Eine Woche vor unserer 14-tägigen Fahrt ins Riesengebirge laden wir, die Niederlausitzer Wandergurken, für Sonntag, den 12. Juli 2009, noch einmal zum Wandern in den Naturpark Schlaubetal ein. Bei unserer 49. Tour in diesem Jahr wollen wir eine Strecke bis zum Großen Kantopp und rund um den Göhlensee unter die Sohlen nehmen..
Etwa 16 Kilometer lang wird der Weg sein. Er führt vom Waldparkplatz nördlich des Göhlensees zum Ort Göhlen, der zum Amt Neuzelle gehört und weiter vorbei am Blankensee bis zum Großen Kantopp, während der Zeit slawischer Besiedlung eine Pferdeschwemme, im oberen Dorchetal. Hier ist eine kleine Rast mit Stehimbiss im Freien vorgesehen, bevor es dann auf dem bekannten Weg zum Gallensee weiter geht. Von hier aus führt der Weg durch den Ortsteil Kolonie Bomsdorf zum Göhlensee. Am Südufer dieses Sees geht’s auch vorbei an einem Denkmal – einem 2,15 m hohen Obelisken auf der von Osten in den See hinein ragen-den Landzunge – für einen „Obristlieut. VON RICAUD-TIREGALE“. Der Offizier entstammt einem französischen Adelsgeschlecht, das, weit verzweigt und verwandt mit vielen preußischen Adelsfamilien, mindestens 300 Jahre in der preußischen Armee diente. Die Gedenksäule dürfte bald nach 1867 gesetzt worden sein und sich auf einen Oberstleutnant WILHELM HEINRICH EDUARD VON RICAUD-TIREGALE (1794 bis 1867) beziehen, dessen älteste Tochter einen Groß Drewitzer Rittergutsbesitzer heiratete. Um 1840 hatte das Stift Neuzelle den ganzen Göhlensee mit Fischerei-, Jagd-, Gras- und Rohrschnittnutzung der Gutsherrschaft Groß Drewitz in Erbpacht überlassen. Ein Teil davon, der „Groß-Drewitzer-Winkel“, war schon vorher im Besitz dieser Herrschaft gewesen (Quelle: das im Text genannte Buch). Auch die einstige imposante Mühlgrabenrinne vom Henzendorfer See zur früheren Tuchfabrik in der Krayner Mühle werden wir im Süd- und Nordbereich des Göhlensees queren.
Noch gut erinnern wir uns übrigens daran, wie wir uns am 10. Februar 2008 zur Erkundung der Strecke auf den Weg machten und 54 Wanderer aus Nah und Fern (Göhlen, FFO, Eisenhüttenstadt, Guben, Lübbinchen, Cottbus, Forst, Finsterwalde, Doberlug-Kirchhain, Spremberg, Senftenberg, Wormlage, Calau, Wildau b. Berlin, Leuthen bei Drebkau, Lübbenau und Lübben) nach eingehender Beschreibung den Weg zum Waldparkplatz fanden, um mit uns bei herrlichstem Vorfrühlingswetter diese Tour zu wandern. Das war die zweithöchste Zahl von Gästen, die uns als Wandergurken auf unseren Touren bisher begleitet hat.
Eine ausführliche Beschreibung der Örtlichkeiten sowie der Naturlandschaft rund um den Göhlensee mit ihrer Flora und Fauna finden interessierte Wanderfreunde in dem populärwissenschaftlichen Buch „Werte unserer Heimat. Eisenhüttenstadt und seine Umgebung. Akademie-Verlag Berlin 1986“ (DDR), welches vielleicht noch hier und da zum Bestand einer privaten oder öffentlichen Bibliothek gehört. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass dieses Material bereits 1986 veröffentlicht wurde und so die Situation von vor etwa 25 Jahren beschreibt. Gesellschaftspolitische Veränderungen sowie Entwicklungen von Flora und Fauna seit dieser Zeit konnten deshalb darin nicht berücksichtigt sein. Auf der Grundlage dieses Buches haben wir jedoch für alle Teilnehmer an der Wanderung ein entsprechendes Info-Material extra zusammen gestellt.
Wenn das hoffentlich sommerliche Wetter dazu anregt, ist ein Sprung ins kühle Nass des Göhlensees nach der Wanderung „wärmstens zu empfehlen“, was wir am 10. Februar 2008 trotz der ca. 22 ° C Lufttemperatur allerdings damals so noch nicht raten konnten…
Empfehlenswert ist nach der Wanderung auch eine Stippvisite in den herrlichen neugestalteten Klostergarten Neuzelle mit einem Spaziergang zum Auslaufen sowie einem Besuch des Freiluftcafes an der Orangerie.
Weitere Einzelheiten zu beiden Touren (wie Treffpunkt, Beginn und Hinweise für die Anfahrt) werden wie immer bei der persönlichen Anmeldung bis zum Vorabend unter der Rufnummer 03542-3792 oder auf Anfrage mitgeteilt. Alles Andere ist wie sonst auch bei unseren bisherigen 48 Wanderungen 2009 und in den zurück liegenden Jahren: Gewandert wird familiär auf einem Rundkurs; keine Teilnahmegebühr für die Wanderung; kein Versicherungsschutz; Rucksackverpflegung für einen Stehimbiss im Freien; am Ziel persönliche Urkunde zur Erinnerung für gutgelauntes und blasenfreies Mitwandern; festes aber bequemes Schuhwerk; um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird am Ziel gebeten; Informationen über uns sowie unser Programm 2009 findet man auch unter www.cottbus-und-umgebung.de sowie über 4.600 Fotos von uns über die Niederlausitz hier in „Bilder der Region“ bei www.niederlausitz-aktuell.de.
Zum Foto: Die Lage des Göhlensees südlich von Göhlen – entdeckt auf der Karte einer Info-Tafel im Dorf
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau
Die große Wanderschar am 10. Februar 2008 per pedes unterwegs in Göhlen
Am stillen Gallensee im Februar 2008 während der Erkundungstour
Blick vom Nordufer kurz vor dem Ziel über den Göhlensee während der
Erkundungstour im Februar 2008