Abitur, verkürzte Ausbildung und erste Meisternodule – 115 neue Schüler sind vom Konzept Berufliches Gymnasium PLUS Handwerk überzeugt: Sie starten in den Oberstufenzentren Cottbus, Lübben, Schwarzheide und Falkenberg in das Ausbildungsjahr 2020/21. Insgesamt nutzen bereits 157 Jugendliche das Projekt, das die Handwerkskammer Cottbus (HWK) gemeinsam mit dem brandenburgischen Bildungsministerium 2017 ins Leben gerufen hatte.
Abitur und Module der Meisterausbildung
Das Konzept hält für die Schüler in den Oberstufenzentren vor allem den Vorteil bereit, dass Module aus der Meisterausbildung bereits in den Lehrplan integriert sind. Damit können sie später eine Berufsausbildung verkürzen und profitieren zusätzlich vom Praxisbezug in Handwerksbetrieben. Sie erhalten damit schon als Schüler tiefe Einblicke in die Strukturen und Abläufe eines Unternehmens. Darüber hinaus lernen sie Betriebsinhaber kennen, die die Jugendlichen nach dem Abitur ausbilden und ihnen eine Perspektive in der Führungsetage bieten.
“Bisher nutzten pro Jahr etwa 70 leistungsorientierte Schüler dieses Projekt mit Praxisbezug. In diesem Jahr ist der Zuspruch um 64 Prozent gewachsen: An den vier Oberstufenzentren Elbe-Elster, Cottbus, Oberspreewald-Lausitz und Dahme-Spreewald starten 115 Jugendliche ins Ausbildungsjahr”, berichtet Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der HWK Cottbus. Er ergänzt: “Das Projekt gehört zu den vielen Initiativen, die die Handwerkskammer Cottbus nutzt, um Schülern während der Schulzeit Ausbildungsmöglichkeiten in der Region vorzustellen.” Dass das Angebot Berufliches Gymnasium PLUS Handwerk überzeugt, zeigen auch die ersten erfolgreichen Abschlüsse. Am 24. Juni erhielten Gymnasiasten des Oberstufenzentrums Dahme-Spreewald ihre Zeugnisse. Überreicht wurden sie von Studienrätin Uta Tölpe, die das Projekt vor Ort umsetzte.
Hintergrund
Im Rahmen des Projektes Berufliches Gymnasium PLUS Handwerk kooperiert die Handwerkskammer Cottbus mit den vier Oberstufenzentren in Südbrandenburg. Während des Abiturs erwerben die Schüler zusätzlich bereits Module der Meisterausbildung. Nach einer verkürzten Berufsausbildung besteht die Möglichkeit, nach dem Gesellenbrief noch den Meistertitel zu erlangen. Während der Schulzeit helfen die HWK-Betreuer bei der Berufsorientierung und vermitteln Praktika in Handwerksbetriebe. Alle Informationen zum Projekt gibt es hier: www.hwk-cottbus.de/plushandwerk
Bild: v.l.n.r.: Alexander Stahlberg, Projektleiter der HWK Cottbus, Martin Schmidt, Anja Jesse, Fabian Seidler und Studienrätin Uta Tölpe vom Oberstufenzentrum Dahme-Spreewald. Die drei Schüler gehören zu den ersten Teilnehmern, die das Projekt Berufliches Gymnasium PLUS Handwerk erfolgreich abgeschlossen haben. – Foto: HWK Cottbus
pm/red