Nachdem die deutsche Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 deutlich rückläufig war, konnte im Jahr 2021 wieder ein klares Plus erzielt werden. Zwar lag das Wachstum mit 2,7% deutlich unter dem Wachstum vor der Corona-Pandemie, es ist aber ein Schritt in die richtige Richtung. Viele Branchen hatten Umsatzeinbußen zu verzeichnen und diese konnten in 2021 nicht vollkommen aufgeholt werden. Welchen Einfluss hat die wirtschaftliche Lage auf deutsche Investoren. Welche Entscheidungen treffen sie.
Die weltweite Krise hat dazu geführt, dass zahlreiche Investoren sich zurückgehalten haben. Hätten wir nicht ein Zinsumfeld mit sehr niedrigen Zinsen, dann wären viele von Ihnen wahrscheinlich übergangsweise in Tagesgelder und Festgelder gegangen. Aktuell suchen sie nach Anlagemöglichkeiten, die Rendite und/oder Sicherheit versprechen.
Fremdwährungen sind dabei besonders in den Fokus, denn diese Art der Anlage war vor wenigen Jahren noch einem elitären Kreis von Großinvestoren vorbehalten. Heute kann im Prinzip jeder schon mit kleineren Beträgen als FOREX Trader starten. Alles über den Handel von Fremdwährungen kann man hier lernen und dann entscheiden, ob man auch Geld in diesen Markt stecken möchte.
Rendite und Sicherheit: Eine Abwägung
Vielen Investoren ist durch die Kursrückgänge an den Wertpapiermärkten bewusst geworden, dass sich die Kurse auch länger nach unten bewegen können. Daras ist bei vielen ein Bedürfnis nach Sicherheit entstanden. Zumindest für einen Teil des Gesamtportfolios sollen Verluste ausgeschlossen werden. Gleichzeit erheben Banken Verwahrentgelte, wenn Kunden größere Geldbeträge auf ihren Konten vorhalten.
Auch möchten die meisten Investoren nicht zu stark am Abschwung einzelner Unternehmen oder Branchen partizipieren. Das ist der Grund, warum viele von ihnen breit gestreut investieren. Das Mittel der Wahl sind überwiegend ETFs. Das sind Index-Fonds, die gemäß der Anlagekriterien in bestimmte Länder, Branchen oder Technologien investieren. Ganz weit vorne sind dabei ETFs, die sich am MSCI, einem weltweiten Aktienindex, orientieren. Als Anleger kann man mit einem einzelnen Wertpapier weltweit investieren.
Immobilien sind sehr teuer geworden
Eine weitere sehr beliebte Anlageklasse sind Immobilien. Allerdings sind die Preise aufgrund der großen Nachfrage nach Eigentum und den niedrigen Zinsen in den letzten Jahren massiv gestiegen. Das erschwert es diversifiziert in Immobilien zu investieren. Es besteht die Gefahr von Klumpenrisiken, wenn große Teile des Vermögens in einzelne Objekte investiert sind. Spürbar ist deshalb ein Rückgang des Interesses von gewachsenen Investoren an dieser Anlageklasse.
Wer trotzdem in Immobilien investieren möchte, der kann dafür Aktien von sogenannten REITs kaufen. Das sind Aktiengesellschaften, die im Immobilien investieren. Diesen Gesellschaften ist vorgeschrieben einen Großteil ihrer Erträge an die Aktionäre auszuschütten. Es lassen sich dadurch sehenswerte Renditen erzielen, obwohl man sich den Stress einer Tätigkeit als Vermieter spart. Man ist sozusagen ein indirekter Vermieter.
Mehr Kapital für Investitionen
Das Wirtschaftswachstum hat sich positiv auf das zur Verfügung stehende Kapital für Investitionen ausgewirkt. Insbesondere viele Selbstständige, die für den Ruhestand vorsorgen müssen, haben wieder besser verdient. Entsprechend ihrer eigenen Anlagestrategie haben sie im Jahr 2021 wieder größere Summen angelegt.
Aufgrund des Rückgangs während der Corona-Krise waren Aktien dabei ganz weit vorne. Sehr viel Geld ist in Dividendenwerte geflossen, die bereits heute eine jährliche Ausschüttung zahlen und dies in der Zukunft als private Altersvorsorge ebenfalls tun sollen.