Die nächste Rezession könnte jeden Moment wieder starten. Nach dem harten Jahr in 2020 folgt jetzt kurz darauf schon die nächste Phase, die einen Umschwung einleiten könnte. Diesmal ist die politische Lage in Europa und Ukraine der treibende Faktor dafür, doch was sind die anderen Faktoren der Wirtschaft, die auf Wachstum oder Abschwung hindeuten?
Im folgenden Artikel schauen wir uns die üblichen Faktoren an, die wichtig sind, um Wachstum zu erzielen. Ebenso gilt, wenn diese Faktoren nicht gegeben sind, dass ein Abschwung oder Rezession folgen könnte. Die Wirtschaft ist komplex und oft gibt es mehrere Gründe, die zusammen bestimmen, in welche Richtung es geht.
Der Arbeitsmarkt, einer der wichtigsten Faktoren der Wirtschaft
Ein robuster Arbeitsmarkt ist ein Garant für stabiles Wachstum. Wenn es genug Arbeit gibt, geht es der Wirtschaft in der Regel gut. So kannte der Arbeitsmarkt in Deutschland seit 2004 nur eine Richtung, denn die Anzahl der Erwerbstätigen stieg immer weiter. Von damals knapp 48 Millionen auf fast 55 Millionen in 2019.
Dies hat sich entsprechend auf die Wirtschaft ausgewirkt, die in dieser Zeit ebenfalls stetig gewachsen ist. In dieser Zeit gab es einzig die Jahre 2009 und 2020, in denen das BIP nicht wachsen konnte. Genau in diesen Jahren gab es auch einen kurzen Umschwung am Arbeitsmarkt, die Zahl der Arbeiter ist also gesunken.
Besonders in den USA ist der Arbeitsmarkt sehr dominant und kann zu schnellen Sprüngen oder Dämpfern in der Wirtschaft führen. Die Zahlen zur Arbeitslosigkeit werden von vielen Firmen in der Finanzwelt verfolgt, denn Sie deuten oft auf die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft hin.
Internationaler Handel und Zölle
In der Regel wirken sich offener und zollfreier Handel positiv auf die Wirtschaft eines Landes aus. Dies gilt besonders für Länder, die einen starken Export haben. Deutschland galt historisch schon immer als Land, das viel exportiert. Ob Autos, Maschinen oder Chemie, die Produkte aus Deutschland sind in der Welt sehr beliebt.
Doch was passiert, wenn der internationale Handel eingeschränkt wird? Genau dieses Szenario konnten wir am ‘Handelskrieg’ zwischen USA und China in 2018 beobachten. USA, das zu der Zeit ein gewaltiges Export-Defizit gegenüber China hatte, hat angefangen, Zölle auf Produkte aus China zu erheben.
Als Folge kam es kurzfristig zu einem Abschwung, der die ganze Welt getroffen hat. Aus Angst, die Zölle könnten einen Spiralen-Effekt haben, kam es zu Panik-Verkäufen am Aktienmarkt. Zudem mussten viele Unternehmen den Handel mit China einschränken und dadurch die Produktion drosseln. Die Wirtschaft konnte sich nur langsam auf die neuen Regeln einstellen.
Weitere Faktoren der Wirtschaft: Leitzins, Inflation und Investitionen
Wie wichtig der Leitzins für die Wirtschaft ist, wird gerade jetzt wieder deutlich. Nach dem turbulenten Jahr 2020 und dem weltweiten Drucken von Geld müssen viele Notenbanken jetzt den Leitzins anheben, um die Inflation zu drosseln.
Das führt dazu, dass die Vergabe von Krediten teurer wird, somit weniger Investitionen gemacht werden. Denn um zu investieren, ist günstiges Kapital notwendig. Ohne ausreichend Kapital und Investitionen können Betriebe nicht so stark wachsen wie sonst. Es kommt zu einem Dämpfer in der Wirtschaft, der auch schnell zum Abschwung führen kann.
Auf der anderen Seite kann billiges Kapital der Wirtschaft kurzfristig einen Schub geben. Das haben wir besonders in den letzten Jahren vor 2020 gesehen, als Banken sich beliebig Geld zu 0% leihen konnten. Deswegen schauen viele auch immer wieder gespannt auf Ankündigungen der FED zum Leitzins in den USA.
Das politische Umfeld ist ebenfalls wichtig
Einer der weiteren wichtigen Faktoren der Wirtschaft ist das politische Umfeld. Kriege, wenn auch selten, können der Wirtschaft innerhalb kurzer Zeit einen starken Dämpfer verpassen. Das sehen wir momentan nur zu gut am Beispiel der Ukraine.
Dadurch wird der internationale Handel eingeschränkt, die Lieferkette wird unterbrochen und wichtige Energie-Ressourcen sind schwerer zu beschaffen. Unternehmen leiden somit an höheren Kosten und müssen ihre Produktion drosseln. Hinzu kommt die Unsicherheit, wie lange diese Eskalation anhalten kann.
Das alles hat zur Folge, dass die Wirtschaft schnell an Momentum verliert. Besonders die Wirtschaft in Europa wurde dadurch schnell und hart getroffen. Innerhalb einiger Wochen verlor der Aktienmarkt rund 20% an Wert, weil die langfristigen Auswirkungen kaum einzuschätzen sind. Viele haben sich deshalb von ihren Aktien erst mal getrennt.
Es gibt noch weitere wichtige Faktoren der Wirtschaft
Die Wirtschaft ist komplex und empfindlich. Viele Faktoren bestimmen, in welche Richtung die zukünftige Entwicklung geht. Oftmals kann nicht mal der beste Experte voraussehen, wann es zum schnellen Wachstum oder kurzfristigem Abschwung kommt. Denn externe Ereignisse machen es unmöglich, genau diese Voraussagen zu treffen.
Falls Sie sich etwas diversifizieren wollen, um nicht ganz so abhängig von den üblichen Faktoren der Wirtschaft zu sein, dann schauen Sie sich die ETF Vorteile Nachteile etwas genauer an.
Wir hoffen jedenfalls, dass sich die Welt bald wieder fängt und die Wirtschaft wieder wachsen kann.