„Singst Du noch oder liest Du schon?“ oder: Ein Star zum Anfassen – BLICKLICHT-Interview mit Björn Casapietra.
Björn Casapietra, ist am 25.04.2010 in der Johanneskirche in Hoyerswerda zu sehen.
Hierzu haben wir mit ihm gesprochen, und er hat trotz gemeiner Technikpannen (ständige Telefonunterbrechungen) auf all unsere Fragen geantwortet.
Björn Casapietra ist ein Vollblutsänger oder aber auch ein Entertainer. Mit Charme (ohne Schirm und Melone) ersingt und erobert er die Herzen seiner Zuschauer, die zu 80% Zuschauerinnen sind, im Sturm. Charmant, witzig und gut gelaunt macht er Opernarien, Folksongs oder gerne auch Selbstkomponiertes (und Interviews) zu einem Erlebnis, dass man nie wieder vergisst. In seinem Herzen ist er Punkrocker, sein Halbbruder ist Uwe Hassbecker (Gitarrist bei Silly; unterstützt Björn Casapietra auch musikalisch), und doch singt er klassisch. Eine interessante Mischung, die ihn wohl so einzigartig, erfolgreich und liebenswert macht.
Christiane Freitag: Björn, was erwartet den Zuhörer wenn er in Dein Konzert kommt?
Björn Casapietra: Ihn erwartet etwas Großartiges, etwas Einzigartiges. Ich bin nicht jemand, der einfach nur auf der Bühne steht und seine Lieder singt. Ich möchte die Fans berühren, mit dem was ich mache was ich singe. Sie sollen sich wohl fühlen. Sie kommen extra um mich zu sehen, und das soll sich dann für sie auch lohnen
CF: Du bist im Moment auf Tour mit deinem neuesten Album “Celtic Prayer“, mit dem Du ja auch 10-jähriges Jubiläum feierst, denn genau vor 10 Jahren kam Dein erstes Album „Casapietra“ raus. Wie fühlt sich das an und wie hört sich „Celtic Prayer“ an?
BC: Es erfüllt mich mit Stolz zu wissen, mittlerweile schon mein fünftes Album herausgebracht zu haben und zu merken, das kommt an. Es ist schön zu wissen, dass auch den Leuten gefällt, was man selber macht. Das ist das eine, und das andere: Celtic Prayer ist nun etwas ganz anderes als das, was wir bisher gemacht haben. Es ist mystischer, sanfter und es ist einheitlicher. Beschreiben kann man das Album nicht. ‚Ich finde Musik kann man schwer beschreiben. Es ist ein unsägliches Unterfangen zu erklären wie ein Album ist – auf diesem Album sind einfach die fucking geilsten Songs der Welt. Wir haben „You raise me up“ , “Mull of Kintyre”, “May it be” von Enya, „Halleluja“ von Leonard Cohen oder “Gabriela‘s Song” aus dem tollen schwedischen Film „Wie im Himmel“, außerdem auch noch „Into the West“ von Annie Lennox.
CF: Wow, da ist ja ordentlich Hochkarätiges drauf…
BC: …richtig. Aber man muss dieses Album mit dem Herzen hören und nicht nur mit den Ohren. Es gibt so schöne Lieder. Eins schöner als das Andere. Ich liebe diese Lieder einfach. Und wenn das die Menschen nicht erreicht, dann weiß ich auch nicht.
CF: Am 25.04.2009 machst Du mit diesem Album im Gepäck in der Hoyerswerda‘er Johanneskirche Station…
BC:…genau! Ich muss dazu sagen. Ich habe in Hoyerswerda was gut zu machen. Das letze Konzert, gleichzeitig mein erstes Mal dort, habe ich in der Stadthalle gegeben. Die Akustik war grauselig. Das war irgendwie das schlechteste Konzert der ganzen Tour. Das war auch das einzige was nicht gut war. Und ich möchte alle bitten, die da waren mir eine zweite Chance zu geben und es wieder gut zu machen. Wir sind diesmal in einer Konzertkirche, und ich verspreche ich werde alles tun und ein Konzert geben, das alle vom Hocker reißen wird. Ich will Hoyerswerda diesmal richtig erobern. Das letzte Mal lag es an der Akustik, diesmal wird nichts den Abend ruinieren könne, weil es super werden wird.
CF: Na das ist doch eine Ansage. Also auf nach Hoyerswerda!
Nicht nur das Björn Casapietra im Singen seine ganz große Leidenschaft gefunden hat, was er (wahrscheinlich) noch mehr liebt ist sein kleines Töchterchen Stella Cheyenne. Er ist regelrecht vernarrt in sie die Kleine ist der ganze Stolz des Papas.
CF: Du hast eine einjährige Tochter…
BC: …richtig…
CF: … wie geht es ihr, was macht sie, wie ist sie?
BC: Erst mal ist es wunderschön zu wissen überhaupt eine Tochter zu haben. Sie hat mein Leben dermaßen bereichert, sowas ist mir noch nie passiert. Ich freue mich über jeden Tag, jede Stunde, jede Minute die ich mit ihr Verbringen kann. Gerade in meinem Beruf, wo ich relativ oft unterwegs bin, nehme ich alles mit was ich von ihr kriegen kann. Gerade jetzt, wo sie sich so schnell entwickelt und sie jeden Tag mehr lernt und entwickelt aber auch sieht und erfährt. Es ist einfach wunderschön, sie in meinem Leben zu wissen und ich freue mich auf alles weitere was wir zusammen erleben werden…
CF: Das muss wahre Vaterliebe sein…Wie sieht’s denn abends aus? Du als Sänger singst sie doch bestimmt in den Schlaf oder kommt es zuweilen doch vor das Du auch was vorliest?
BC: Das ist schon ganz richtig. Als Sänger singe ich ihr wahrscheinlich öfters vor als ich ihr vorlese. Eigentlich ist das was ganz Normales. Ich singe den ganzen lieben langen Tag. Was ich auch mache, singen gehört zu meinem Leben und ich gehöre unwiderruflich zum Singen…
CF …Die Berufsbezeichnungen Moderator und Schauspieler, die man oft zu Dir findet, sind dann also passé?
