Autist – na und? Am 2. April ist Welt-Autismustag. Menschen im Autismusspektrum zeigen häufig soziale Verhaltensweisen, welche nicht mit unseren gesellschaftlichen Normen konform sind und zeigen teilweise Besonderheiten in Kommunikation und Sprache. „Diese Beeinträchtigungen
waren jahrzehntelang Grund dafür, dass Kinder und Jugendliche mit Autismus, ausschließlich in Sonderschulen beschult werden konnten“, weiß Therese Reimers, Leiterin Schulbegleitdienst. „Zum Glück“, so Reimers weiter, gibt es inzwischen viele Möglichkeiten einer bedarfsgerechten Beschulung. Inklusion heißt das Stichwort, das gleiche Bildungschancen für alle ermöglicht.
Weiter teilte der Malteser Hilfsdienst dazu mit:
Ruhe und geregelte Abläufe sind für viele Schüler mit einer Diagnose der Autismus-Spektrums-Störung wichtig, auch wenn hier jeder Betroffene individuell ist. Man muss daher die Grenze zwischen Fördern und Überfordern genau beachten. S. kann zum Beispiel relativ gut auf Veränderungen reagieren. Dass er in diesem Schuljahr schon zweimal den Sitzplatz tauschen musste, oder dass andere Schulbegleiter zur Vertretung ihn begleitet haben, hat ihn nicht weiter gestört. Andererseits sind nicht eineindeutige Tafelbilder oder längere Erklärungen des Lehrers für ihn ein scheinbar unüberwindbares Problem. Aufgaben müssen in kleinste Teilschritte zerlegt, Fragen wiederholt und direkt an ihn gestellt werden, sonst verliert er den Überblick. Ohne Schulbegleitung wäre dies im normalen Schulalltag für die Lehrkraft kaum machbar.
Im Zuge der Schulschließungen durch Corona, stellen die Schülerinnen und Schüler die Aufgaben zu Hause vor noch größere Herausforderungen. Wo es möglich ist und durch die Kostenträger genehmigt, findet Schulbegleitung jedoch weiterhin statt. Über Telefon oder Videogespräch versuchen
die Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter derzeit bei der Aufgabenbewältigung zu unterstützen und die Beziehung aufrecht zu erhalten. Dabei wird oft deutlich, dass die modernen Kommunikationsmöglichkeiten keine persönliche Unterstützung ersetzen können. Aber immerhin, bisher war es für S. zu Hause noch nie zu laut.
Weitere Informationen zum Malteser Schulbegleitdienst erhalten Interessierte unter der
Telefonnummer +49 (0) 351 43555-21 oder auf der Homepage der Malteser Dresden .
Presseinfo/Red.
Foto: Malteser Schulbegleiter bei der Arbeit | ©Malteser