Am 24.4. fand der fünfte globale Klimastreik von Fridays For Future online statt. Die Veranstalter werten ihn als großen Erfolg und bezeichnen ihn als größte Online-Demonstration der Geschichte.
Größte Online-Demonstration der Geschichte
Die Proteste fanden zum ersten Mal wegen der Corona-Pandemie nicht auf der Straße, sondern weitestgehend im Internet unter dem Motto #NetzstreikFürsKlima statt. Zudem gab es in dutzenden Städten kreative Aktionen, die unter Sicherheitsvorkehrungen mit wenigen Menschen durchgeführt wurden und bei denen etwa durch Schilder und Banner auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam gemacht wurde. Auf dem deutschlandweiten Livestream kamen auf allen Plattformen zusammen 214.000 Aufrufe zwischen 12 Uhr und 15 Uhr zusammen. Unter anderem hatten Katja Riemann mit Erik Marquardt über die Situation der Geflüchteten auf Lesbos geredet und Eckhardt von Hirschhausen mit Pflegepersonal die aktuelle Lage in Krankenhäusern aufgegriffen. Zudem trugen sich in eine virtuelle Streikkarte rund 87.000 Menschen mit Bildern ihrer Teilnahme von zuhause aus ein. Auf Twitter wurden unter den bewegungseigenen Hashtags bis 16 Uhr rund 40.000 Tweets veröffentlicht.
Mit dem Aktionstag will die Bewegung darauf aufmerksam machen, dass die Antwort auf die Corona-Pandemie sozial und ökologischen Kriterien entsprechen muss. Insbesondere im Hinblick auf die geplanten Verstaatlichungen und Konjunkturpakete der Bundesregierung weist Fridays for Future darauf hin, dass das Geld die Klimakrise nicht endgültig unkontrollierbar machen darf.
“Sowohl die Klimakrise als auch die Coronakrise lassen sich nicht national lösen. Wir brauchen bei beidem internationale Maßnahmen. Die Klimakrise macht aber auch in der Corona-Pandemie keine Pause. Deswegen werden wir am 24. April wieder weltweit Klimagerechtigkeit einfordern”, erklärte Pauline Daemgen aus Berlin.
Protest ins Netz verlegt
Zum Schutz von Risikogruppen hatten die Aktivistinnen und Aktivisten ihren Protest seit März ins Netz verlegt und rufen zum #NetzstreikFürsKlima auf. Der Netzstreik findet hauptsächlich auf den Social-Media Plattformen Instagram und Twitter statt, wo alle Nutzerinnen und Nutzer aufgerufen sind, Fotos, Videos oder Texte unter dem Hashtag hochladen und damit Teil des Protestes werden. Auf der Karte auf der Website www.fridaysforfuture.de/netzstreikfuersklima können zudem sich alle Streikenden mit Foto und Standort eintragen.
“Menschenleben müssen endlich über Profite gestellt werden. Für eine langfristige Krisenbekämpfung hin zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft brauchen wir nachhaltige Antworten auf die Coronakrise. Anstatt mit der Einführung von Autoprämien und der Förderung veralteter Energieträger krampfhaft an der Vergangenheit festzuhalten, müssen die Branchen der Zukunft – ‘systemrelevante Jobs’ in Pflege, Einzelhandel und ÖPNV genauso wie erneuerbare Energien oder nachhaltige Landwirtschaft – gestärkt aus der Krise hervorgehen”, erklärte Jakob Springfeld aus Zwickau.
Weitere Informationen: www.klima-streik.org