Heimspiel im Stadion
Mit dem diesjährigen Wechsel vom Spreeauenpark ins Energie-Wohnzimmer wurde LKKL endgültig zum Heimspiel. Am Samstag fand dann das Highlight des Festivalwochenendes im Stadion der Freundschaft statt. Ein Open Air-Erlebnis, welches sich rund um den FC Energie Cottbus drehte, sorgte für über 3.000 glückliche Besuchergesichter. Den Anstoß machte ab Mittag ein buntes Programm, das man auf dem gesamten Stadiongelände erkunden konnte. Fanartikel beim Energie-Flohmarkt shoppen, ein Vereinstattoo stechen lassen, ein Erinnerungsfoto mit Lauzi machen oder eine leckere Bratwurst essen, waren nur einige der Aktivitätsmöglichkeiten. Außerdem gab es auf dem Kunstrasenplatz Fußballturniere, bei denen u.a. Schiedsrichter-TikTok-Star „Qualle“ mitwirkte.
Während die musikalischen Proben vor der Westtribüne langsam hörbar wurden, steigerte sich hinter der traditionellen Haupttribüne die Spannungskurve. Vorlagengeber war ein Unterhaltungsprogramm aus Weltrekordversuch und Tanzgruppen, das die Mannschaft des FC Energie Cottbus mit einer anschließenden Autogrammstunde in eine Euphoriewelle verwandelte. Der Andrang nach Autogramme und Fotos war riesengroß. Nebenbei sorgte ein sportlicher Talk auf der Bühne mit Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz, Kapitän Alexander Borgmann, Torwart Alexander Sebald und Legenden wie Präsident Sebastian Lemke für jede Menge Aufmerksamkeit.
Statue für Eduard Geyer
Danach war erstmal Halbzeitstimmung angesagt. Der Innenraum des Stadion füllte sich nach und nach. Nach einer Performance der Cottbuser Musikspatzen und Siegerehrungen der Nachmittagsturniere wurde es besonders emotional. Mit einem energiereichen Applaus wurde Trainer-Legende Eduard Geyer auf der Bühne begrüßt, der den Verein damals von der 3. Liga in das Fußballoberhaus führte. Für diese prägende Zeit wird der 78-Jährige noch heute gefeiert. Über eine Online-Abstimmung im Vorfeld wählten Fans „Ede“ Geyer zur größten Vereinslegende und entschieden damit, ihm eine Statue zu widmen, die im Rahmen der Veranstaltung enthüllt wurde.
Anschließend war der Musik-Abend eröffnet. Für den Auftakt sorgte DJ Tim Wild, der auch zwischen den nachfolgenden Acts zum mitfeiern animierte. Für den passenden Trommelwirbel vor dem Auftritt von Knappe sorgten die Jungs von Red Attack. Dann war es soweit: die freien Räume zwischen den Sitzplätzen wurden weniger, keiner wollte mehr im Abseits stehen und der zunehmend steigende Jubel erinnerte schon fast an die Torschreie aus einem FCE-Spiel – Knappe brachte die ehrwürdige Westtribüne zum beben. Selbst sein Kameramann hielt es nicht mehr auf den Füßen als er mitten im Einsatz von der Bühne stürzte. Glücklicherweise konnte er ohne schlimmere Verletzungen weitermachen, was ihm von Knappe den Titel „Maschine“ einbrachte. So könnte man wohl auch den Sänger selber beschreiben, wenn man sah mit welcher Energie der 38-Jährige die Zuschauer elektrisierte.
Als dann auch noch Petra Zieger, den meisten durch ihren Titel „Wir sind die Fans von Energie“ bekannt, als Überraschungsgast die Bühne betrat, war eigentlich schon der Höhepunkt erreicht. Dieser folgte aber wenig später mit dem Abschlusslied „Wir kommen auch morgen noch wieder“. Pyrotechnik auf der Osttribüne, textsichere Gäste und ganz viel Gänsehaut war angesagt. Man kann durchaus von einem magischen Moment sprechen. Auch der ein oder andere Fangesang ertönte wie ihn gewohnter Manier durch das Stadion.
Wer noch in die Nachspielzeit gehen wollte, konnte bis tief in die Nacht hinein weiter feiern. Auf den Musiker-Transfermarkt wurde man mit Vize und Marusha fündig, die ein unvergessliches Konzerterlebnis abrundeten.