Roboter faszinieren die Menschen schon seit Jahrtausenden, auch wenn der Begriff „Robotik“ noch nicht einmal 100 Jahre alt ist. 1942 wurde er erstmals vom Science-Fiction-Autor Isaac Asimov in der Geschichte „Runaround“ verwendet.
Schon in der Antike wurde an Automaten getüftelt
Der Wunsch, sich das Leben durch Maschinen einfacher zu gestalten, ist jedoch viel älter. So erfand der griechische Mathematiker Heron von Alexandria schon in der Antike Theater- und Musikmaschinen. Das Wissen geriet später leider in Vergessenheit. Es dauerte bis ins 12. Jahrhundert, als der islamische Ingenieur Al-Dschazarī ein Werk über „sinnreiche mechanische Vorrichtungen“ veröffentlichte. Er entwickelte darüber hinaus einige der ersten humanoiden Automaten. Sie sollen im 15. Jahrhundert den Gelehrten Leonardo da Vinci inspiriert haben. Er zeichnete Skizzen von Maschinen, die als Androiden interpretiert wurden.
Eine echte Umsetzung von solchen Ideen gelang allerdings erst um 1740, als Jacques de Vaucanson einen Flötenautomaten baute. Auch das Roboter-Haustier geht auf ihn zurück. Der französische Erfinder schuf eine automatische Ente. Ob er auch den ersten programmierten Webstuhl erfand, ist umstritten. Häufig wird seine Erfindung auf das Jahr 1805 datiert und seinem Landsmann Joseph-Marie Jacquard zugeschrieben.
Robotik als wichtiger Bestandteil der Industrie
Heute sind Roboter aus der Industrie nicht mehr wegzudenken. Sie unterstützen den Menschen beim Transport schwerer Teile, bei der Arbeit an schwer zugänglichen Stellen oder wenn eine besondere Präzision benötigt wird. Die Romantik vom menschenähnlichen Maschinenwesen ist in den Werkhallen jedoch nicht anzutreffen. Vielmehr geht es um zweckmäßige Designs, die durch ihre Fähigkeiten überzeugen. Dazu gehört auch die Kooperation zwischen Maschine und Mensch.
Dies war bisher recht schwierig, weil Mitarbeiter durch Schutzeinrichtungen vor Arbeitsunfällen geschützt werden mussten. Durch den Cobot lässt sich diese Barriere beseitigen. Sensoren erkennen eine Kollision mit ihrem menschlichen „Kollegen“ und stellen die Arbeit sofort ein. Dies verhindert folgenschwere Kollisionen. Der Wegfall von Arbeitsschutzmaßnahmen macht die Anwendung platzsparender und für den Mitarbeiter einfacher zu handhaben. Leichte Universalroboter wiegen nur 11 Kilogramm und lassen sich einfach auf einer Tischplatte montieren. Trotz ihres geringen Eigengewichts können sie bis zu 3 Kilo tragen. Sie verfügen über Gelenke, mit denen sie Teile um 360 Grad rotieren lassen können.
Der Traum vom Humanoiden bleibt
Dank schöner Science-Fiction-Filme bleibt die Idee vom Maschinenmenschen bestehen. Diese Idee hatte schon immer eine Faszination, etwa 1770, als Wolfgang von Kempelen einen Schachautomaten baute. Der Königin Maria von Österreich saß eine Puppe gegenüber, die einem Türken ähnelte. Der Automat schaffte es, Maria regelmäßig zu schlagen. War es ein früher Roboter? Nein, denn die Puppe konnte keine Entscheidungen treffen. Dafür war ein Mensch nötig, der unter dem Tisch die Mechanik bediente.
Der menschenähnliche Roboter wurde 1973 in Tokio entwickelt, der Wabot-1. Bis heute ist Japan in der Entwicklung und im Einsatz solcher Geräte führend. Aber auch in Deutschland bleibt die Faszination für Roboter ungebremst. Regelmäßig treffen sich Entwickler und führen ihre neusten Kreationen vor. Was anfangs wie Spielerei aussieht und etwas unbeholfen wirkt, hat sich häufig zur Serienreife entwickelt. So gibt es auch im Dienstleistungsgewerbe und zu Hause immer mehr Einsatzgebiete. In Japan wird der Arbeitskräftemangel mit Robotern an der Rezeption, an der Kasse im Supermarkt und sogar in der Pflege kompensiert. Auch im Haushalt sind sie auf dem Vormarsch, etwa als Saugroboter.