BC: Richtig? Die Moderation war damals mit dem Sonntagskonzert nur ein kleiner Ausflug und das Schauspielern macht zwar Spaß, hindert mich aber am Singen. Mittlerweile habe ich beschlossen diese beiden Geschichten an den Nagel zu hängen und nur nicht mehr weiter zu verfolgen. Mein Hauptaugenmerkt liegt nun auf der Musik. Denn das ist wahrscheinlich mein einziger Daseinszweck!
CF: Du widmest Dich dennoch auch anderen Projekten. Ich bin auf Deiner Website auf ein interessantes Projekt gestoßen. Du liest Erich Fried und Heine! Was hat es damit auf sich?
BC: Ja, das ist eine kleine Leidenschaft von mir. Gedichte mag ich wirklich sehr. Sie sind kurz und knackig, man muss nicht ellenlange Bücher lesen. Und sie sind so wunderschön romantisch, gerade Erich Fried…
CF:…oh ja, ich erinnere mich an Erich Frieds „Was es ist“…
BC:.. Gedichte geben einem einfach das Gefühl, das man nicht alleine ist. Man erkennt sich in vielem wieder. Gedichte sind so eine Art transportierte Wahrheit. Gerade das Erich Fried Gedicht, was Du erwähnt hast. Er hat sich hingesetzt und sich Gedanken gemacht und herausgefunden was es ist. Es ist die Liebe…das ist einfach so wahr!
CF: Wie wahr, wie wahr…!
Seine Fans, die er liebevoll Freunde nennt, sind dem Tenor ganz nah. Er ist im steten Kontakt mit ihnen. Ein richtiger Star zum Anfassen…
CF: Björn, Du nennst deine Fans Freunde. Wie kann ich mir diese etwas andere Freundschaft vorstellen?
BC: JA, das stimmt. Also man kann sagen, dass ich mit mindestens 50 Prozent meiner Fans auch befreundet bin. Ein paar davon gehören sogar zu meinen engsten Freunden. Ich kenne einige von ihnen jetzt mittlerweile acht, neun oder sogar zehn Jahre. Und sie kommen auch immer wieder zu meinen Konzerten, unterstützen mich wo es nur geht, machen mir Geschenke an Jahrestagen oder zur Geburt meiner Tochter – das ist so toll und großartig! Außerdem finde ich das Wort Fans misslungen. Das erinnert mich irgendwie immer an Mädels und Schlüpferwerfen…
CF: …und an wilde kreischende Teeniemassen?
BC: Ja, so ungefähr. Nein, also in den USA zum Beispiel ist es Gang und Gebe Fans als Friends zu bezeichnen: Friends of Frank Sinatra oder Friends of Josh Groba…Fans finde ich, ist da einfach die falsche Bezeichnung. Meine Fans sind einfach wunderbare Menschen, die ich sehr schätzen gelernt habe mit denen wir auch nach Konzerten zusammen sitzen und quatschen. Es ist schon so eine Art Ritual geworden, das nach jedem Konzert mit dem Fanclub zu machen.
CF: Wow, da kommt man als Fanclubmitglied ja voll und ganz auf seine Kosten
BC: Auf jeden Fall! Wer dabei sein will, sollte unbedingt Mitglied werden. Es lohnt sich wirklich. Ich finde es wahnsinnig spannend meine Fans kennen zu lernen. Es ist für beide Seiten unheimlich spannendend und interessant. Ich kann insofern dazu lernen, das nächste Album noch besser und noch schöner zu machen einfach durch deren Feedback. Ich lerne viel von ihnen und sie lernen mich kennen.*
CF: Das ist selten, dass ein Künstler den engen Kontakt zu seinen Fans so sehr hegt und pflegt. Schön, das finde ich gut! Aber nicht nur Das dein Fanclub sich durch besondere Nähe zu Dir auszeichnet, birgt er eine weitere Überraschung. Dein Fanclub hat eine Patenschaft für die kleine Wavinya aus Kenya übernommen. Wie findest Du das?
BC: Das ist großartig. Ich finde gute, dass sie sich für einen solchen Zweck engagieren. Sie hat ein eigenes Tagebuch, das vom Fanclub auf der Website veröffentlicht wird. Ich verfolge, das auch ab und an. Und wer weiß, vielleicht lerne ich sie ja auch mal kennen. Ich bin ja selbst Botschafter für Bärenherz, eine Stiftung, die sich um schwerkranke Kinder kümmert. Bei jedem meiner Konzert sammle ich für ihre Zwecke und habe so auch schon ein paar tausend Euro ersammelt.
Björn Casapietra geht also voll und ganz auf in dem was er macht. Ich habe ihn kennengelernt als einen enthusiastisch sowie leidenschaftlichen Tenor, liebevollen Papa und unheimlich sympathischen Star zum Anfassen. Zum Schluss noch ein Ausblick in die Zukunft…
CF: Du scheinst gerade sehr glücklich zu sein. Alles läuft nach Plan, privat und beruflich… Was wünschst Du Dir da für die Zukunft?
BC: Ja, stimmt irgendwie. Ich wünsche mir eigentlich nichts Großes. Einfach, dass es so weitergeht, wie bisher. Also dass ich weiter Alben aufnehmen kann und weiter auf Tour bin. Was ich mir allerdings gut vorstellen könnte ist, dass es vielleicht ein bisschen internationaler wird, dass es auch mal ins Ausland geht. Das ist so ein kleiner Traum von mir!
CF: Dann wünsche ich Dir dabei viel Erfolg und möchte mich damit auch schon von Dir verabschieden, Dir für dieses tolle Gespräch danken und Dir alles Gute fürs neue Album, für die Familie und für die Zukunft wünschen…
*Kontakt zum Fanclub oder direkt über www.casapietra.de
Das Interview ist im Kulturmagazin “Blicklicht” erschienen.
