Intendanten, Regisseure, Schauspieler, Musiker, Bühnenbildner… Ein Theater wie das in Senftenberg verbindet hunderte Menschen und Biografien miteinander. Sie alle haben das Profil des Stadttheaters, des Theaters der Bergarbeiter und jetzt: der neuen Bühne geprägt. Mit der Veranstaltungsreihe „70 Jahre Zukunft: Die Menschen“ bieten wir einigen von ihnen im Rangfoyer des Hauses noch einmal eine Bühne. Lauschen Sie den Anekdoten und Erinnerungen, blättern Sie mit uns in alten Fotoalben und genießen Sie typische Speisen und Getränke aus den sieben Jahrzehnten.
Am 14. Dezember 2016 führt die Theater-Zeitreise in die 50er Jahre. Zu Gast sind die Schauspielerin Monika Lennartz und Regisseur Klaus Gendries. Beide waren in den 50ern in Senftenberg engagiert. Es war die Zeit, als Kurt Natusch und Horst Schönemann zu Identifikationsfiguren des Theaters der Bergarbeiter avancierten. Aus Schönemanns Engagement resultierte u. a. der legendäre Patenschaftsvertrag mit dem Deutschen Theater Berlin.
Klaus Gendries
Viele Ostdeutsche erinnern sich an Fernseh-Komödien wie „Aber Vati“ und „Florentiner 73“ des Deutschen Fernsehfunk, für die Klaus Gendries in den 70er Jahren Regie führte. Auch nach der Wende arbeitete er vor allem für das Fernsehen. Serien wie Der Bergdoktor, Forsthaus Falkenau, Für alle Fälle Stefanie oder In aller Freundschaft tragen die Handschrift des Regisseurs.
Eine der ersten beruflichen Stationen von Klaus Gendries war jedoch das Senftenberger Theater. Vom Deutsche Theater Berlin war er in die Bergarbeiterstadt gewechselt. Unter seiner Regie kam 1960 Die Sorgen und die Macht von Peter Hacks zur Aufführung. Das Stück sorgte in der DDR für erhebliches Aufsehen und führte letztlich zum Rücktritt des DT-Intendanten Wolfgang Langhoff.
Monika Lennartz
Die Schauspielerin Monika Lennartz kam nach ihrem Studium an der Filmhochschule Potsdam (1956 – 1959) nach Senftenberg und sammelte hier ihre erste Bühnenerfahrung. Sie spielte hier u. a. die Anne Frank und die Checca in Viel Lärm in Chiozza. Drei Jahre später wechselte sie ans Maxim-Gorki-Theater, spielte an der Volksbühne und am Deutschen Theater.
Bereits während ihrer Studienzeit hat Lennartz häufig für Film und Fernsehen gearbeitet. Mittlerweile ist sie in über 60 Filmproduktionen zu sehen. Ihr wohl bekanntester Spielfilm ist Lotte in Weimar (1974) nach dem Roman von Thomas Mann, in dem sie die Tochter Charlotte spielte. Für die Titelrolle war der Weltstar Lilli Palmer engagiert.
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