Das Festival findet seit 2011 in Berlin und Brandenburg statt und widmet sich jüdischer Synagogal Musik aus aller Welt. Seit 2011 waren über 40 Chöre in Berlin und Brandenburg zu Gast. Chöre aus Israel, den USA, aus Südafrika aus der Ukraine sowie aus Frankreich und der Schweiz. Das Eröffnungskonzert mit allen Künstlern ist dieses Jahr in Cottbus. Dann geht es in Berlin weiter mit Auftritten in der Synagoge am Fraenkelufer, in der Krankenhauskirche im Wuhlegarten sowie den Reinbeckhallen in Oberschöneweide. Abschließend das große Finale, wieder mit allen Künstlern, in der Synagoge Rykestraße.
75 Jahre Israel: Musikkulturen Israels aus Orient und Okzident
Seit mehr als hundert Jahren wandern Juden aus aller Welt in das Land Israel ein. Israel war vor seiner Staatsgründung und in den ersten beiden Jahrzehnten kulturell überwiegend von ost- und westeuropäischen Juden geprägt. Durch verschiedene Einwanderungsgruppen aus Nordafrika, Zentralasien und dem Nahen Osten gewann es spätestens in den 1970er Jahren immer mehr an Vielfalt. Aus der Vielfalt von Musikkulturen aus aller Welt sind neue israelische Musikkulturen erwachsen, die das 13. Louis Lewandowski Festival dem Berliner Publikum näherbringen möchte.
Das Festival 2023 war als Feier der Freude geplant, anlässlich der 75 Jahre Israel. Unsere Absicht war es, die vielfältigen Musikkulturen Israels der letzten 75 Jahre zu präsentieren. Diese Kulturen entstanden aus einer faszinierenden Mischung aus Orient und Okzident, europäischen Einflüssen, Traditionen sowie den Klängen und Rhythmen, die Einwanderer aus islamischen Ländern mitbrachten. Diese Melange bildete den fruchtbaren Boden für die eigenständige israelische Musikkultur.
Jedoch änderte sich am 7. Oktober 2023 alles durch das schreckliche Massaker an Juden, das schlimmste seit dem Ende der Shoah. Dieser Vorfall hat uns dazu bewogen, unser Freudenfest in ein Solidaritätsfestival für Israel umzuwandeln. Das “Nie wieder” wird nun lauter denn je zu einem “Nie wieder ist jetzt!” ausgerufen. Doch die Ereignisse am 7. Oktober und der darauffolgende Krieg erforderten einige Anpassungen. So können der Geffen Chor und Maureen Nehedar aus Israel dieses Jahr leider nicht teilnehmen. Die Musiker möchten verständlicherweise nicht ihre Familien allein lassen oder sind als Reservisten im Einsatz. Unsere Gedanken sind nicht nur bei den Künstlern und ihren Familien, sondern bei allen Opfern und deren Angehörigen.
In diesem Jahr heißen wir die beeindruckende Tehila & Band willkommen. Ebenso den Nashirah Chorale aus Philadelphia – “Nashirah” bedeutet “Wir werden singen”. Das Yamma Ensemble mit Talya G. A. Solan steht für eine weitere Facette der neuen israelischen Musikkulturen, indem sie ihre jemenitischen und bulgarisch-sephardischen Wurzeln einbringt. Und natürlich das Synagogal Ensemble Berlin als Gastgeberchor.
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Red. / Presseinformation