Obwohl die Rechte der Verbraucher in den letzten Jahren immer weiter gestärkt wurden, fällt es vielen Menschen schwer, diese Rechte tatsächlich durchzusetzen. Angst vor möglichem Papierkram, fehlender Wille, wegen vergleichsweise kleiner Beträge juristische Maßnahmen zu ergreifen oder einfach Bequemlichkeit sind oft genannte Gründe, die dazu führen, dass große Konzerne immer noch zu selten mit rechtlich einwandfreien Forderungen von Verbrauchern konfrontiert werden. Und wenn doch, gelingt es diesen häufig, mit einer Art Hinhaltetaktik die Anspruchsteller zu zermürben. Aufgrund des unklaren Kostenrisikos und des erheblichen Zeitaufwand entscheiden sich viele letztendlich dafür, ihren eigentlich erfolgversprechenden Kampf um Schadenersatz abzubrechen. Doch das muss nicht sein.
Der Abgasskandal und die Rechte der Verbraucher
Der Mercedes Abgasskandal beschäftigt seit Jahren den Konzern, die betroffenen Fahrer und natürlich auch die Gerichte. Durch die Installation einer manipulativen Software sollten Abgaswerte entsprechend frisiert werden, damit gesetzlich vorgegebene Grenzwerte eingehalten werden. Obwohl der Skandal bereits vor Jahren aufgedeckt wurde, kam die Wahrheit nur scheibchenweise ans Tageslicht. Immer mehr Fahrzeuge verschiedener Baureihen waren betroffen. Damit standen viele Besitzer der entsprechenden Autos vor der Frage, wie sie weiter verfahren sollten. Die Intention der Automobilhersteller im Allgemeinen und Mercedes im Besonderen war es, durch die Aufspielung eines Softwareupdates den “Fehler” zu beheben und die Sache damit aus der Welt zu schaffen. Doch viele Verbraucher bezahlten dieses Softwareupdate teuer. Denn das Update führte bei einer ganzen Reihe von Fahrzeugen zu erheblichen Verschlechterungen. So wurden beispielsweise ein deutlich erhöhter Spritverbrauch, Schwierigkeiten mit der Start/Stopp-Automatik und sogar Motorschäden festgestellt. Zudem ist der Wertverlust der entsprechenden Fahrzeuge gewaltig. Umso wichtiger ist es, dass sich die betroffenen Fahrer bereits jetzt ihre Schadenersatzansprüche sichern und juristische Hilfe in Anspruch nehmen.
Flugausfall? So können Ansprüche durchgesetzt werden!
Doch nicht nur Automobilkonzerne versuchen, ihre Kunden möglichst billig abzuspeisen. Auch Fluglinien erweisen sich meist als erstaunlich beharrlich, wenn es darum geht, berechtigte Schadenersatzansprüche von Kunden zu verschleppen oder zu verweigern. Besonders in der Coronakrise sind viele Flüge ausgefallen. Bereits bezahlte Tickets wurden jedoch nicht immer anstandslos erstattet. Im Gegenteil, vielfach wurde versucht, die Reisenden hinzuhalten oder mit Wertgutscheinen abzufinden. Dies mag aus Sicht der Airlines eine nachvollziehbare Praxis sein, rechtlich einwandfrei ist dies jedoch nicht. Kein Passagier muss einen Gutschein als Wertersatz akzeptieren, sondern kann auf eine Erstattung des Flugpreises in bar bestehen. Doch nicht nur Flugausfälle können ein Grund für einen berechtigten Schadenersatzanspruch sein. Auch bei Verspätungen haben Fluggäste ausgedehnte Rechte. Die Sätze für mögliche Erstattungen richten sich hierbei nach der Dauer der Verspätung, sowie der geplanten Flugstrecke. Aber auch in der Luftfahrtbranche kommen die großen Konzerne viel zu oft unbeschadet davon. Wer als Passagier jedoch nicht auf seine Rechte verzichten und dennoch mit möglichst wenig Aufwand und ohne Kostenrisiko an die Sache herangehen will, kann sich an eines der einschlägigen Fluggastrechtportale wenden. Diese funktionieren wie eine Art Inkassodienst. Wird eine Forderung als berechtigt angesehen, treiben die Portale die Schadenersatzzahlungen bei den Fluglinien ein und geben den Erstattungsbetrag an den Kunden weiter – unter Abzug einer stattlichen Provision. Die Höhe der Provision ist dabei häufig ein Kritikpunkt, jedoch darf man nicht vergessen, dass Fluggastrechtportale das volle Kostenrisiko tragen und im Falle eines Misserfolgs auch komplett leer ausgehen.