Wie Flüchtlinge im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in die Gemeinschaft integriert und auf das Leben in Deutschland vorbereitet werden, davon überzeugte sich in der vergangenen Woche Brandenburgs Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport, Dr. Thomas Drescher, gemeinsam mit Landrat Siegurd Heinze und dem SPD-Landtagsabgeordneten Wolfgang Roick. In Großräschen besuchten sie die Kreisverkehrswacht, die hier gemeinsam mit der Wirtschaftsentwicklungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH (Wequa) Flüchtlingen das richtige Verhalten im Straßenverkehr lernt. Dabei ging es nicht nur um das sichere Rad fahren, was viele Flüchtlinge beherrschen, sondern insbesondere um die Verkehrsschilder und deren Bedeutung. „Schade, dass wir deutschen Radfahrer bei der Beachtung von Verkehrsschildern oft nicht gerade ein Vorbild für die Flüchtlinge sind“, sagte der Landtagsabgeordnete Wolfgang Roick mit einem Augenzwinkern.
In der Senftenberger Dr.-Otto-Rindt-Oberschule konnten sich die Besucher davon überzeugen, welche kreativen Lösungsansätze für die Integration der Flüchtlinge gefunden wurden. In einer separaten Schulklasse lernen die Jugendlichen zunächst die deutsche Sprache sowie deutsche Gewohnheiten und Abläufe. Je nach persönlichem Entwicklungsstand werden die Flüchtlinge schließlich auf die verschiedenen Schulklassen verteilt.
„Dieser Besuch hat mir gezeigt, dass die Eingliederungshilfe des Landes unbedingt überarbeitet werden muss. Die beiden Möglichkeiten – entweder ein Klassenverbund aus Flüchtlingen oder ein einzelnes Kind, was sofort in eine Klasse integriert wird – sollten gleichermaßen von der Eingliederungshilfe abgedeckt werden“, fordert der Landtagsabgeordnete Roick. „Gegenwärtig ist dies leider nicht der Fall“, sagt er.
Zum Schluss besuchte der Staatssekretär noch die DRK-Clearingstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Senftenberg. Hier lernen die Jugendlichen vor allem, sich in den deutschen Alltag zu integrieren und die deutsche Sprache zu beherrschen.
„Sicheres Deutsch ist die Grundvoraussetzung, damit Flüchtlinge bei uns lernen und arbeiten können. Nur so kann echte Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt gelingen“, stellte Wolfgang Roick nach dem Besuch fest.
Bild: Die Kreisverkehrswacht lernt den Flüchtlingen in Großräschen das sichere Verhalten im Straßenverkehr mit dem Rad. (Foto: Stadtverwaltung Großräschen)