“Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man bald auch Menschen.”
Dieses beschwörende Heinrich-Heine-Zitat steht als Grundgedanke über unserer diesjährigen Lesung zum Gedenken an die Bücherverbrennung 1933.
Am 13. Mai um 19.00 Uhr veranstaltet das Piccolo Theater seine zur Tradition gewordene Lesung im Gedenken der 1933 „verbrannten Autoren“.
83 Jahre ist es inzwischen her, als in der „Aktion wider den undeutschen Geist“ ein Schlag gegen die deutsche Kulturlandschaft geführt wurde, der klar zeigte, welchen Zeitgeist der Nationalsozialismus heraufbeschwor. Es folgten der Verlust der Rede- und Pressefreiheit, der kulturellen Vielfalt und letztlich jedweder Menschlichkeit. Um zu diesem Erinnern unseren Beitrag zu leisten, hat das Piccolo Theater in Kooperation mit der Bücherei Sandow prominente Menschen der Stadt gefunden, die uns für die kommende Lesung Stimme und Gesicht leihen. Neben den Gesichtern der Stadt lesen Schauspielerinnen und Schauspieler des Piccolo Theaters und Jugendliche des Piccolo Jugendklub.
Es lesen: Manuel Soubeyrand, Sylvia Belka-Lorenz, Evan Christ, Matthias Loehr, Ministerin Martina Münch, Prof. Michael Schierack, Matthias Heine, Mathies Rau, Werner Bauer, Reinhard Drogla, Laura Völkel, Charlott Lehmann und Luzie Juckenburg. Es musizieren Detlef Bielke und Lou Schulz.
Am 13. Mai um 19.00 Uhr im Piccolo Theater / Der Eintritt ist frei.
Hintergrund: Auf die Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 folgten weitere Schritte zur Festigung der Macht, darunter auch die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933. Hintergrund: Am Abend des 10. Mai 1933 verbrannten die Nationalsozialisten in Berlin und 20 weiteren deutschen Universitätsstädten die Bücher von zahlreichen Autoren. Die Bücherverbrennungen bildeten den Abschluss einer wochenlang vorbereiteten „Aktion wider den undeutschen Geist“. Auf den „schwarzen Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ standen unter anderem Werke von Karl Marx, Sigmund Freud, Bertolt Brecht, Heinrich und Klaus Mann, Alfred Döblin, Stefan Zweig, Lion Feuchtwanger, Erich Maria Remarque, Erich Kästner, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky.
Foto; Michael Helbig