Potsdam – Rund 50 Millionen Euro will Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger im Jahr 2015 für den Hochwasserschutz und wasserbauliche Maßnahmen einsetzen. Damit sollen zirka 90 Projekte weitergeführt beziehungsweise neu in Angriff genommen werden.
Vogelsänger: „Seit den Jahrhundert-Hochwassern an Oder und Elbe ist in Brandenburg viel erreicht worden. Wir wissen aber, dass vor allem an den Nebenflüssen noch viel getan werden muss. Mit Unterzeichnung des Koalitionsvertrags haben wir den Menschen im Land versprochen, mehr Druck auf die Umsetzung von Projekten im Hochwasserschutz und bei wasserbaulichen Maßnahmen zu legen. Jährlich wollen wir dafür rund 50 Millionen Euro bereitstellen. Dies ist ein ambitioniertes Ziel. Wir stehen auch gegenüber den Betroffenen an Oder und Elbe und vor allem an deren Nebenflüssen in der Pflicht.“
Der Schutz von Siedlungen an den hochwassergefährdeten Flussläufen steht ganz oben in der Prioritätenliste für 2015:
Ab September wird ein weiterer Bauabschnitt des Hochwasserschutzes für Breese bei Wittenberge im Landkreis Prignitz in Angriff genommen. Entlang der Stepenitz wird ein rund 1,5 Kilometer langer Deich neu gebaut. Damit werden die im November vergangenen Jahres begonnenen Maßnahmen wie geplant fortgesetzt.
Ab Juni bereits wird es zwischen Sandkrug und Scharleuk, ebenfalls in der Prignitz, losgehen. Hier wird der noch gänzlich unsanierte Deich an der Elbe in Angriff genommen. Rund eine Million Euro werden dort investiert. Bis Mitte nächsten Jahres sollen die Bauarbeiten beendet sein.
Die Hochwasserschutz- und Deichanlagen in und um Mühlberg/Elbe im Landkreis Elbe-Elstersind über hundert Jahre alt und wurden beim Hochwasser 2002 erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die laufenden Bauvorhaben werden weitergeführt. Weiterhin wird die Ausführungsplanung für die Deichsanierung und den Deichneubau vom Klärwerk bis nach Brottewitz in diesem Jahr erstellt. Anschließend wird mit den Deichbauarbeiten begonnen.
Die Diskussion der Ergebnisse der Ortslagenplanungen mit den Bürgern für Herzberg, Bad Liebenwerda und Elsterwerda (alle Elbe-Elster) als Vorhaben des innerörtlichen Hochwasserschutzes an der Schwarzen Elster werden in diesem Jahr abgeschlossen und anschließend die Entwurfs- und Genehmigungsplanungen erarbeitet, damit ab nächstem Jahr mit den Genehmigungsverfahren begonnen werden kann.
Zur Entlastung der Schwarzen Elster sollen bei Hochwasser zukünftig die Tagebaurestseen stärker genutzt werden. Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie werden Mitte dieses Jahres vorliegen und anschließend zügig umgesetzt. Planungsaufträge sollen 2016 erteilt werden.
In der Neuzeller Niederung (Landkreis Oder-Spree) wird mit dem letzten Abschnitt der Altdeichsanierung begonnen. Diese Hochwasserschutzmaßnahme wird als Deichrückverlegung ausgeführt. Die Bauarbeiten werden rund drei Jahre in Anspruch nehmen und rund zehn Millionen Euro kosten.
Der Baubeginn für die Sanierung des 2,2 Kilometer Deichabschnitts in Schwedt (Uckermark), gegenüber der Papierfabrik Leipa, ist ab Juli geplant. Die Maßnahme wird rund 6,7 Millionen Euro kosten und soll bis Ende 2017 umgesetzt sein.
Auch mit der Sanierung des Oderdeichabschnitts bei Friedrichsthal-Gartz (Uckermark) wird in diesem Jahr begonnen. Insgesamt kostet diese Sanierungsmaßnahme rund 4,9 Millionen Euro.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft