In den kommenden Wochen werden in Lübbenau/Spreewald Baugrunduntersuchungen im Bereich des sogenannten „Südkopfes“ durchgeführt. Dabei geht es um den Bereich, an dem sich die Kreisstraße 6636 (Kraftwerksstraße) und die Landesstraße 49 (Bahnhofsstraße) mit den Bahnanlagen kreuzen. Die Arbeiten werden begleitet von der Suche nach Kampfmitteln. Sie dauern bis Ende März 2020.
Um die Arbeiten zu ermöglichen, muss im Bereich der Bohransatzpunkte das Baufeld und die Zuwegung vom Bewuchs befreit sein. Diese vorbreitenden Arbeiten dienen auch dazu, den Bauablauf zu planen.
Die Baugrunduntersuchungen werden parallel mit dem noch andauernden Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Der Landesbetrieb Straßenwesen, die Stadt Lübbenau/Spreewald, der Landkreis Oberspreewald-Lausitz und die Deutschen Bahn AG werden den Umbau des „Südkopfes“ in den kommenden Jahren umsetzen.
Im Rahmen der Gesamtmaßnahme „BÜ Beseitigungen – Niveaufreies Verkehrskonzept Lübbenau/Spreewald“ (NVK) werden im Bereich des Südkopfes Brücken über die Bahnstrecken gebaut. Das Vorhaben befindet sich zurzeit im Genehmigungsverfahren. Die Planfeststellung wird durch das Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV) durchgeführt.
Wann mit dem Umbau begonnen werden kann, steht noch nicht fest. Dies hängt vor allem vom weiteren Verlauf und dem Abschluss des Planfeststellungs-verfahrens ab.
Ausgangslage
In der Ortslage Lübbenau/Spreewald kreuzt die L 49 die Bahnstrecke Berlin – Görlitz (Strecke 6142) mit zwei niveaugleichen Bahnübergängen.
Die Stadt Lübbenau/Spreewald wird durch die Bahnstrecken Berlin – Görlitz und Lübbenau/Spreewald – Senftenberg in zwei Teile getrennt. Die Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen erfolgt durch die beschrankten Bahnübergänge:
Die im Bereich der Bahnübergänge am Nord- und Südkopf einmündenden Straßen (Straße des Friedens, Karl-Marx-Straße und Kraftwerkstraße) besitzen überwiegend eine erschließende Funktion bzw. gewährleisten die verkehrliche Verbindung zwischen der Lübbenauer Alt- und Neustadt.
Im Ergebnis der langen Schließzeiten an den Bahnübergängen ist die L 49 nur sehr eingeschränkt in der Lage, ihre Funktion als Hauptsammelstraße zu erfüllen.
Aufgrund der bereits heute nicht mehr gegebenen Leistungsfähigkeit der vorhandenen Verkehrsanlagen besteht die zwingende Notwendigkeit des Aus- oder Umbaus der Verkehrsanlagen.
Nord- und Südkopf sollen umgebaut werden
Die Planungen zu der vorgennannten Gesamtlösung wurden in drei Durchführungs- bzw. Planungsabschnitte gegliedert. So wird die Umgestaltung des Nordkopfes federführend durch die Deutsche Bahn Netz AG (DB Netz AG) betrieben, während der Südkopf unter der Regie des Landesbetriebs für Straßenwesen Brandenburg (LS) beplant und gebaut wird und die Stadt Lübbenau/Spreewald die Planungen und die Umsetzung für die hier vorliegende Güterbahnhofstraße übernommen hat. Es handelt sich daher um eine komplexe Gemeinschaftsmaßnahme mehrerer Durchführender und mehrerer Vorhabenträger.
Das Niveaufreie Verkehrskonzept (NVK) sieht vor, die bestehende L 49 von Westen kommend (Berliner Straße) vor dem Bahnübergang km 84,8 in Parallellage zur Bahnstrecke Berlin–Görlitz zu verschwenken und dann im ungefähren Verlauf der bestehenden Güterbahnhofstraße weiter in Richtung Südosten als L 49n zu führen. Die Straße des Friedens wird vom geplanten Kreisverkehrsplatz aus abgesenkt und unterquert die verlegte L 49n (SÜ) und die Bahnanlagen (EÜ). Die verkehrliche Verknüpfung erfolgt über anzulegende Kreisverkehrsplätze zwischen der L 49n und der Straße des Friedens (Südseite – Neustadt) und der Bahnhofsstraße (L 49alt), der Karl-Marx-Straße und der Trogstraße (Nordseite – Altstadt).
Die L 49n verläuft dann annähernd parallel zu den Gleisanlagen in Richtung Südosten, tangiert den Bahnhof Lübbenau an der Südseite, wird durch einen Kreisverkehrsplatz mit der Kraftwerkstraße verknüpft und erreicht den sogenannten Südkopf. Hier werden sowohl die L 49n als auch die Bahnhofstraße (L 49alt) mit Brückenbauwerken über die Bahnstrecken Lübbenau/Spreewald–Senftenberg und Berlin–Görlitz geführt und mittels eines in Hochlage befindlichen Kreisverkehrsplatzes mit der weiter nach Süden verlaufenden L49n bis zu deren bestehenden Trasse in Richtung Boblitz verbunden.
In diesem Zusammenhang plant die Stadt Lübbenau/Spreewald den Ausbau der Güterbahnhofstraße zur Wiederanbindung der L 49 zwischen Nord- und Südkopf.