Nach jahrelangen Diskussionen wird Senftenberg eine Kurtaxe einführen. Die Stadtverordneten haben heute nochmals intensiv Argumente ausgetauscht und am Ende Grünes Licht gegeben. Mit der Einführung des Kurbeitrags von zwei Euro pro Person und Übernachtung erhofft sich Senftenberg eine nachhaltige Verbesserung der touristischen Angebote und Infrastrukturen sowie der Attraktivität der Stadt. Der Beschluss wurde mit 17 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen und einer Enthaltung gefasst.
Kurbeitrag ab Frühjahr 2024
Die Kurtaxe, die ab Frühjahr 2024 erhoben wird, betrifft jeden Gast, der in einer Herberge in der Kernstadt sowie in den Ortsteilen Niemtsch, Groß- und Kleinkoschen in der Hauptsaison übernachtet – allesamt anerkannte Kurorte. Der Betrag wurde auf zwei Euro pro Person und Übernachtung festgelegt, wobei der Höchstsatz für den Kurbeitrag auf 28 Tage im Jahr, also maximal 56 Euro, begrenzt ist. Kinder bis 16 Jahre sind von der Zahlung befreit. Die Umsetzung soll per digitalem Meldeschein erfolgen. Laut Bürgermeister Andreas Pfeiffer soll so ein Mehraufwand für die eintreibenden Gastgeber so gering wie möglich gehalten werden. „Es ist unheimlich viel passiert rund um den See. Es ist an der Zeit, die Gäste an den Kosten zu beteiligen“, erklärt auch der Vorsteher des Zweckverbandes Lausitzer SeenlandBrandenburg, Detlev Wurzler. Denn mit den Einnahmen, die die Übernachtungsgäste ab 15. März 2024 zu zahlen haben, kann künftig gezielt in die touristische Infrastruktur investiert und damit die Stadtkasse spürbar entlastet werden. Das Abstimmungsergebnis ist ein klares Signal: Mit 17 Ja–Stimmen, 5–Nein–Stimmen und einer Enthaltung wird der Kurbeitrag beschlossen. „Damit können wir jetzt das Urlauben in Senftenberg noch attraktiver machen und die Aufenthaltsqualität am See langfristig weiter entwickeln“, freut sich Bürgermeister Andreas Pfeiffer über die mutige Entscheidung der Stadtverordneten.
Einnahmen für touristische Qualität
Die Einführung einer Kurtaxe in Senftenberg ist ein Thema, das die Stadt seit Jahren beschäftigt. Die Entscheidung fiel nun in einer Zeit, in der die Region einen touristischen Aufschwung erlebt, mit 278.408 Übernachtungen rund um den Senftenberger See allein im Jahr 2022, was einem Zuwachs von 6,6 % gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 entspricht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt dabei 4,5 Tage. Diese Zahlen präsentierte heute nochmals der Zweckverband Lausitzer Seenland. Das primäre Ziel der Kurtaxe besteht darin, zusätzliche Einnahmen zu generieren, um die touristische Qualität in der Region zu halten und zu verbessern sowie attraktive Angebote für Besucher zu schaffen. Die Verwendung der Mittel aus der Kurtaxe soll in Absprache mit den Touristikern festgelegt werden, um sicherzustellen, dass die Gelder sinnvoll eingesetzt werden. Die Stadt rechnet anfangs mit Einnahmen von rund 400.000 Euro. Bislang investiert Senftenberg jährlich knapp 1,2 Millionen Euro in den Tourismus, wobei ein Großteil dieser Summe in Zuschüsse fließt, etwa für das Amphitheater oder den Beitrag für den Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg. Geld, dass in weiteren Bereichen der Stadt gut gebraucht wird. Es gab aber auch kritische Stimmen seitens der Stadtverordneten und auch von einzelnen Touristikern. Sie befürchten Preiserhöhungen für die Gäste in einer Zeit generell steigender Preise und sehen noch viele offene Baustellen in Bezug auf die aktuelle touristische Qualität in der Stadt. Dem entgegnete unter anderem der Zweckverband Lausitzer Seenland mit Hinweisen auf unzählige positive Bewertungen, Feedbacks und laufende Projekte, die die touristische Qualität in der Region unterstreichen.
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Red.