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung Kulturmagazin “Blicklicht”
Fotos © Björn Casapietra
„Singst Du noch oder liest Du schon?“ oder: Ein Star zum Anfassen – BLICKLICHT-Interview mit Björn Casapietra.
Björn Casapietra, ist am 25.04.2010 in der Johanneskirche in Hoyerswerda zu sehen.
Hierzu haben wir mit ihm gesprochen, und er hat trotz gemeiner Technikpannen (ständige Telefonunterbrechungen) auf all unsere Fragen geantwortet.
Björn Casapietra ist ein Vollblutsänger oder aber auch ein Entertainer. Mit Charme (ohne Schirm und Melone) ersingt und erobert er die Herzen seiner Zuschauer, die zu 80% Zuschauerinnen sind, im Sturm. Charmant, witzig und gut gelaunt macht er Opernarien, Folksongs oder gerne auch Selbstkomponiertes (und Interviews) zu einem Erlebnis, dass man nie wieder vergisst. In seinem Herzen ist er Punkrocker, sein Halbbruder ist Uwe Hassbecker (Gitarrist bei Silly; unterstützt Björn Casapietra auch musikalisch), und doch singt er klassisch. Eine interessante Mischung, die ihn wohl so einzigartig, erfolgreich und liebenswert macht.
Christiane Freitag: Björn, was erwartet den Zuhörer wenn er in Dein Konzert kommt?
Björn Casapietra: Ihn erwartet etwas Großartiges, etwas Einzigartiges. Ich bin nicht jemand, der einfach nur auf der Bühne steht und seine Lieder singt. Ich möchte die Fans berühren, mit dem was ich mache was ich singe. Sie sollen sich wohl fühlen. Sie kommen extra um mich zu sehen, und das soll sich dann für sie auch lohnen
CF: Du bist im Moment auf Tour mit deinem neuesten Album “Celtic Prayer“, mit dem Du ja auch 10-jähriges Jubiläum feierst, denn genau vor 10 Jahren kam Dein erstes Album „Casapietra“ raus. Wie fühlt sich das an und wie hört sich „Celtic Prayer“ an?
BC: Es erfüllt mich mit Stolz zu wissen, mittlerweile schon mein fünftes Album herausgebracht zu haben und zu merken, das kommt an. Es ist schön zu wissen, dass auch den Leuten gefällt, was man selber macht. Das ist das eine, und das andere: Celtic Prayer ist nun etwas ganz anderes als das, was wir bisher gemacht haben. Es ist mystischer, sanfter und es ist einheitlicher. Beschreiben kann man das Album nicht. ‚Ich finde Musik kann man schwer beschreiben. Es ist ein unsägliches Unterfangen zu erklären wie ein Album ist – auf diesem Album sind einfach die fucking geilsten Songs der Welt. Wir haben „You raise me up“ , “Mull of Kintyre”, “May it be” von Enya, „Halleluja“ von Leonard Cohen oder “Gabriela‘s Song” aus dem tollen schwedischen Film „Wie im Himmel“, außerdem auch noch „Into the West“ von Annie Lennox.
CF: Wow, da ist ja ordentlich Hochkarätiges drauf…
BC: …richtig. Aber man muss dieses Album mit dem Herzen hören und nicht nur mit den Ohren. Es gibt so schöne Lieder. Eins schöner als das Andere. Ich liebe diese Lieder einfach. Und wenn das die Menschen nicht erreicht, dann weiß ich auch nicht.
CF: Am 25.04.2009 machst Du mit diesem Album im Gepäck in der Hoyerswerda‘er Johanneskirche Station…
BC:…genau! Ich muss dazu sagen. Ich habe in Hoyerswerda was gut zu machen. Das letze Konzert, gleichzeitig mein erstes Mal dort, habe ich in der Stadthalle gegeben. Die Akustik war grauselig. Das war irgendwie das schlechteste Konzert der ganzen Tour. Das war auch das einzige was nicht gut war. Und ich möchte alle bitten, die da waren mir eine zweite Chance zu geben und es wieder gut zu machen. Wir sind diesmal in einer Konzertkirche, und ich verspreche ich werde alles tun und ein Konzert geben, das alle vom Hocker reißen wird. Ich will Hoyerswerda diesmal richtig erobern. Das letzte Mal lag es an der Akustik, diesmal wird nichts den Abend ruinieren könne, weil es super werden wird.
CF: Na das ist doch eine Ansage. Also auf nach Hoyerswerda!
Nicht nur das Björn Casapietra im Singen seine ganz große Leidenschaft gefunden hat, was er (wahrscheinlich) noch mehr liebt ist sein kleines Töchterchen Stella Cheyenne. Er ist regelrecht vernarrt in sie die Kleine ist der ganze Stolz des Papas.
CF: Du hast eine einjährige Tochter…
BC: …richtig…
CF: … wie geht es ihr, was macht sie, wie ist sie?
BC: Erst mal ist es wunderschön zu wissen überhaupt eine Tochter zu haben. Sie hat mein Leben dermaßen bereichert, sowas ist mir noch nie passiert. Ich freue mich über jeden Tag, jede Stunde, jede Minute die ich mit ihr Verbringen kann. Gerade in meinem Beruf, wo ich relativ oft unterwegs bin, nehme ich alles mit was ich von ihr kriegen kann. Gerade jetzt, wo sie sich so schnell entwickelt und sie jeden Tag mehr lernt und entwickelt aber auch sieht und erfährt. Es ist einfach wunderschön, sie in meinem Leben zu wissen und ich freue mich auf alles weitere was wir zusammen erleben werden…
CF: Das muss wahre Vaterliebe sein…Wie sieht’s denn abends aus? Du als Sänger singst sie doch bestimmt in den Schlaf oder kommt es zuweilen doch vor das Du auch was vorliest?
BC: Das ist schon ganz richtig. Als Sänger singe ich ihr wahrscheinlich öfters vor als ich ihr vorlese. Eigentlich ist das was ganz Normales. Ich singe den ganzen lieben langen Tag. Was ich auch mache, singen gehört zu meinem Leben und ich gehöre unwiderruflich zum Singen…
CF …Die Berufsbezeichnungen Moderator und Schauspieler, die man oft zu Dir findet, sind dann also passé?
