Lange hatte sich die Landesregierung gegen das Projekt ausgesprochen, doch heute hat sich der Brandenburger Landtag mit großer Mehrheit für die Prüfung einer Ansiedlung eines europäischen Brand- und Katastrophenschutzzentrums ausgesprochen. Seit längerem ist am Flugplatz Welzow eine Löschflugzeugstaffel im Gespräch, aufgebracht wurde die Idee von der “Allianz für Welzow”. Mittlerweile wurde sie weiterentwickelt und ein europäisches Katastrophenschutzzentrum mit Ausbildungsinhalten, Expertenvermittlung sowie Logistikaufgaben und angeschlossener Löschflugzeugstaffel auf dem nahen Sedlitzer See könnte entstehen, was hunderte direkte Arbeitsplätze in die Region bringen könnte.
Europäische Hilfskoordination bei Katastrophen
Die Welzower Stadtverordnete Hannelore Wodtke (Grüne Zukunft Welzow) begrüßte zwar den Beschluss, bezeichnete ihn aber als „längst überfällig“. Seit fast einem Jahr wird in der Lausitz über die Ansiedlung von Löschflugzeugen sowie ein Brand- und Katastrophenschutzzentrum diskutiert. Im Rahmen des europäischen RescEU-Programm können Projekte zum Brand- und Katastrophenschutz umgesetzt und durch die EU finanziert werden. Der Flugplatz Welzow mit dem angrenzenden Wasserlandeplatz Sedlitzer See eignen sich für die Ansiedlung hervorragend und sind laut Aussagen verschiedener Politiker einmalig in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa. Derzeit gibt es kein solches Zentrum nördlich der Alpen. Insbesondere die internationale Kastastrophenkoordination könnte in Zukunft von Welzow aus gesteuert werden, darunter Pandemielagen wie die aktuelle, große Waldbrände wie im vergangenen Jahr in Schweden und weitere Szenarien. Die EU unterstützt den Aufbau solch eines Zentrums mit 90% der Investitionssumme und 75% für laufende Kosten.
Den Brand- und Katastrophenschutz im Land Brandenburg den Herausforderungen anpassen
„Das klare Bekenntnis des Brandenburger Landtages zum Standort Welzow ist längst überfällig. Die Abwehrhaltung der Potsdamer Landesregierung gegen das Vorhaben im Rahmen des Strukturwandels in der Lausitz hat wertvolle Zeit gekostet. Die Prüfung und die Erstellung des Konzept müssen nun schnellstmöglich umgesetzt werden“, sagt Hannelore Wodtke, die sich bereits in der Kohlekommission für das Vorhaben eingesetzt hat.
Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Brandenburg, Björn Lakenmacher: „Ob bei Unfällen, Waldbränden, Naturereignissen oder in Zeiten einer Pandemie – die vielen und zumeist ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren, die Helferinnen und Helfer in den Einrichtungen des Katastrophenschutzes und des Technische Hilfswerks sind immer zur Stelle und bilden das Fundament unserer öffentlichen Sicherheit. Diese Leistungen verdienen unsere höchste Anerkennung und Wertschätzung. Wir bereiten den Brand- und Katastrophenschutzes auf neuartige Gegebenheiten wie etwa Pandemielagen vor und sichern als Land weiterhin unsere vollste Unterstützung zu. Für uns ist klar, dass wir durch moderne Ausrüstung und gute Ausstattung unserer Kameradinnen und Kameraden, Helferinnen und Helfern die Schlagkräftigkeit des Brand- und Katastrophenschutzes erhalten und verbessern können.”
Bild: Der Flugplatz Welzow, Foto: EDCY