Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Grenzschließungen haben gezeigt, wie eng Europa heute bereits miteinander verflochten ist. In kaum einer Region war dies so schmerzlich spürbar wie in der Niederlausitz entlang der Grenze zu Polen. Immer mehr Menschen erkannten dadurch jedoch, wie stark grenznahe Regionen aufeinander angewiesen sind.
Auf einmal war die Grenze dicht…
Als am 27.März auf einmal die Grenze zwischen Deutschland und Polen geschlossen wurde, standen Menschen hüben und drüben vor ungeahnten Problemen.
Deutsche konnten nicht mehr wie gewohnt die Grenze für günstige Einkäufe und Friseurbesuche überqueren, durften keine Tagesausflüge mehr an Polens Ostseestrände machen oder aber Verwandte oder Bekannte in Polen besuchen. Erst am 13. Juni wurde die Grenze mit großer Fanfare wieder geöffnet und die Bürgermeister von Frankfurt/Oder und Slubice lagen sich unter vollständiger Missachtung der Corona-Regeln in den Armen. Die Doppelstadt hatte ganz besonders unter der Schließung gelitten, doch auch anderswo strömten deutsche Einkaufstouristen schon bald wieder nach Polen.
Einseitige Sprachliebe
Doch trotz aller gegenseitiger Freundschaftsbekundungen: Geht es um Sprachkenntnisse, ist die Liebe einseitig. In Polen geben immerhin 12,76 Prozent der Bevölkerung an, über gute Deutschkenntnisse zu verfügen, während Polnisch umgekehrt einen mageren Anteil von 0,96 Prozent an den Fremdsprachkenntnissen der Deutschen hat. So ganz unverständlich ist dies jedoch nicht. Polnisch gehört zu den schwersten Sprachen der Welt. So gibt es nicht weniger als sieben Deklinationen (im Vergleich zu den deutschen vier, von denen der Genitiv zunehmend vom Aussterben bedroht ist) und 32 Buchstaben (statt 26). Auch die Aussprache stellt viele willige Lerner vor Rätsel. Wer könnte schon auf Anhieb Szczebrzeszyn richtig aussprechen?
Dennoch lohnt es sich für grenznahe Unternehmen und Händler, die polnische Zielgruppe nicht aus den Augen zu verlieren. Schon ein kleiner Grundwortschatz, zum Beispiel eine Begrüßung auf Polnisch im eigenen Laden, ist ausreichend, die Herzen der Gäste aus dem Nachbarland zu gewinnen. Dazu sollte es in der Grenzregion eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, die eigene Webseite und/oder den eigenen Onlineshop auch auf Polnisch anzubieten. Moderne Übersetzungsbüros wie Easytrans24.com erledigen die Übersetzung in kürzester Zeit und zu günstigen Preisen.
Wer sich zusätzlich engagiert, und Polnisch auf höherem Level lernt, profitiert zudem von verbesserten Geschäftsbeziehungen und Kooperationen mit Partnern jenseits der Grenze. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Brandenburg hat dazu einen lesenswerten Ratgeber veröffentlicht, der hier als PDF zur Verfügung steht.
Das echte Polen entdecken
Das deutsch-polnische Verhältnis ist auf beiden Seiten von Vorurteilen geprägt. Obwohl 70 Prozent der Deutschen noch nie in Polen war und der größte Teil der restlichen 30 Prozent kaum weiter als bis zum Tanken und Einkaufen kurz hinter der Grenze gekommen ist, halten viele das Land für grau und rückständig.
Ein Klischee, das längst überholt ist: Auf der einen Seite punktet Polen mit wunderschönen sorgfältig restaurierten Städten wie den beiden Königsstädten Breslau und Krakau, sowie Danzig im Norden und zum anderen mit der pulsierenden Hauptstadt Warschau. Diese besitzt nicht nur einzigartige Sehenswürdigkeiten wie die wiedererrichtete Altstadt mit dem Königsschloss, sondern auch ultramoderne Wolkenkratzer, Shoppingmeilen und ein brodelndes Nachtleben. Selbst die polnische Küche, berühmt-berüchtigt für Bigos und Pierogi, hat sich in den letzten Jahren einer neuen Leichtigkeit verschrieben. Wer es selbst probieren will, der schaut bei Andrea Camastra im Restaurant Sense in Warschau vorbei: Der gebürtige Italiener wurde kürzlich mit dem erst zweiten Michelin-Stern für ein polnisches Restaurant überhaupt belohnt. Smacznego!
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