Gestern waren wir, Die Niederlausitzer Wandergurken, mit mehreren erfahrenen Wanderfreunden zum Tag des Geotops im Geopark Muskauer Faltenbogen unterwegs – zwischen Zelz, der neuen Neißetalbrücke, Siedlec, Kamienica n. Nysa Luzicka (Kemnitz), Bukowina (Buchholz) und Olszyna (Erlenholz) östlich der Neiße. Dabei hatten wir uns vorgenommen, auch den bereits am 9. September 2008 festgestellten Biberfraß an Pappeln, die am Neißeufer standen, zu beobachten. Wir konnten uns davon überzeugen, dass der Biber inzwischen weitere Bäume angefressen hat und ein Baum auch bereits gefällt ist. Allerdings fiel dieser Baum nicht in die vom Biber gewünschte Richtung, nämlich in die Neiße zum Dammbau, sondern auf das Festland. Diese Pappel hat bereits welke braune Blätter, jedoch hatten wir diesen Baum bei unserer ersten Beobachtung am 9. September nicht bemerkt, da wir an diesem Tag die Tour in entgegengesetzter Richtung liefen. Der Beobachtungsort befindet sich oberhalb (also südlich) der früheren Neißebrücke zwischen Bahren und Buchholz.
Bereits gleich kurz nach dem 9. September hatten wir die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Spree-Neiße über unsere Beobachtung per E-Mail mit Foto informiert mit der Bitte um Bestätigung unserer Angaben. Aber wie bereits bei unserer Meldung des Fundes eines riesigen Hirschkäfers an der Bäros-Höhe in Gubin Anfang Juli 2008 scheint das für die zuständige Behörde nicht so von Bedeutung zu sein, denn sie hüllt sich in Schweigen. Wir hoffen nicht , dass das damit zusammen hängt, dass ja die Bäume auf polnischer Seite stehen und man erst dann aktiv werden will, wenn diese in der Neiße liegen und die Baumkronen bis auf unser Territorium reichen. Vielleicht freut man sich ja auch über das Werk des Bibers, weil seine Deiche das Wasser in der Region halten. Dem sich vielleicht entwickelnden Wassertourismus wäre das aber wohl abträglich. Damit man uns nicht falsch versteht, wir freuen uns über den oder die Biber in und an der Neiße, wenn es denn welche sind, wovon wir überzeugt sind – aber von uns mündigen Bürgern wird doch immer erwartet, dass wir unserer Mitwirkungspflicht zum Wohle des Landes, also auch des Naturschutzes, gerecht werden. Da kann man doch wohl auch mal eine Antwort erwarten, auch wenn Tiere keine politischen Grenzen kennen. (Fotos: 1 bis 3 © R.W. Machanow, Cottbus; Foto 4 ©
G. Laeser)
Gerd Laeser, Lübbenau
Wenn dieser Stamm durchgenagt ist, fällt der Baum in die Neiße
Genagt oder besser gesagt gehobelt wird mal vertikal und mal horizontal – wie es am besten und am schnellsten geht
Blick vom Neißedamm auf die Beobachtungsstelle an der Neiße oberhalb Bahren