Die Premiere von Agatha Chisties Krimi „Die Mausefalle“ am Theater Neue Bühne Senftenberg war ein großer Erfolg. Das Publikum war von der spannenden, heiteren, tiefgründigen und tänzerischen Inszenierung von Johanna Schall fasziniert. An dieser Inszenierung stimmt einfach alles. Das fängt schon mit dem Bühnenbild von Horst Vogelgesang an. Der Zentralraum der Pension Monkswell Manor, in der alle Protagonisten hereingeweht werden, ist gemütliche Wohnstube mit flackernden Kamin. Die Fenster sind vereist und immer, wenn sich die Eingangstür öffnet weht ein eisiger Schneesturm hinein. Überhaupt hat der Raum viele Türen, durch die Pensionsgäste, die alle Mörder sein können, auftreten und verschwinden. Wer wohin geht und wer woher kommt bleibt immer rätselhaft. Jenny Schall hat geniale Kostüme geschaffen. Sie sind bunt, wunderschön und charakterisieren die Typen. Aber man kann nicht erkennen, wer Opfer, wer Täter ist. Besonders schön ist das des durchtriebenen Italieners Mr. Paravicini (Tom Bartels, ein wunderbarer Komödiant). Alrun Herbing ist die modisch gekleidete Pensionswirtin Mollie, die ihren Gästen ein Zuhause schaffen möchte. Man merkt gleich, dass sie irgendein Geheimnis hat hier und jetzt und ihrer Vergangenheit. Ihr Ehemann Giles (Robert Eder, teils Wirt, teils Hausmeister, teils gehorsamer Ehemann). Auch er hat ein Geheimnis, denn warum war er in London. Eine undurchsichtige Person ist auch Christopher Wren (Simon Elias, wunderbar). Ist er verrückt oder ist alles nur ein Spiel. Heinz Klevenow gibt den Major Metcalf der mit der Marine über die Meere gefahren sein will. Er ist der Einzige, der klarsieht. Sybille Böversen ist Mrs. Boyle, ein äußerst feine Frau, die an allem etwas auszusetzen hat. Übrigens wird sie in der Pension ermordet. Warum nur kennt sie gesuchten Mörder oder ist sie selbst Mörderin? Und dann ist da noch die burschikose Schriftstellerin Miss Casewill (Marianne Helene Jordan). Auch eine undurchsichtige rätselhafte Person. Wichtigste Person ist Detective Sergant Trotter (Wolfgang Tegel, wunderbar entlarvend), der kraftvoll, hilflos, mit Energie Licht ins Dunkel will. Mehr kann hier nicht verraten werden. Denn nach dem Schlussapplaus wurde das Publikum aufgefordert, nicht zu verraten, wer der Mörder ist. Wer dies dennoch ist ein Verräter der Neuen Bühne und das ist Niederlausitz aktuell natürlich nicht. Sie müssen also persönlich ins Theater gehen, um zu erfahren wer der Mörder ist.
Karten und Termine unter www.theater-senftenberg.de
Foto; Steffen Rasche