In einem von Enteignung bedrohten Wald im Vorfeld des Braunkohletagebaus Jänschwalde veranstaltete der Umweltverband Grüne Liga eine Lesung mit dem Lausitzer Schriftsteller Udo Tiffert.
„Nachdenken über die Lausitz muss mehr sein, als Wirtschaftsperspektiven zu diskutieren. Udo Tifferts Lausitz-Geschichten passen deshalb perfekt an diesen Ort, wo eine überholte Form der Energiegewinnung noch immer das Lebensumfeld der Menschen zerstören soll.“ sagt René Schuster von der Grünen Liga. „Wir lassen uns nicht von unserem Vorhaben abbringen, regelmäßig mit Veranstaltungen auf dem bedrohten Waldgrundstück präsent zu sein. Wir haben eine Radtour und einen Shuttleverkehr angeboten. So haben die Teilnehmer auf dem Weg zur Lesung auch eindrücklich gesehen, wie sich der Tagebau auf Taubendorf zu frisst.“ erklärt Schuster. Weitere Veranstaltungen sind bereits angekündigt: Am 24. Juni führt die Kirchengemeinde Region Guben einen Gottesdienst zur Bewahrung der Schöpfung in Taubendorf durch, am 2. September gibt es auf dem bedrohten Waldstück klassische Musik.
Die LEAG plant, das Waldgrundstück der Familie Gebke zur Versorgung des Kraftwerkes Jänschwalde abzubaggern und den Tagebau bis auf wenige Meter an das Dorf Taubendorf heranzuführen. Im Oktober 2017 gaben die Grundeigentümer bekannt, den Wald nicht an die LEAG zu verkaufen. Eine Verkleinerung des Abbaugebietes fordert auch die Gemeinde Schenkendöbern in einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss. Die Umweltschützer befürchten, dass durch das Heranrücken des Tagebaues bis direkt vor Taubendorf die Wirkung der Grundwasserabsenkung auf die bereits geschädigten Seen der Region verschärft wird.
red/pm
Bild: Grüne Liga