Am Nachmittag des 19.12.2019 wurde eine Frau (36) in ein Dresdner Krankenhaus eingeliefert. Die Untersuchung ergab, dass sie kurz zuvor ein Kind entbunden hatte. Dieses war jedoch nicht bei ihr. Zudem gab es keinen Hinweis auf dessen Verbleib. Die Polizei leitete umgehend umfangreiche und intensiven Ermittlungen und Suchmaßnahmen ein. Unter anderem waren Spürhunde, ein Hubschrauber sowie zahlreiche Einsatzkräfte in die Suche involviert. In der Folge fanden eingesetzte Kräfte am Abend das leblose Kind, nachdem die Frau ein Hinweis gegeben hatte.
Die Staatsanwaltschaft Dresden hat heute (21.12.2019) beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Dresden Antrag auf Erlass eines Haftbefehls gegen die 36-jährige Deutsche gestellt. Der Beschuldigten wird Totschlag durch Unterlassen zur Last vorgeworfen, in den Morgenstunden des 19.12.2019 ein lebensfähiges Baby entbunden zu haben und dieses am 19.12.2019 gegen 10:30 Uhr unweit der Gleisschleife Prohlis unversorgt abgelegt und hierdurch den Tod des Babys zumindest billigend in Kauf genommen zu haben. Trotz sofort eingeleiteter und umfangreicher Suchmaßnahmen der Polizei konnte das bereits verstorbene Baby erst nach einem am späten Abend erteilten Hinweis der Beschuldigten gegen 23:00 Uhr gefunden werden.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
pm/red