) ein. „Trotz der derzeit niedrigen Arbeitslosigkeit werden wir in Guben jedoch weiter täglich für den Erhalt und Ausbau guter Arbeit kämpfen müssen“. Mahro überreichte im Zuge seiner Ansprache folgenden Bürgerinnen und Bürgern, die sichkürzlich in verschiedenen Bereichen für die Neißestadt stark gemacht haben, einen symbolischen Hut als Präsent: Karsten und Daniel Löhr (Geschäftsführer Megaflex SchaumstoffGmbH), Frank Pritzsche (Geschäftsführer Hoffmann Möbel), Frank Müller (Schulleiter Friedensschule), Horst Wetzel (Mitglied Netzwerk Flucht und Migration), Horst Kühn (Vorsitzender Seniorenbeirat Guben), Sieghard Bierholdt (Stellvertretender Leiter Bundespolizeiinspektion Forst), Nico Hammel (Stadtjugendwart Feuerwehr Guben), Gert Richter (OrtsvorsteherDeulowitz), Sigrid Noack (renommierte Gubener Künstlerin) sowie den beiden Bürgermeistern aus Gubin und Laatzen. Der Laatzener Bürgermeister Jürgen Köhne überreichte im Ge-
genzug augenzwinkernd Äpfel aus seiner Stadt als Gastgeschenk und verwies in seinenGrußworten auf die gewachsenen Freundschaftsbeziehungen der Partnerstädte sowie der gewinnbringenden Austausch zu verschiedenen Themen, wie der Flüchtlingsbetreuung oder Wirtschaftsförderung. Köhne: „Man ist sich hier beiderseits der Neiße bewusst, dass es nur gemeinsam geht und mit einem gemeinsamen Bekenntnis zur Europäischen Union“.
Als „Brückenbauer der Eurostadt Guben-Gubin“ sind im Anschluss stellvertretend zwei Frauen durch Czesław Fiedorowicz, langjähriger Präsident der Euroregion Spree-Neiße-Boberund Vorsitzender vom Sejmik der Wojewodschaft Lubuskie, und den Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger besonders geehrt worden: Ilona Petrick, ehemalige Geschäftsführerin der Euroregion in Guben, und Bozena Buchowicz, Leiterin der Gubiner Geschäftsstelle. „Ohneihren Fleiß wären viele Unternehmungen und Projekte in der Doppelstadt nicht möglich gewesen“, betonte Fiedorowicz. Das gilt auch für Halina Nodzak als Leiterin des GubenerStadtchors und des Chores Gloria Domine Gubin und für Günter Quiel als Vorsitzenden des Fördervereins für den Wiederaufbau der Stadt- und Hauptkirche in Gubin. Sie beide sind fürihr langjähriges Engagement in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit durch die Rathauschefs aus Guben und Gubin gewürdigt worden. Zudem ist Andrzej Iwanicki feierlich der Titel „Ehrenbürger der Stadt Gubin“ verliehen worden. Als Chef eines Möbelunternehmen mit Sitz in Gubin trägt er Verantwortung für rund 800 Beschäftige und ist als Förderer sozialer, sportlicher und kultureller Projekte in Erscheinung getreten. Der Unternehmer kündigte eine Fortsetzung seines Engagements an und nahm die Ernennungsurkunde sichtlich gerührt entgegen.
Dass „Wir“ im Friedensprojekt Europäische Union noch stärker in den Vordergrund zu stellen, riet auch der Bundestagsabgeordnete Ulrich Freese (SPD) in seinem Grußwort. „Siehaben hier einen Grundstein für ein gemeinsames Europa gelegt – machen Sie weiter so“, appellierte der Ehrengast des Guben-Gubiner Neujahrsempfangs. Zum Abschluss wurdeerstmals ein neuer Imagefilm über die Neißestadt gezeigt, der im Auftrag des Gubener Heimatbunds e.V. und in Kooperation mit den Städtischen Werken Guben entstand.
Für die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung sorgten die polnischen Gesangssolisten Kalina Marusiak und Alicja Dawidowicz sowie drei jungen Flötistinnen Maja Bardzik,Mia Bielska und Patrycja Markiewicz von der städtischen Musikschule Gubin.
Fotos: Stadt Guben
pm/red