Über viele Jahre hinweg waren einige Fußballvereine aus dem Osten in der ersten und zweiten Liga vertreten. Doch bereits seit einer Fußballer-Generation zeichnet sich eine Durststrecke ab, die durch ein Abrutschen vieler Vereine in die sportliche Bedeutungslosigkeit deutlich wurde. Doch welche Möglichkeiten gibt es in den kommenden Jahren für die Befreiung?
Union Berlin und RB Leipzig
Tatsächlich lassen sich die erfolgreichen Vereine aus dem Osten in diesen Tagen schnell abzählen. Im weitesten Sinne zählt dazu Union Berlin, das immer wieder mit dem Aufstiegsrennen in der zweiten Liga zu tun hat. Doch bislang gelang es nicht, den eigenen Traum vom Oberhaus des deutschen Fußballs zu verwirklichen und damit die großen Hoffnungen der Fans zu erfüllen. Mit RB Leipzig wurde derweil ein Klub auf der Basis von externen Geldern in die erste Liga befördert. Hier kann jedoch nicht von gewachsenen Strukturen die Rede sein, die mit anderen Vereinen zu vergleichen sind. Der Verein hat in den letzten Jahren viel Wirbel in die Bundesliga eingebracht, bisher haben sie es jedoch nicht geschafft, das Turnier zu gewinnen. Buchmacher wie 888sport schreiben RB Leipzig jedoch auch diese Saison wieder gute Chancen auf den Titelgewinn zu, der Verein befindet sich unter den Top 5.
Der Blick auf weitere Clubs aus unserer Region zeigt große Lücken. Besonders Energie Cottbus hatte in den vergangenen Jahren immer wieder zu kämpfen. Zumindest in der dritten Liga war es für die Verantwortlichen nun möglich, die Situation zu stabilisieren und für neue Qualität im Kader zu sorgen. Die Fans von Energie hoffen natürlich, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren weiter fortsetzt und damit wieder der Sprung in den Profi-Bereich der DFL möglich ist.
Bessere Jugendarbeit
In den vergangenen Jahrzehnten brachte der Osten Fußballdeutschlands immer wieder echte Größen hervor. Zu erinnern ist beispielsweise an Michael Ballack, der noch bis zur WM 2010 der wichtige Capitano im DFB-Team war. Doch in der nächsten Generation fehlte es an den ganz großen Talenten, die von sich aus dazu in der Lage wären, den Sprung zu einem großen Verein zu schaffen. Auch der Blick auf die Nationalmannschaft deutet deshalb auf eine klare Übermacht des Westens hin.
Doch die Vereine selbst setzten sich das Ziel, durch eine Verbesserung der Jugendarbeit neue Reize zu setzen. Schließlich mangelt es ohnehin an Geldern, welche die Chance bereithalten, den einen oder anderen großen Transfer zu tätigen. Diese Lücken sollen selbst ausgebildete Spieler aus den eigenen Reihen schließen. Leistungszentren für den Nachwuchs, in denen sich bereits 14-jährige neben ihrer schulischen Ausbildung ganz auf den Fußball konzentrieren können, zählen längst zum gewohnten Bild. Noch ist jedoch unklar, wann diese Bemühungen schließlich die ersten Früchte zeigen werden, die einen klaren Mehrwert für die beteiligten Vereine bieten.
Bessere finanzielle Grundlagen
Auch die finanziellen Mittel der Vereine im Osten haben sich zumindest leicht verbessert. Einerseits liegt dies an attraktiven Sponsorenverträgen, die mit mehr monetären Mitteln verbunden sind, als dies noch vor Jahren der Fall war. Auf der anderen Seite sind es die TV-Gelder, die bis zu diesem Zeitpunkt eine große Rolle spielen. Allerdings fallen diese vor allem den Vereinen aus der ersten und zweiten Liga zu. Andere Clubs, wie zum Beispiel Energie Cottbus oder der 1. FC Magdeburg, die nur in der dritten Liga aktiv sind, müssen klare Abstriche bei der Ausschüttung machen. Dennoch wäre es bei einem konsequenten Einsatz der zusätzlich generierten Mittel möglich, nach neuen sportlichen Erfolgen zu streben.