BC: Richtig? Die Moderation war damals mit dem Sonntagskonzert nur ein kleiner Ausflug und das Schauspielern macht zwar Spaß, hindert mich aber am Singen. Mittlerweile habe ich beschlossen diese beiden Geschichten an den Nagel zu hängen und nur nicht mehr weiter zu verfolgen. Mein Hauptaugenmerkt liegt nun auf der Musik. Denn das ist wahrscheinlich mein einziger Daseinszweck!
CF: Du widmest Dich dennoch auch anderen Projekten. Ich bin auf Deiner Website auf ein interessantes Projekt gestoßen. Du liest Erich Fried und Heine! Was hat es damit auf sich?
BC: Ja, das ist eine kleine Leidenschaft von mir. Gedichte mag ich wirklich sehr. Sie sind kurz und knackig, man muss nicht ellenlange Bücher lesen. Und sie sind so wunderschön romantisch, gerade Erich Fried…
CF:…oh ja, ich erinnere mich an Erich Frieds „Was es ist“…
BC:.. Gedichte geben einem einfach das Gefühl, das man nicht alleine ist. Man erkennt sich in vielem wieder. Gedichte sind so eine Art transportierte Wahrheit. Gerade das Erich Fried Gedicht, was Du erwähnt hast. Er hat sich hingesetzt und sich Gedanken gemacht und herausgefunden was es ist. Es ist die Liebe…das ist einfach so wahr!
CF: Wie wahr, wie wahr…!
Seine Fans, die er liebevoll Freunde nennt, sind dem Tenor ganz nah. Er ist im steten Kontakt mit ihnen. Ein richtiger Star zum Anfassen…
CF: Björn, Du nennst deine Fans Freunde. Wie kann ich mir diese etwas andere Freundschaft vorstellen?
BC: JA, das stimmt. Also man kann sagen, dass ich mit mindestens 50 Prozent meiner Fans auch befreundet bin. Ein paar davon gehören sogar zu meinen engsten Freunden. Ich kenne einige von ihnen jetzt mittlerweile acht, neun oder sogar zehn Jahre. Und sie kommen auch immer wieder zu meinen Konzerten, unterstützen mich wo es nur geht, machen mir Geschenke an Jahrestagen oder zur Geburt meiner Tochter – das ist so toll und großartig! Außerdem finde ich das Wort Fans misslungen. Das erinnert mich irgendwie immer an Mädels und Schlüpferwerfen…
CF: …und an wilde kreischende Teeniemassen?
BC: Ja, so ungefähr. Nein, also in den USA zum Beispiel ist es Gang und Gebe Fans als Friends zu bezeichnen: Friends of Frank Sinatra oder Friends of Josh Groba…Fans finde ich, ist da einfach die falsche Bezeichnung. Meine Fans sind einfach wunderbare Menschen, die ich sehr schätzen gelernt habe mit denen wir auch nach Konzerten zusammen sitzen und quatschen. Es ist schon so eine Art Ritual geworden, das nach jedem Konzert mit dem Fanclub zu machen.
CF: Wow, da kommt man als Fanclubmitglied ja voll und ganz auf seine Kosten
BC: Auf jeden Fall! Wer dabei sein will, sollte unbedingt Mitglied werden. Es lohnt sich wirklich. Ich finde es wahnsinnig spannend meine Fans kennen zu lernen. Es ist für beide Seiten unheimlich spannendend und interessant. Ich kann insofern dazu lernen, das nächste Album noch besser und noch schöner zu machen einfach durch deren Feedback. Ich lerne viel von ihnen und sie lernen mich kennen.*
CF: Das ist selten, dass ein Künstler den engen Kontakt zu seinen Fans so sehr hegt und pflegt. Schön, das finde ich gut! Aber nicht nur Das dein Fanclub sich durch besondere Nähe zu Dir auszeichnet, birgt er eine weitere Überraschung. Dein Fanclub hat eine Patenschaft für die kleine Wavinya aus Kenya übernommen. Wie findest Du das?
BC: Das ist großartig. Ich finde gute, dass sie sich für einen solchen Zweck engagieren. Sie hat ein eigenes Tagebuch, das vom Fanclub auf der Website veröffentlicht wird. Ich verfolge, das auch ab und an. Und wer weiß, vielleicht lerne ich sie ja auch mal kennen. Ich bin ja selbst Botschafter für Bärenherz, eine Stiftung, die sich um schwerkranke Kinder kümmert. Bei jedem meiner Konzert sammle ich für ihre Zwecke und habe so auch schon ein paar tausend Euro ersammelt.
Björn Casapietra geht also voll und ganz auf in dem was er macht. Ich habe ihn kennengelernt als einen enthusiastisch sowie leidenschaftlichen Tenor, liebevollen Papa und unheimlich sympathischen Star zum Anfassen. Zum Schluss noch ein Ausblick in die Zukunft…
CF: Du scheinst gerade sehr glücklich zu sein. Alles läuft nach Plan, privat und beruflich… Was wünschst Du Dir da für die Zukunft?
BC: Ja, stimmt irgendwie. Ich wünsche mir eigentlich nichts Großes. Einfach, dass es so weitergeht, wie bisher. Also dass ich weiter Alben aufnehmen kann und weiter auf Tour bin. Was ich mir allerdings gut vorstellen könnte ist, dass es vielleicht ein bisschen internationaler wird, dass es auch mal ins Ausland geht. Das ist so ein kleiner Traum von mir!
CF: Dann wünsche ich Dir dabei viel Erfolg und möchte mich damit auch schon von Dir verabschieden, Dir für dieses tolle Gespräch danken und Dir alles Gute fürs neue Album, für die Familie und für die Zukunft wünschen…
*Kontakt zum Fanclub oder direkt über www.casapietra.de
Das Interview ist im Kulturmagazin “Blicklicht” erschienen.
