Aufgrund der Corona-Pandemie findet am Staatstheater Cottbus bis voraussichtlich vor Ostern kein Spielbetrieb statt. Das gab das Cottbuser Theater heute bekannt. Außerdem hat das Brandenburger Kulturministerium gestern ein gemeinsames Papier der Kulturministerin Manja Schüle und der Theater und Orchester herausgegeben. Die Kulturministerin und die künstlerischen Leiter der verschiedenen Häuser haben darin vier Grundprinzipien für Kultur in Zeiten von Corona festgeschrieben.
Das Staatstheater Cottbus teilte dazu mit:
Am Staatstheater Cottbus bleibt der Probenbetrieb aufgrund der derzeitigen Pandemie-Situation bis zum 28. Februar 2021 eingestellt. Voraussichtlich bis Ostern werden keine Vorstellungen und Konzerte stattfinden.
Grundprinzipien für Kultur in Zeiten von Corona
Damit geht das Cottbuser Mehrspartenhaus konform mit den anderen Brandenburger Theatern und Orchestern, die sich auf einen gemeinsamen „Brandenburger Weg“ verständigt haben. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg hat dazu am gestrigen Mittwoch, 20. Januar 2021, ein gemeinsames Papier der Kulturministerin Manja Schüle und der Theater und Orchester herausgegeben. Die Kulturministerin und die künstlerischen Leiter*innen bzw. Geschäftsführer*innen der verschiedenen Häuser und Institutionen haben darin vier Grundprinzipien für Kultur in Zeiten von Corona festgeschrieben.
Sollte sich, so heißt es im Papier, das Pandemie-Geschehen wider Erwarten so entwickeln, dass frühere Öffnungen möglich sind, wollen die Bühnen und Orchester „so schnell wie möglich den Spielbetrieb wiederaufnehmen – und sei es mit Einschränkungen“.
Vier Grundprinzipien
Die vier vereinbarten Grundprinzipien des Papiers lauten wie folgt:
1. Wir lieben die Kultur, aber Gesundheit geht vor. Die Kultureinrichtungen in Brandenburg haben alles getan, um auch unter Pandemiebedingungen sichere Aufführungen zu ermöglichen. Weil wir sehen, dass kurzfristig nur eine radikale Kontaktbeschränkung hilft, stehen wir dennoch zur Verlängerung des Lockdowns. Wir gehen davon aus, dass es bis Ostern weder klassische Theateraufführungen noch herkömmliche Konzerte geben wird. Wenn sich das Pandemie-Geschehen wider Erwarten so entwickeln sollte, dass frühere Öffnungen möglich sind, wollen wir so schnell wie möglich den Spielbetrieb wiederaufnehmen – und sei es mit Einschränkungen.
2. Wir lassen uns Kultur nicht verbieten. Schauspielerinnen dürfen nicht wie gewohnt auftreten, Musiker nicht einfach konzertieren. Aber niemand kann Künstlerinnen und Künstlern verbieten, Kunst zu machen. Vor allem: Kultur ist nötiger denn je. Die Brandenburger Kultureinrichtungen bekennen sich zu ihrer Verantwortung Konzepte zu entwickeln, wie Kunst geschaffen und der Gesellschaft zugänglich gemacht werden kann. Analog genauso wie digital.
3. Wir geben auf einander Acht. Die aktuelle Situation ist für Künstlerinnen und Künstler aller Sparten und alle in der Kulturwirtschaft Beschäftigten nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine psychologische Katastrophe. Das gilt für die freiberuflich Tätigen in besonderem Maße. Wir alle tragen Verantwortung, uns gegenseitig zu unterstützen. Durch Gesprächsangebote wie durch erhöhte Achtsamkeit. Die institutionell geförderten Einrichtungen sagen zu, auch im Lockdown nach Möglichkeiten zu suchen, Freischaffende weiter einzubeziehen und ihnen Verdienstmöglichkeiten anzubieten.
4. Wir sind solidarisch. Wir erwarten mit großem Selbstbewusstsein von der Gesellschaft, dass Kultur ungeschmälert weiter finanziert wird, obwohl Kultur gegenwärtig nur sehr eingeschränkt stattfindet. Da, wo wir unsere eigentliche kulturelle Arbeit nicht erbringen können, unterstützen wir die Gesellschaft auf andere Weise. Etwa, indem wir in Gesundheitsämtern oder Schulen helfen. Nicht weil wir dazu gezwungen würden. Sondern weil wir das wollen.
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Red. / Presseinfo
Bild: Marlies Kross