Am 1.Mai wurde das Eiscafe Liska in Dissen unter neuer Leitung wiedereröffnet. In den drei Jahren zuvor wurde die Gastlichkeit von einem Paar aus Berlin betrieben, zu einer Vertragsverlängerung kam es nicht. Nun gibt es mit Heike Staude, die in Altdöbern zu Hause ist, eine neue Pächterin, die mit einem deutlich erweiterten Angebot aufwartet. Nach ihrem ersten Monat in der neuen Umgebung sprach sie mit unserem Reporter Georg Zielonkowski.
Das „Herzlich Willkommen“ haben Sie inzwischen sicher schon sehr oft gehört. Fühlen Sie sich selbst inzwischen angekommen in der neuen geschäftlichen Heimat?
Da muss ich Sie ein wenig korrigieren. Denn ich kann Ihnen sagen, dass ich mich nicht erst angekommen fühle, seit ich am 1.Mai die Tür zu unserem Cafe geöffnet habe. Denn schon als unsere Familie viele Wochen zuvor Dissen einen neugierigen Besuch abgestattet hat, waren wir sofort begeistert und sagten auf der Heimfahrt, dass dieser Ort genau der ist, den wir brauchen.
Das hört sich wirklich spontan an. Haben Sie die Störche, die zu Dissen gehören wie das wendische Brauchtum, derart in Ihren Bann gezogen?
Nicht nur die Störche. Unsere Familie ist absolut naturverbunden. Mehr als zehn Jahre reisen wir nach Schweden in den Urlaub, eben wegen der großartigen Natur, in der man gut vom Alltag abschaltet. Genauso haben wir das hier in Dissen empfunden. Das Dorf, die Umgebung bis rüber zur Spreeaue hat uns sofort gefallen. Mein Mann hat gleich viele Eindrücke auf den Fotos festgehalten. Tatsächlich waren wir sofort verliebt in dieses Dissen. Auch der so sehr herzliche Bürgermeister Kaiser hat uns begeistert. Aber später auch die Kunden am Eröffnungstag, die uns sofort in ihre Mitte genommen haben, und mit lieben Worten ihre Willkommensgrüße ausgebracht hatten.
Kommen wir zum Geschäft, dass einen überragenden Start hatte. Sie sind in Altdöbern zu Hause, betreiben dort die Bäckerei Fuchs. Mit welchem Profil?
Gemeinsam mit meinem Mann Ralf produzieren dort erlesene Kuchen- und Torten-Spezialitäten, die wir auch zu Teilen auch in Dissen anbieten. Bisher gehörte auch unsere Tochter Marie dazu, doch hat sie sich inzwischen auf eigene Beine gestellt und in Altdöbern das Cafe „Schauwerk“ eröffnet. Für ihre Geschäftsidee wurde Sie im Vorjahr von der Wirtschaftsinitiative Lausitz beim Existenzgründerwettbewerb (LEX) als Wettbewerbs-Zweite geehrt. Von ihr beziehen wir das Eis für das Haus Liska, hergestellt wird dies übrigens mit der Bio-Milch vom Fehrower Bauernhof.
Interessant scheint aber die Frage, wie Sie in Altdöbern auf Dissen aufmerksam wurden …
Unser Stamm der Bäckerei Fuchs ist im Winter nach Wildau zu einem Seminar zur Herstellung von italienischem Eis gefahren. Dort hatten wir gehört, dass man in Dissen einen neuen Pächter für das derzeit nicht bewirtschaftete Cafe sucht. Deshalb sind wir, wie ich schon erzählt hatte, die 35 Kilometer hierher ins Spreewalddorf gefahren, weil wir uns zunächst einmal die Bedingungen ansehen wollten.
Inzwischen „läuft der Laden“, wie man sagt. An den Feiertagen war der Hof trotz der Einhaltung der Abstandsregeln gut besucht. Hat sie das Echo der Kunden überrascht?
Doch schon. Wir waren ja noch immer die Neuen, und wir hatten keine großen Werbeaktionen geschalten. Aber genau wie an Himmelfahrt war zu Pfingsten das Wetter toll und es waren zum Beispiel auch ganz viele Radler unterwegs. Und von ganz vielen Leuten kam die Freude rüber, dass man nun auch wieder hier in Dissen Station machen kann. Und es war wohl auch so, dass nach der wochenlangen Ausgangssperre die Leute froh waren, endlich wieder Gastronomie zu genießen.
An welchen Tagen erwarten Sie ihre Kundschaft generell?
Außer am Montag haben wir täglich von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr mit unserem breiten Angebot von Eis, Kaffee, Kuchen und Torte geöffnet.
Red./Georg Zielonkowski