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung Kulturmagazin “Blicklicht”
Fotos © Björn Casapietra
„Singst Du noch oder liest Du schon?“ oder: Ein Star zum Anfassen – BLICKLICHT-Interview mit Björn Casapietra.
Björn Casapietra, ist am 25.04.2010 in der Johanneskirche in Hoyerswerda zu sehen.
Hierzu haben wir mit ihm gesprochen, und er hat trotz gemeiner Technikpannen (ständige Telefonunterbrechungen) auf all unsere Fragen geantwortet.
Björn Casapietra ist ein Vollblutsänger oder aber auch ein Entertainer. Mit Charme (ohne Schirm und Melone) ersingt und erobert er die Herzen seiner Zuschauer, die zu 80% Zuschauerinnen sind, im Sturm. Charmant, witzig und gut gelaunt macht er Opernarien, Folksongs oder gerne auch Selbstkomponiertes (und Interviews) zu einem Erlebnis, dass man nie wieder vergisst. In seinem Herzen ist er Punkrocker, sein Halbbruder ist Uwe Hassbecker (Gitarrist bei Silly; unterstützt Björn Casapietra auch musikalisch), und doch singt er klassisch. Eine interessante Mischung, die ihn wohl so einzigartig, erfolgreich und liebenswert macht.
Christiane Freitag: Björn, was erwartet den Zuhörer wenn er in Dein Konzert kommt?
Björn Casapietra: Ihn erwartet etwas Großartiges, etwas Einzigartiges. Ich bin nicht jemand, der einfach nur auf der Bühne steht und seine Lieder singt. Ich möchte die Fans berühren, mit dem was ich mache was ich singe. Sie sollen sich wohl fühlen. Sie kommen extra um mich zu sehen, und das soll sich dann für sie auch lohnen
CF: Du bist im Moment auf Tour mit deinem neuesten Album “Celtic Prayer“, mit dem Du ja auch 10-jähriges Jubiläum feierst, denn genau vor 10 Jahren kam Dein erstes Album „Casapietra“ raus. Wie fühlt sich das an und wie hört sich „Celtic Prayer“ an?
BC: Es erfüllt mich mit Stolz zu wissen, mittlerweile schon mein fünftes Album herausgebracht zu haben und zu merken, das kommt an. Es ist schön zu wissen, dass auch den Leuten gefällt, was man selber macht. Das ist das eine, und das andere: Celtic Prayer ist nun etwas ganz anderes als das, was wir bisher gemacht haben. Es ist mystischer, sanfter und es ist einheitlicher. Beschreiben kann man das Album nicht. ‚Ich finde Musik kann man schwer beschreiben. Es ist ein unsägliches Unterfangen zu erklären wie ein Album ist – auf diesem Album sind einfach die fucking geilsten Songs der Welt. Wir haben „You raise me up“ , “Mull of Kintyre”, “May it be” von Enya, „Halleluja“ von Leonard Cohen oder “Gabriela‘s Song” aus dem tollen schwedischen Film „Wie im Himmel“, außerdem auch noch „Into the West“ von Annie Lennox.
CF: Wow, da ist ja ordentlich Hochkarätiges drauf…
BC: …richtig. Aber man muss dieses Album mit dem Herzen hören und nicht nur mit den Ohren. Es gibt so schöne Lieder. Eins schöner als das Andere. Ich liebe diese Lieder einfach. Und wenn das die Menschen nicht erreicht, dann weiß ich auch nicht.
CF: Am 25.04.2009 machst Du mit diesem Album im Gepäck in der Hoyerswerda‘er Johanneskirche Station…
BC:…genau! Ich muss dazu sagen. Ich habe in Hoyerswerda was gut zu machen. Das letze Konzert, gleichzeitig mein erstes Mal dort, habe ich in der Stadthalle gegeben. Die Akustik war grauselig. Das war irgendwie das schlechteste Konzert der ganzen Tour. Das war auch das einzige was nicht gut war. Und ich möchte alle bitten, die da waren mir eine zweite Chance zu geben und es wieder gut zu machen. Wir sind diesmal in einer Konzertkirche, und ich verspreche ich werde alles tun und ein Konzert geben, das alle vom Hocker reißen wird. Ich will Hoyerswerda diesmal richtig erobern. Das letzte Mal lag es an der Akustik, diesmal wird nichts den Abend ruinieren könne, weil es super werden wird.
CF: Na das ist doch eine Ansage. Also auf nach Hoyerswerda!
Nicht nur das Björn Casapietra im Singen seine ganz große Leidenschaft gefunden hat, was er (wahrscheinlich) noch mehr liebt ist sein kleines Töchterchen Stella Cheyenne. Er ist regelrecht vernarrt in sie die Kleine ist der ganze Stolz des Papas.
CF: Du hast eine einjährige Tochter…
BC: …richtig…
CF: … wie geht es ihr, was macht sie, wie ist sie?
BC: Erst mal ist es wunderschön zu wissen überhaupt eine Tochter zu haben. Sie hat mein Leben dermaßen bereichert, sowas ist mir noch nie passiert. Ich freue mich über jeden Tag, jede Stunde, jede Minute die ich mit ihr Verbringen kann. Gerade in meinem Beruf, wo ich relativ oft unterwegs bin, nehme ich alles mit was ich von ihr kriegen kann. Gerade jetzt, wo sie sich so schnell entwickelt und sie jeden Tag mehr lernt und entwickelt aber auch sieht und erfährt. Es ist einfach wunderschön, sie in meinem Leben zu wissen und ich freue mich auf alles weitere was wir zusammen erleben werden…
CF: Das muss wahre Vaterliebe sein…Wie sieht’s denn abends aus? Du als Sänger singst sie doch bestimmt in den Schlaf oder kommt es zuweilen doch vor das Du auch was vorliest?
BC: Das ist schon ganz richtig. Als Sänger singe ich ihr wahrscheinlich öfters vor als ich ihr vorlese. Eigentlich ist das was ganz Normales. Ich singe den ganzen lieben langen Tag. Was ich auch mache, singen gehört zu meinem Leben und ich gehöre unwiderruflich zum Singen…
CF …Die Berufsbezeichnungen Moderator und Schauspieler, die man oft zu Dir findet, sind dann also passé?
