Große Chancen – das ist derzeit alles, worauf man bei Energie Cottbus hoffen darf. Die vergangenen Jahre waren nicht das Gelbe vom Ei, nachdem man vor nicht allzu langer Zeit noch in der Bundesliga war. Damals hätten die Vorzeichen vor einem Spiel gegen Paderborn umgekehrt gelautet. Der große Favorit Cottbus und der Außenseiter aus Paderborn. Doch Zeiten ändern sich. Wie ist Energie also in diese Lage gekommen und schafft man die Rückkehr in den Profifußball?
Aufstieg und Fall
Im Jahr 1963 als BSG Energie Cottbus gegründet, konnte man sich in den 1980er-Jahren in der höchsten Spielklasse in der DDR festsetzen. Nach der Wiedervereinigung wurde man in der dritthöchsten Spielklasse gereiht, jedoch gelang unter Eduard Geyer ein damals einzigartiger Aufstieg in die höchste Spielklasse. Nach nur drei Jahren in der 2. Bundesliga folgte der Aufstieg in die höchste Spielklasse, in welcher man sich für drei Jahre halten konnte. Nach drei weiteren Jahren in der zweiten Klasse folgte unter Petrik Sander der erneute Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse. Die Freude währte jedoch erneut nur für drei Jahre – in der Saison 2008/09 folgte die bis dato letzte Bundesligasaison.
In den kommenden Jahren konnte man sich in der 2. Bundesliga etablieren, seit dem Jahr 2014 schwankt man jedoch zwischen der dritten und der vierten Liga. Besonders in den vergangenen vier Jahren konnte man den Aufstieg in den Profifußball nie erreichen. In der vergangenen Saison erreichte man das Aufstiegs-Play-off, in welchem man letztlich jedoch scheiterte. Die Geschichte ist dabei konträr zum DFB-Pokal-Gegner SC Paderborn. Die Paderborner konnten sich in den letzten Jahrzehnten nach oben arbeiten und sind mittlerweile ein etabliertes Zweitligateam. Sie haben sogar leichte Chancen auf den Aufstieg. Bei Sportwetten haben sie eine Quote von 21,00 (Stand 13.08.2023) darauf.
Bald zurück?
Bereits vor der Saison wurde Energie als der absolute Favorit gesehen. Das finden auch die Trainer der Liga so, welche das Team als den Maßstab für die Saison sehen. Die größten Herausforderer sollten dabei Carl Zeiss Jena und der BFC Dynamo werden. Diese Erwartungen muss man jedoch erst einmal erfüllen. Bereits jetzt steht man unter Druck. Nach nur einem Punkt in den ersten beiden Spielen, schrillen die ersten Alarmglocken. Als der überlegen-gesehene Favorit muss man früh den Ansprüchen gerecht werden, damit keine Unruhen in die Mannschaft kommen. Dabei scheitert es derzeit auch noch an der taktischen Ausrichtung. Im Spiel gegen die Viktoria änderte man diese von einer Dreier- auf eine Viererkette. Doch mit beidem wird die Mannschaft derzeit noch nicht warm. Selbst wenn eine Meisterschaft ein Marathon und kein Sprint ist, sollte man schauen, dass man zu Beginn nicht zu viel Rückstand anhäuft. Dann kann es schnell zu einem Lauf gegen die Zeit werden.
Der Hoffnungsschimmer
Obwohl die Geschichte von Energie von vielen Rückschlägen geprägt ist, gibt es auch Hoffnungsschimmer. So stehen die Fans weiterhin hinter der Mannschaft und unterstützen sie auf und neben dem Platz. Mit den Zuschauereinnahmen hat Cottbus einen finanziellen Vorteil gegenüber der direkten Konkurrenz. Diesen muss man auch wieder vermehrt auf dem Platz zeigen, wenn man an die erfolgreiche Vergangenheit anschließen möchte.