Wenn es um die Bienenzucht und die Imkerei geht, kann man viele Wege gehen. So können Imker den Bienen etwa Mittelwände vorgeben, damit diese wissen, wo gebaut werden soll oder sie setzen auf den Naturwaben- oder gar Wildbau. Die Unterschiede sind zum Teil enorm und auch bei den Imkern in der Niederlausitz sind für fast alle Varianten Befürworter und Gegner zu finden. Doch wo genau liegen die Unterschiede?
Magazin-Imkerei arbeitet meist mit Mittelwänden
Die klassische Magazin-Imkerei arbeitet mit verdrahteten Rähmchen und Mittelwänden. Lediglich die Drohnenrahmen sind hier eine Ausnahme oder die Nutzung drahtloser Leerrahmen, aus denen später Wabenhonig geerntet werden soll.
Vorteile ergeben sich aber auch hier, wenn man eine Mittelwand vorgibt. So kann alleine der Draht im Rähmchen, der sowohl quer als auch längs gespannt werden kann, der Wabe beim Schleudern mehr Stabilität verleihen. Um den Effekt noch zu erhöhen, können Mittelwände auf den Draht gelötet werden. Dafür legt man zunächst das Rähmchen flach hin, legt die Mittelwand auf die Drähte und schickt etwas Strom durch diese. Dadurch erwärmt sich der Draht und das Wachs der Mittelwand verschmilzt mit diesem zu einer Einheit.
Welche Mittelwände gibt es?
In der Regel werden Mittelwände vorgefertigt gekauft, etwa beim Imkereibedarf Muhr (http://www.imkereibedarf-muhr.de/). Meist werden sie in Ein-Kilogramm-Paketen in verschiedenen Größen entsprechend der Rahmenmaße angeboten. Auch unterschiedliche Ausführungen, etwa mit pestizidfreiem Wachs oder gar pestizidfreiem Ökowachs, sind denkbar. Ebenfalls unterscheiden sich die Mittelwände in gewalzte und gegossene Varianten.
Beim Imkereibedarf Muhr werden Mittelwände im Standardzellenmaß von 5,4 Millimetern angeboten, aber auch kleinere Ausführungen, etwa mit den Zellenmaßen 4,9 und 5,1 Millimetern sind erhältlich. Die gewalzten Mittelwände werden zudem in den Ausführungen „Standard“, „Prima“ und „Öko“ angeboten. In der „Standard“ Ausführung wird entseuchtes, rückstandsarmes und goldgelbes, reines Bienenwachs verwendet. Bei der „Prima“ Ausführung ist das Wachs zusätzlich pestizidfrei. Diese Mittelwände werden mit einer Rückstandsanalyse ausgeliefert. Die „Öko“ Ausführung entsteht aus rückstandsfreiem Bienenwachs, das vor der Wabenfertigung entseucht wird, indem es auf 120 Grad Celsius erhitzt wird. Es kommt ausschließlich von Imkern, die einem Ökoanbauverband, wie Bioland, Demeter oder Naturland, angeschlossen sind. Auch hierbei erfolgt die Lieferung mit einer Rückstandsanalyse und zusätzlich einem Zertifikat.
Was ist der Naturwabenbau?
Ebenfalls gibt es in der Niederlausitz einige Imker, die auf den Naturwabenbau setzen. Auch hier wird ein Rähmchen vorgegeben, wobei die Verdrahtung nicht zwingend ist. Allerdings verzichtet man beim Naturwabenbau in der Magazin-Imkerei auf die Vorgabe von Mittelwänden. Stattdessen wird das gesamte Wachs der Wabe frisch von den Bienen produziert. Vorwiegend in der Bio-Imkerei findet sich der Naturwabenbau.
Allerdings hat er auch Nachteile. So ist die Stabilität meist etwas geringer, was durch eine fehlende Verdrahtung im Rähmchen noch verstärkt wird. Ebenfalls kann es gerade beim Wandern mit den Völkern sowie beim Schleudern leichter zu Wabenbrüchen kommen.
Der Wildbau in der Imkerei
Darüber hinaus haben die Imker in der Niederlausitz die Möglichkeit, den Wildbau zu nutzen. Dabei gibt man den Bienen nichts vor, nicht einmal das Rähmchen. Das heißt allerdings auch, dass man den Honig später nicht durch Schleudern ernten kann. Typisch für den Wildbau ist die Heideimkerei. Dann wird der klassische Lüneburger Stülper, ein Bienenkorb, verwendet. Ungesteuert kommt es zum Wildbau, wenn die Wabengassen zu groß gewählt werden. Auch dann, wenn nicht alle Plätze in einer Zarge mit einem Rähmchen besetzt werden, kann es zum Wildbau kommen.
Um dies zu vermeiden, wird auf die Rähmchen der oberen Zarge oft eine Abdeckfolie gelegt. Sonst würde der freie Raum im Deckel gerade von den starken Völkern der Bienen bevorzugt für den Wildbau genutzt werden. Als Alternative zur Abdeckfolie kann auch Gaze zum Einsatz kommen. Sie eignet sich bei einer hohen Feuchtigkeit, die leicht zu Schimmelbildung führen kann.