BC: Richtig? Die Moderation war damals mit dem Sonntagskonzert nur ein kleiner Ausflug und das Schauspielern macht zwar Spaß, hindert mich aber am Singen. Mittlerweile habe ich beschlossen diese beiden Geschichten an den Nagel zu hängen und nur nicht mehr weiter zu verfolgen. Mein Hauptaugenmerkt liegt nun auf der Musik. Denn das ist wahrscheinlich mein einziger Daseinszweck!
CF: Du widmest Dich dennoch auch anderen Projekten. Ich bin auf Deiner Website auf ein interessantes Projekt gestoßen. Du liest Erich Fried und Heine! Was hat es damit auf sich?
BC: Ja, das ist eine kleine Leidenschaft von mir. Gedichte mag ich wirklich sehr. Sie sind kurz und knackig, man muss nicht ellenlange Bücher lesen. Und sie sind so wunderschön romantisch, gerade Erich Fried…
CF:…oh ja, ich erinnere mich an Erich Frieds „Was es ist“…
BC:.. Gedichte geben einem einfach das Gefühl, das man nicht alleine ist. Man erkennt sich in vielem wieder. Gedichte sind so eine Art transportierte Wahrheit. Gerade das Erich Fried Gedicht, was Du erwähnt hast. Er hat sich hingesetzt und sich Gedanken gemacht und herausgefunden was es ist. Es ist die Liebe…das ist einfach so wahr!
CF: Wie wahr, wie wahr…!
Seine Fans, die er liebevoll Freunde nennt, sind dem Tenor ganz nah. Er ist im steten Kontakt mit ihnen. Ein richtiger Star zum Anfassen…
CF: Björn, Du nennst deine Fans Freunde. Wie kann ich mir diese etwas andere Freundschaft vorstellen?
BC: JA, das stimmt. Also man kann sagen, dass ich mit mindestens 50 Prozent meiner Fans auch befreundet bin. Ein paar davon gehören sogar zu meinen engsten Freunden. Ich kenne einige von ihnen jetzt mittlerweile acht, neun oder sogar zehn Jahre. Und sie kommen auch immer wieder zu meinen Konzerten, unterstützen mich wo es nur geht, machen mir Geschenke an Jahrestagen oder zur Geburt meiner Tochter – das ist so toll und großartig! Außerdem finde ich das Wort Fans misslungen. Das erinnert mich irgendwie immer an Mädels und Schlüpferwerfen…
CF: …und an wilde kreischende Teeniemassen?
BC: Ja, so ungefähr. Nein, also in den USA zum Beispiel ist es Gang und Gebe Fans als Friends zu bezeichnen: Friends of Frank Sinatra oder Friends of Josh Groba…Fans finde ich, ist da einfach die falsche Bezeichnung. Meine Fans sind einfach wunderbare Menschen, die ich sehr schätzen gelernt habe mit denen wir auch nach Konzerten zusammen sitzen und quatschen. Es ist schon so eine Art Ritual geworden, das nach jedem Konzert mit dem Fanclub zu machen.
CF: Wow, da kommt man als Fanclubmitglied ja voll und ganz auf seine Kosten
BC: Auf jeden Fall! Wer dabei sein will, sollte unbedingt Mitglied werden. Es lohnt sich wirklich. Ich finde es wahnsinnig spannend meine Fans kennen zu lernen. Es ist für beide Seiten unheimlich spannendend und interessant. Ich kann insofern dazu lernen, das nächste Album noch besser und noch schöner zu machen einfach durch deren Feedback. Ich lerne viel von ihnen und sie lernen mich kennen.*
CF: Das ist selten, dass ein Künstler den engen Kontakt zu seinen Fans so sehr hegt und pflegt. Schön, das finde ich gut! Aber nicht nur Das dein Fanclub sich durch besondere Nähe zu Dir auszeichnet, birgt er eine weitere Überraschung. Dein Fanclub hat eine Patenschaft für die kleine Wavinya aus Kenya übernommen. Wie findest Du das?
BC: Das ist großartig. Ich finde gute, dass sie sich für einen solchen Zweck engagieren. Sie hat ein eigenes Tagebuch, das vom Fanclub auf der Website veröffentlicht wird. Ich verfolge, das auch ab und an. Und wer weiß, vielleicht lerne ich sie ja auch mal kennen. Ich bin ja selbst Botschafter für Bärenherz, eine Stiftung, die sich um schwerkranke Kinder kümmert. Bei jedem meiner Konzert sammle ich für ihre Zwecke und habe so auch schon ein paar tausend Euro ersammelt.
Björn Casapietra geht also voll und ganz auf in dem was er macht. Ich habe ihn kennengelernt als einen enthusiastisch sowie leidenschaftlichen Tenor, liebevollen Papa und unheimlich sympathischen Star zum Anfassen. Zum Schluss noch ein Ausblick in die Zukunft…
CF: Du scheinst gerade sehr glücklich zu sein. Alles läuft nach Plan, privat und beruflich… Was wünschst Du Dir da für die Zukunft?
BC: Ja, stimmt irgendwie. Ich wünsche mir eigentlich nichts Großes. Einfach, dass es so weitergeht, wie bisher. Also dass ich weiter Alben aufnehmen kann und weiter auf Tour bin. Was ich mir allerdings gut vorstellen könnte ist, dass es vielleicht ein bisschen internationaler wird, dass es auch mal ins Ausland geht. Das ist so ein kleiner Traum von mir!
CF: Dann wünsche ich Dir dabei viel Erfolg und möchte mich damit auch schon von Dir verabschieden, Dir für dieses tolle Gespräch danken und Dir alles Gute fürs neue Album, für die Familie und für die Zukunft wünschen…
*Kontakt zum Fanclub oder direkt über www.casapietra.de
Das Interview ist im Kulturmagazin “Blicklicht” erschienen.
