Eine “Mini-Sonnenfinsternis”, unter Fachleuten “Merkurtransit” genannt, ist bei klarem Himmel am Montag, dem 9. Mai nachmittags zwischen 13:15 und 19:00 Uhr auch über der Lausitz beobachtbar. Im Cottbuser Planetarium bereitet man für diesen Zweck Teleskope vor, so dass jeder auf sichere Weise beobachten kann, wie der kleine Planet Merkur vor der Sonne vorbei zieht. Sollte das wegen möglicher Wolken vor der Sonne nicht möglich sein, so kann man auf alle Fälle in der Kuppel den Livestream vom Paranal-Observatorium in Chile oder dem SDO-Satelliten der NASA verfolgen. Um 14:00 und um 18:00 Uhr gibt es auch kurze Erläuterungen zu dem Ereignis in der Kuppel.
Mit bloßem Auge oder mit einer Sonnenfinsternisbrille ist der Merkurtransit nicht zu beobachten. Dazu ist der Merkur zu klein. Wer es selbst auf sichere Weise probieren will, der sollte die Sonne durch die eine Seite eines Feldstechers auf eine weiße Fläche projizieren. Im Unterschied zu Sonnenflecken, die möglicherweis ebenfalls zu sehen sind, erkennt man den Merkur als abgegrenzten kleinen schwarzen Punkt, der sich im Laufe des Nachmittags schnell über die Sonnenfläche bewegt.
“Der Merkur ist der kleinste und sonnenächste Planet im Sonnensystem. Seine Oberfläche ähnelt der unseres Mondes. Seinen Namen erhielt er von dem römischen Götterboten, weil er als innerster Planet am schnellsten um die Sonne kreist. Er benötigt für eine Umrundung nur 88 Tage. Trotzdem findet ein Merkurtransit nur alle 3,5 bis 13 Jahre statt, weil die Merkurbahn gegenüber der Erdbahn um 7° geneigt ist.” erklärt Gerd Thiele, Leiter des Planetariums. Deshalb läuft der Merkur von der Erde aus gesehen meist ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Man sollte niemals ohne Schutz in die Sonne blicken, vor allem nicht durch ein Fernglas oder ein Teleskop. Letztere benötigen spezielle Sonnenfilter. Trotzdem ist das kein Grund, den Merkurtransit nicht in der Schule zu beobachten oder zum Planetarium zu kommen. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es erst am 11. November 2019.