Spreewälder Sagennacht 2016: Interview mit SNE- Geschäftsführerin Diana Wagner
Vom 13. bis 15. Mai lädt die Spreewälder Sagennacht auf den Burger Schlossberg ein. Zum zweiten Mal übernimmt das Sorbische National-Ensemble aus Bautzen die künstlerische Federführung. Wir sprachen mit Geschäftsführerin Diana Wagner.
Für das National-Ensemble sind Freiluft-Inszenierungen nichts Neues. Wo liegen die Herausforderungen bei der Spreewälder Sagennacht?
Das Sorbische National-Ensemble hat bereits Erfahrungen mit Open-Air-Veranstaltungen. Seit 2005 nehmen wir am Schmochtitzer Musikfest teil. Seit 2013 zeigen wir im September ein eigenes Open-Air Programm auf der Jakubzburg in Mortka. In den Jahren 2007 bis 2013 führten wir gemeinsam mit der Stadt Vetschau in der Slawenburg Raddusch unsere mehrtägigen Sommerfestspiele auf, sowie 2014 und 2015 die Schlossparkfestspiele in Vetschau. Alle Sparten des Ensembles – Chor, Ballett und Orchester – sowie Gäste wirken in diesen Programmen mit. Der logistische Aufwand ist also nichts Neues für uns, die Besucherkapazität in Burg ist jedoch weitaus größer.
Allerdings war die Sagennacht schon eine große Herausforderung für uns. Wir mussten uns mit den räumlichen Gegebenheiten und neuen Partnern vor Ort erst vertraut machen. Und es galt natürlich auch, die Erwartungen, welche die Besucher noch aus den vergangenen Sagennächten hatten, zu erfüllen und trotzdem auch unsere eigenen Vorstellungen, insbesondere zur sorbischen Kultur, einzubringen. Das war sicher nicht einfach, aber ich denke, dass wir dies sehr gut gemeistert haben. Dies bestätigte uns auch die sehr positive Zuschauerresonanz.
Die Geschichte um den Wendenkönig hat Autorin Jěwa-Marja Čornakec fortgeschrieben. Für die Inszenierung gibt es personell aber einige Veränderungen. Welche sind das?
Wir haben mit dem Team der vergangenen Sagennacht sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein paar personelle Veränderungen wurden notwendig, da einige aus dem Team des letzten Jahres bereits anderweitig gebunden waren. In diesem Jahr arbeiten wir mit regionalen Schauspielern zusammen und nutzen so unsere bestehende Kooperation mit dem Deutsch-Sorbischen Volkstheater. Mit Stefanie Masnik konnten wir eine Schauspielerin aus der Niederlausitz für unser Schauspielteam gewinnen.
Als Regisseur steht uns in diesem Jahr Stefan Haufe zur Seite. Er hat bereits Open-Air-Erfahrungen. Als freischaffender Regisseur und Choreograf inszenierte er unter anderem die Operette Schwarzwaldmädel in Ötigheim mit mehr als 400 Mitwirkenden.
Gibt es schon einen Ablaufplan für die Proben?
Die Tonaufnahmen mit unserem Orchester für die Musik finden bereits Anfang März in den Räumen des SNE in Bautzen statt. Die Proben für den Chor beginnen kurz vor Ostern. Die Ballettproben starten nach den Ostertagen Anfang April. In den Räumen des SNE wird die Inszenierung einstudiert. Die Proben vor Ort am Bismarckturm beginnen dann am 9. Mai.
Worauf freuen Sie sich persönlich in Sachen Sagennacht?
Der Bismarckturm bietet eine wundervolle Kulisse im Spreewald. Dass das Sorbische National-Ensemble als Kulturbotschafter der Sorben dieses große Ereignis hier in der Niederlausitz bestreiten und vor einem großen Publikum Präsenz zeigen darf, ist mir eine große Freude.
Karten für die Spreewälder Sagennacht vom 13. bis 15. Mai gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Der Eintritt kostet 20 Euro für Erwachsene (25 EUR Abendkasse) und 8,50 €/ Karte ermäßigt (12-17 Jahre/AK 10,50 EUR). Kinder bis einschließlich elf Jahre haben freien Eintritt.
(Das Interview führte Kerstin Möbes)
Foto: SNE
Titelfoto: Kerstin Möbes
Amt Burg (Spreewald)