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung Kulturmagazin “Blicklicht”
Fotos © Björn Casapietra
„Singst Du noch oder liest Du schon?“ oder: Ein Star zum Anfassen – BLICKLICHT-Interview mit Björn Casapietra.
Björn Casapietra, ist am 25.04.2010 in der Johanneskirche in Hoyerswerda zu sehen.
Hierzu haben wir mit ihm gesprochen, und er hat trotz gemeiner Technikpannen (ständige Telefonunterbrechungen) auf all unsere Fragen geantwortet.
Björn Casapietra ist ein Vollblutsänger oder aber auch ein Entertainer. Mit Charme (ohne Schirm und Melone) ersingt und erobert er die Herzen seiner Zuschauer, die zu 80% Zuschauerinnen sind, im Sturm. Charmant, witzig und gut gelaunt macht er Opernarien, Folksongs oder gerne auch Selbstkomponiertes (und Interviews) zu einem Erlebnis, dass man nie wieder vergisst. In seinem Herzen ist er Punkrocker, sein Halbbruder ist Uwe Hassbecker (Gitarrist bei Silly; unterstützt Björn Casapietra auch musikalisch), und doch singt er klassisch. Eine interessante Mischung, die ihn wohl so einzigartig, erfolgreich und liebenswert macht.
Christiane Freitag: Björn, was erwartet den Zuhörer wenn er in Dein Konzert kommt?
Björn Casapietra: Ihn erwartet etwas Großartiges, etwas Einzigartiges. Ich bin nicht jemand, der einfach nur auf der Bühne steht und seine Lieder singt. Ich möchte die Fans berühren, mit dem was ich mache was ich singe. Sie sollen sich wohl fühlen. Sie kommen extra um mich zu sehen, und das soll sich dann für sie auch lohnen
CF: Du bist im Moment auf Tour mit deinem neuesten Album “Celtic Prayer“, mit dem Du ja auch 10-jähriges Jubiläum feierst, denn genau vor 10 Jahren kam Dein erstes Album „Casapietra“ raus. Wie fühlt sich das an und wie hört sich „Celtic Prayer“ an?
BC: Es erfüllt mich mit Stolz zu wissen, mittlerweile schon mein fünftes Album herausgebracht zu haben und zu merken, das kommt an. Es ist schön zu wissen, dass auch den Leuten gefällt, was man selber macht. Das ist das eine, und das andere: Celtic Prayer ist nun etwas ganz anderes als das, was wir bisher gemacht haben. Es ist mystischer, sanfter und es ist einheitlicher. Beschreiben kann man das Album nicht. ‚Ich finde Musik kann man schwer beschreiben. Es ist ein unsägliches Unterfangen zu erklären wie ein Album ist – auf diesem Album sind einfach die fucking geilsten Songs der Welt. Wir haben „You raise me up“ , “Mull of Kintyre”, “May it be” von Enya, „Halleluja“ von Leonard Cohen oder “Gabriela‘s Song” aus dem tollen schwedischen Film „Wie im Himmel“, außerdem auch noch „Into the West“ von Annie Lennox.
CF: Wow, da ist ja ordentlich Hochkarätiges drauf…
BC: …richtig. Aber man muss dieses Album mit dem Herzen hören und nicht nur mit den Ohren. Es gibt so schöne Lieder. Eins schöner als das Andere. Ich liebe diese Lieder einfach. Und wenn das die Menschen nicht erreicht, dann weiß ich auch nicht.
CF: Am 25.04.2009 machst Du mit diesem Album im Gepäck in der Hoyerswerda‘er Johanneskirche Station…
BC:…genau! Ich muss dazu sagen. Ich habe in Hoyerswerda was gut zu machen. Das letze Konzert, gleichzeitig mein erstes Mal dort, habe ich in der Stadthalle gegeben. Die Akustik war grauselig. Das war irgendwie das schlechteste Konzert der ganzen Tour. Das war auch das einzige was nicht gut war. Und ich möchte alle bitten, die da waren mir eine zweite Chance zu geben und es wieder gut zu machen. Wir sind diesmal in einer Konzertkirche, und ich verspreche ich werde alles tun und ein Konzert geben, das alle vom Hocker reißen wird. Ich will Hoyerswerda diesmal richtig erobern. Das letzte Mal lag es an der Akustik, diesmal wird nichts den Abend ruinieren könne, weil es super werden wird.
CF: Na das ist doch eine Ansage. Also auf nach Hoyerswerda!
Nicht nur das Björn Casapietra im Singen seine ganz große Leidenschaft gefunden hat, was er (wahrscheinlich) noch mehr liebt ist sein kleines Töchterchen Stella Cheyenne. Er ist regelrecht vernarrt in sie die Kleine ist der ganze Stolz des Papas.
CF: Du hast eine einjährige Tochter…
BC: …richtig…
CF: … wie geht es ihr, was macht sie, wie ist sie?
BC: Erst mal ist es wunderschön zu wissen überhaupt eine Tochter zu haben. Sie hat mein Leben dermaßen bereichert, sowas ist mir noch nie passiert. Ich freue mich über jeden Tag, jede Stunde, jede Minute die ich mit ihr Verbringen kann. Gerade in meinem Beruf, wo ich relativ oft unterwegs bin, nehme ich alles mit was ich von ihr kriegen kann. Gerade jetzt, wo sie sich so schnell entwickelt und sie jeden Tag mehr lernt und entwickelt aber auch sieht und erfährt. Es ist einfach wunderschön, sie in meinem Leben zu wissen und ich freue mich auf alles weitere was wir zusammen erleben werden…
CF: Das muss wahre Vaterliebe sein…Wie sieht’s denn abends aus? Du als Sänger singst sie doch bestimmt in den Schlaf oder kommt es zuweilen doch vor das Du auch was vorliest?
BC: Das ist schon ganz richtig. Als Sänger singe ich ihr wahrscheinlich öfters vor als ich ihr vorlese. Eigentlich ist das was ganz Normales. Ich singe den ganzen lieben langen Tag. Was ich auch mache, singen gehört zu meinem Leben und ich gehöre unwiderruflich zum Singen…
CF …Die Berufsbezeichnungen Moderator und Schauspieler, die man oft zu Dir findet, sind dann also passé?
