Nachdem vor genau einem Jahr Block F im Kraftwerk Jänschwalde vom Netz gegangen ist, wird am Montagabend Block E heruntergefahren und in die sogenannte Sicherheitsbereitschaft übergehen. Die Bundesregierung hatte die schrittweise Abschaltung von Kraftwerksblöcken in Deutschland 2015 als Klimaschutzmaßnahme beschlossen. Begleitet wird die Abschaltung auch in diesem Jahr von einem symbolischen Protest der LEAG-Mitarbeiter. Vor dem Kraftwerk sollen demnach 600 Holzkreuze aufgestellt werden, die für die laut LEAG 600 Jobs stehen, die mit der Abschaltung von insgesamt 1000 MW an dem Standort wegfallen.
Bereits vor einem Jahr hatten Kohlekumpels und Mitarbeiter der LEAG auf dem Stadthallenvorplatz eine symbolische Protestbotschaft in Form von 600 freien Stühlen an die Bundesregierung gesendet. Die Stellen werden sozialverträglich ohne Kündigungen abgebaut und somit in Zukunft nicht mehr besetzt. Mit der Abschaltung des zweiten Blocks in Jänschwalde gehen weitere 500 MW in der vom Netz. Als Maßnahme zum Klimaschutz hatte die Bundesregierung 2015 die schrittweise Abschaltung von insgesamt acht Braunkohleblöcken im Rheinischen Revier und in Ostdeutschland beschlossen. Auch RWE legt derzeit einen weiteren Block still, diesmal im Kraftwerk Neurath. Damit befinden sich nach dem 1. Oktober 2019 alle acht Blöcke in Sicherheitsbereitschaft, die jeweils nach vier Jahren beendet ist. Bis dahin müssen die Blöcke innerhalb von zehn Tagen anfahrbereit sein, um in Extremsituationen das Netz wieder mit Strom versorgen zu können. Laut LEAG ist dies eine große technische und finanzielle Herausforderung, weil die Maschinen und Technik zum Beispiel vor Rost und Frost geschützt werden müssen.
Die betroffenen Unternehmen RWE, LEAG und Mibrag sollen bis 2023 für die Abschaltungen vm Bund entschädigt werden. Damit entstehen insgesamt Kosten von rund 1,61 Milliarden Euro, die über die Netzentgelte auf die Verbraucher umgelegt werden.
Zum Bericht mit Reaktionen der ersten Abschaltung im letzten Jahr –> hier entlang.
red