BC: Richtig? Die Moderation war damals mit dem Sonntagskonzert nur ein kleiner Ausflug und das Schauspielern macht zwar Spaß, hindert mich aber am Singen. Mittlerweile habe ich beschlossen diese beiden Geschichten an den Nagel zu hängen und nur nicht mehr weiter zu verfolgen. Mein Hauptaugenmerkt liegt nun auf der Musik. Denn das ist wahrscheinlich mein einziger Daseinszweck!
CF: Du widmest Dich dennoch auch anderen Projekten. Ich bin auf Deiner Website auf ein interessantes Projekt gestoßen. Du liest Erich Fried und Heine! Was hat es damit auf sich?
BC: Ja, das ist eine kleine Leidenschaft von mir. Gedichte mag ich wirklich sehr. Sie sind kurz und knackig, man muss nicht ellenlange Bücher lesen. Und sie sind so wunderschön romantisch, gerade Erich Fried…
CF:…oh ja, ich erinnere mich an Erich Frieds „Was es ist“…
BC:.. Gedichte geben einem einfach das Gefühl, das man nicht alleine ist. Man erkennt sich in vielem wieder. Gedichte sind so eine Art transportierte Wahrheit. Gerade das Erich Fried Gedicht, was Du erwähnt hast. Er hat sich hingesetzt und sich Gedanken gemacht und herausgefunden was es ist. Es ist die Liebe…das ist einfach so wahr!
CF: Wie wahr, wie wahr…!
Seine Fans, die er liebevoll Freunde nennt, sind dem Tenor ganz nah. Er ist im steten Kontakt mit ihnen. Ein richtiger Star zum Anfassen…
CF: Björn, Du nennst deine Fans Freunde. Wie kann ich mir diese etwas andere Freundschaft vorstellen?
BC: JA, das stimmt. Also man kann sagen, dass ich mit mindestens 50 Prozent meiner Fans auch befreundet bin. Ein paar davon gehören sogar zu meinen engsten Freunden. Ich kenne einige von ihnen jetzt mittlerweile acht, neun oder sogar zehn Jahre. Und sie kommen auch immer wieder zu meinen Konzerten, unterstützen mich wo es nur geht, machen mir Geschenke an Jahrestagen oder zur Geburt meiner Tochter – das ist so toll und großartig! Außerdem finde ich das Wort Fans misslungen. Das erinnert mich irgendwie immer an Mädels und Schlüpferwerfen…
CF: …und an wilde kreischende Teeniemassen?
BC: Ja, so ungefähr. Nein, also in den USA zum Beispiel ist es Gang und Gebe Fans als Friends zu bezeichnen: Friends of Frank Sinatra oder Friends of Josh Groba…Fans finde ich, ist da einfach die falsche Bezeichnung. Meine Fans sind einfach wunderbare Menschen, die ich sehr schätzen gelernt habe mit denen wir auch nach Konzerten zusammen sitzen und quatschen. Es ist schon so eine Art Ritual geworden, das nach jedem Konzert mit dem Fanclub zu machen.
CF: Wow, da kommt man als Fanclubmitglied ja voll und ganz auf seine Kosten
BC: Auf jeden Fall! Wer dabei sein will, sollte unbedingt Mitglied werden. Es lohnt sich wirklich. Ich finde es wahnsinnig spannend meine Fans kennen zu lernen. Es ist für beide Seiten unheimlich spannendend und interessant. Ich kann insofern dazu lernen, das nächste Album noch besser und noch schöner zu machen einfach durch deren Feedback. Ich lerne viel von ihnen und sie lernen mich kennen.*
CF: Das ist selten, dass ein Künstler den engen Kontakt zu seinen Fans so sehr hegt und pflegt. Schön, das finde ich gut! Aber nicht nur Das dein Fanclub sich durch besondere Nähe zu Dir auszeichnet, birgt er eine weitere Überraschung. Dein Fanclub hat eine Patenschaft für die kleine Wavinya aus Kenya übernommen. Wie findest Du das?
BC: Das ist großartig. Ich finde gute, dass sie sich für einen solchen Zweck engagieren. Sie hat ein eigenes Tagebuch, das vom Fanclub auf der Website veröffentlicht wird. Ich verfolge, das auch ab und an. Und wer weiß, vielleicht lerne ich sie ja auch mal kennen. Ich bin ja selbst Botschafter für Bärenherz, eine Stiftung, die sich um schwerkranke Kinder kümmert. Bei jedem meiner Konzert sammle ich für ihre Zwecke und habe so auch schon ein paar tausend Euro ersammelt.
Björn Casapietra geht also voll und ganz auf in dem was er macht. Ich habe ihn kennengelernt als einen enthusiastisch sowie leidenschaftlichen Tenor, liebevollen Papa und unheimlich sympathischen Star zum Anfassen. Zum Schluss noch ein Ausblick in die Zukunft…
CF: Du scheinst gerade sehr glücklich zu sein. Alles läuft nach Plan, privat und beruflich… Was wünschst Du Dir da für die Zukunft?
BC: Ja, stimmt irgendwie. Ich wünsche mir eigentlich nichts Großes. Einfach, dass es so weitergeht, wie bisher. Also dass ich weiter Alben aufnehmen kann und weiter auf Tour bin. Was ich mir allerdings gut vorstellen könnte ist, dass es vielleicht ein bisschen internationaler wird, dass es auch mal ins Ausland geht. Das ist so ein kleiner Traum von mir!
CF: Dann wünsche ich Dir dabei viel Erfolg und möchte mich damit auch schon von Dir verabschieden, Dir für dieses tolle Gespräch danken und Dir alles Gute fürs neue Album, für die Familie und für die Zukunft wünschen…
*Kontakt zum Fanclub oder direkt über www.casapietra.de
Das Interview ist im Kulturmagazin “Blicklicht” erschienen.
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung Kulturmagazin “Blicklicht”
Fotos © Björn Casapietra